Knochenmarkpende / Organspende

Vilu
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 18.07.2002
Beiträge: 2006
Vielleicht habt ihr es auch gelesen, in der Neuen Luzerner Zeitung war vor 2 Wochen ein Bericht über ein 16jähriges Mädchen, das Leukämie hat und dringend eine Knochenmarkspende benötigt um weiterleben zu können. Seither haben sich 900 Menschen registrieren lassen. Doch die Chance ist immer noch sehr klein, dass ein Spender gefunden wird.
http://www.zisch.ch/navigation/top_main_nav/nachrichten/zentralschweiz/luzern/detail.htm?client_request_className=NewsItem&client_request_contentOID=342019

Auch bei Organspenden ist es ja oft so, dass Menschen sterben, weil sie kein Spenderorgan finden.

Wieso lassen sich nicht mehr Menschen registrieren? Für die Knochenmarktypisierung muss man ja nur eine Speichelprobe einschicken. Zwar ist jeder froh, wenn ihm oder einem Familienangehörigen im Notfall geholfen wird, aber selber sind nur wenige zum Spenden bereit!

Wenn ich hiermit auch nur 1 Person motivieren konnte, sich registrieren zu lassen, dann ist das immerhin etwas...

Links dazu:
Knochenmarkspende (Speichelprobeset bestellen):
www.bin-ich-dein-typ.ch
Organspenderausweis (online ausfüllen/ausdrucken):
www.swisstransplant.ch

Leben und leben lassen
Gelöschter Benutzer
Bei uns war auch mal so eine tragische Geschichte von einem Jungen in der Region. Leider ist er dann gestorben, weil kein geigneter Spender gefunden worden ist.
Ich habe mir dann auch Infos kommen lassen und wollte mich eigentlich auch als Knochenmarkspender zur Verfügung stellen. Was ich aber dann erfahren habe, es wäre eine Vollnarkose nötig im Falle einer Spende. Damals waren meine Kinder noch klein und ich war nicht bereit, ein Narkoserisiko einzugehen. Und das würde ich noch heute nicht, da ich noch selber Verpflichutungen meiner Familie gegenüber habe. Wäre ich aber alleine, würde ich sofort spenden.
Vilu
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 18.07.2002
Beiträge: 2006
Nun, dieses Risiko hat jeder, ist bei gesunden Menschen ja aber nicht wirklich gross. Wenn ich mir vorstelle, mein Sohn würde Knochenmark
benötigen und der Hinderungsgrund für seine Rettung wäre ein Narkose...

Ich würde jetzt mal soweit gehen bzw. provozieren, dass nur Leute ein Anrecht auf Spenderorgane bzw. Knochenmark haben, die auch als Spender eingetragen sind (sofern es gesundheitlich / altersmässig möglich ist).

Leben und leben lassen
Rhythmus
Dabei seit: 24.09.2007
Beiträge: 28
wieder so eine ich-hätte-ja schon-wenn-nicht-und-überhaupt-es-hat-mir-grad-nicht-so-gepasst-geschichte...

du hättest dich ja WENIGSTENS als spender registrieren lassen können. die chance, dass du zur spende aufgerufen wird, ist soooo klein. und wenn der unwahrscheinliche fall doch eintritt, dann kann du dir immer noch (meines erachtens) völlig übertriebene sorgen wegen einer vollnarkose machen. falls deine kinder mal knochenmark brauchen, was ich dir nicht wünsche, hat es hoffentlich mehr "mutige" menschen.

ich kann leider nicht spenden, weder blut noch knochenmark, weil ich nach einer geburt blutkonserven gebraucht habe, somit bin ich von allem ausgeschlossen. ich wäre bereit, mich auf alles testen zu lassen um in die kartei aufgenommen zu werden, habe diesbezüglich viele telefone und mails geschrieben, keine chance, so sind halt die strengen regeln.
Gelöschter Benutzer
@Vilu, stell dir mal vor, eine Mutter von kleinen Kindern stirbt bei einer solchen Narkose. Auch wenn das Risiko klein ist, es besteht. Für mich bedeutet Verantwortung der Familie gegenüber, keine solchen Risiken einzugehen. Ich sage ja, ich würde spenden, wenn ich nicht gebraucht würde. Du hast in deinem Eingangstext ja nach dem Grund gefragt, warum nicht mehr Leute eine Lebendspende machen möchten. Ich habe dir eine mögliche Antwort gegeben.

Zu deiner Provokation im zweiten Teil: da gebe ich dir absolut recht. Ich für mich persönlich habe entschieden, dass ich kein Spenderorgan möchte und im Todesfall auch keine abgebe, ich habe das schriftlich hinterlegt.
Appenzellerin
Dabei seit: 27.01.2005
Beiträge: 201
@vertrauen,

um Stammzellen zu gewinnen, gibt es heute neue und gute Methoden - und es braucht nicht mal eine Vollnarkose ! ist eine etwas aufwendige Blutspende, im schlimmsten Falle dauert es rund 6 Stunden.

ich bin übrigens seit mindestens 15 Jahren registriert als mögliche Knochenmarkspenderin. die Wahrscheinlichkeit, dass Du gebraucht wirst, ist verschwindend klein. in all den Jahren wurde ich nicht ein einziges Mal angefragt, mich näher testen zu lassen.
Gelöschter Benutzer
@Appenzellerin: hier aus der angegebenen Spenderseite von Vilu zur Knochenmarkspende:

Knochenmarkspende
Bei der Knochenmarkspende wird das Knochenmark mit einer Spritze und in mehrfachen Punktionen aus dem Beckenkamm entnommen. Die Entnahme findet unter Vollnarkose statt, wird von einem spezialisierten Ärzteteam durchgeführt und dauert in der Regel zwischen 2 und 3 Stunden.
Gelöschter Benutzer
@vertrauen
Gehst Du auch nicht mehr über die Strasse, weil dort das Risiko vom Auto angefahren zu werden besteht?

Für mich war immer ganz klar, dass ich für mein Kind im Fall der Fälle fremde Organe annehmen würde und mich daher auch klar als Organ- und Knochenmarkspenderin bekenne.

Sehr wichtig finde ich, über dieses Thema allgemein zu diskutieren - falls das Kind plötzlich sterben sollte, wird man von der "Spendefrage" nicht völlig überrumpelt. In einem solchen Moment kann man ja eh nicht so klar denken, da wäre es nicht schlecht, die Entscheidung pro oder contra Organspende wäre schon vorher gefallen!
Nemo73
Dabei seit: 05.01.2004
Beiträge: 27
Habe mich auch vor über 10 Jahren als Knochenmarkspenderin registrieren lassen. Man hat mir gesagt, dass die wahrscheinlichkeit gebraucht zu werden wirklich mega klein ist. Und man könne dann wenn es wirklich so weit wäre immer noch entscheiden ob man wirklich möchte oder nicht. Ich hatte schon viele Vollnarkosen und es war wirklich überhaupt kein Problem, kann aber die Personen auch verstehen die Angst davor haben. Ich würde wirklich gerne jemandem das Leben retten wenn es nötig wäre. Ich wäre ja auch dankbar wenn das jemand im umgekehrten Fall für mich/uns machen würde.

Würde mich auch gerne als Organspenderin eintragen lassen, aber mein Mann möchte das nicht und er muss ja dann schliesslich entscheiden wenn ich nicht mehr kann und für ihn müsste es ja dann auch stimmen.
Gelöschter Benutzer
@New Murmi: ja, das ist wichtig, auch mit den Kindern darüber zu reden. Ich mit mit unseren beiden Teenes auch darüber im Gespräch. Der eine könnte es sich vorstellen, seine Organe zu spenden, der andere ist sich noch nicht schlüssig.
Wichtig ist einfach, daraus keine Schubladisierung zu machen: Spender-->guter Mensch, kein Spender-->schlechter Mensch. Jeder hat seine Gründe für pro und kontra, und die sind zu respektieren!

Zu deiner ersten Frage beziehe ich keine Stellung, die ist mir ein wenig gar zu einfach gestrickt...