Kinderorthopödiefrage/femorale Retrotorsion

Lena 75
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 25.04.2006
Beiträge: 93
Guten Abend
Gibt es in diesem Forum jemand, der in einer gleichen oder ähndlichen Situation wie wir sind?
Bei unserem 12jährigen Sohn wurde per Zufall eine femorale Retrotorsion rechts und eine verminderte links im Hüftgelenk festgestellt.
Die Orthopäden empfehlen eine Operation-weil ansonsten sehr grosse Gefahr besteht, dass Sohnemann mit 30Jahren ein künstliches Hüftgelenk benötigt. Nur, es besteht die Gefahr, ob dies 100%ig so sein wird-kann niemand garantieren, und auch die Studien gibt es noch nicht sehr lange. Ein Arzt machte den Vergleich mit einem Ferienhaus in den Bergen, wo wenn man auf der sicheren Seite sein möchte ein 4*4 fährt, aber je nach Winter es auch einmal ohne 4*4 schafft. Zur Zeit hat er absolut keine Beschwerden-doch drängen die Ärzte sehr auf eine Operation, doch bei uns sträubt sich sovieles dagegen, ein zur Zeit Beschwerdefreies Kind zu operieren. Wer weiss mir Rat, oder kann mit Erfahrungberichten/-Entscheide uns etwas erzählen? Um Gedanken versch. Art bin ich dankbar.
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
Ich habe weder Erfahrung noch kenne ich mich aus. Aber für mich wäre jetzt die Gefahr eines evtl. künstlichen Hüftgelenks in ca. 20 Jahren nicht extrem bedrohlich. Diese Operation wird ja sehr häufig gemacht und die Ersatz-Gelenke werden immer besser. Anders wäre es, wenn zB. durch die Fehlstellung heute andere Probleme, zB. mit dem Rücken oder den Knien, auftreten könnten. Das würde ich nicht riskieren wollen.
Auf jeden Fall zweite, unabhängige Meinung einholen (dh. jemand, der sicher nicht an der OP verdienen wird!).
Lena 75
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 25.04.2006
Beiträge: 93
@kaye
Ja, mir geht es etwas ähndlich.
Wo finde ich dann einen Kinderorthopäden, welcher nicht an einer OP verdient? Scheint ziemlich schwierig zu sein- bis jetzt waren wir "nur" in zwei Spitälern- und haben gemerkt, dass jedes Spital noch anderst operieren würdeicon_smile.gif St. Gallen findet es "unverantwortlich", wenn Eltern der O.P nicht zustimmen-wollten express operieren, IV würde jetzt noch zahlen...
Zürich findet , als Arzt würde er auch operieren, doch versteht er die bedenken, und machte den Vergleich mit den Bergen und des 4*4.
Danke für deine Gedanken!
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
@Lena75: Oh, das ist tatsächlich schwierig. Vielleicht könntet Ihr mal zu einem Osteopathen - ob der helfen kann? Würde die IV oder KK später nichts daran zahlen oder nur einen Teil?
princess07
Dabei seit: 21.12.2007
Beiträge: 507
Ob ich operieren würde oder nicht kann ich dir nicht sagen. Ich kenne jedoch in ZH zwei Kinderorthopäden auf deren Meinungen ich total vertrauen würde. Sie finden sogar, dass Kinder im allgemeinen viel zu viel geröntgt werden. Und mit OPs sind sie auch zurückhaltend. Aber ev warst du ja schon bei einem von ihnen icon_wink.gif

Zu den Einwänden von kaye und gabrielaA: da eine OP ja schon im Raum steht, ist die Winkelabweichung ja nicht sehr gering. D.h. Auswirkungen auf Kniegelenke und Fussgelenke sind wahrscheinlich.
Osteopathie wird im Bezug auf den Winkel nichts bringen. Sogar der weltbeste Osteopath kann die Knochenstrukturen nicht verändern. Falls dein Kind jetzt schon Schmerzen hat, kann der Osteopath die Schmerzen sicher beeinflussen, aber die Ursache des Problems nicht aufheben.

Ich wünsche dir eine gute Entscheidung!