Magersucht bei 14jährigen Tochter

Filou71
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 10.02.2004
Beiträge: 96
Hallo !
Meine 14jährige Tochter ist "leider" in die Magersucht gerutscht.
Angefangen hat es im Frühling (mit weniger essen und mehr Sport treiben). Damals waren wir noch nicht beunruhigt, da sie doch immer noch ass, vor allem auch süsses. Zugespitzt hat sich die Situation vor den Sommerferien. Sie isst praktisch nichts mehr und alles was aufgetischt schmeckt nicht mehr. Sie verzichtet auf alles was süss ist.
Sie geht in Zürich in die Schule und sollte dort auch das Mittagessen einnehmen. Sie isst aber praktisch nichts (1-2 Gabeln, den Rest bringt sie wieder zurück) und hat immer Ausreden, wieso sie nicht gegessen hat. Sie ist ständig Müde, sieht schrecklich aus (Gesichtsfarbe grau/gelb) und ist nach "nur" einem Schultag total erschöpft. Nachts kann sie nicht mehr schlafen. Eigentlich sieht sie die Situation ein und ist bereit was dagegen zu tun, aber leider bleibt es beim reden. Sobald wir am Tisch sitzen ist die "Kooperation" fertig.
Wir hatten diese Woche ein Gespräch mit dem Arzt und fangen in 10 Tagen eine Psychotherapie an.
Was können wir in dieser Zeit noch unternehmen, damit sie wenigstens nicht noch mehr Gewicht verliert. Sie hat im Moment einen BMI von 14.
Danke für Eure Hilfe

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 30.08.2013 um 09:52.]
Universum
Dabei seit: 13.05.2013
Beiträge: 1515
In der Apotheke gibt es so Rescue Drinks. Auch speziell für Leute die nicht essen mögen. Dort hat es so ziemlich alles drinn was es braucht. Vielleicht nimmt sie ja die?

Versprich nichts, wenn Du glücklich bist.
Antworte nicht, wenn Du wütend bist
und triff keine Entscheidungen wenn Du traurig bist.

Autor unbekannt.
Paxxie
Dabei seit: 04.01.2002
Beiträge: 594
Psychotherapie bei jemandem, der sich auf solche Probleme spezialisiert hat, hoffentlich?
Paxxie
Dabei seit: 04.01.2002
Beiträge: 594
BMI 14? Ich weiss, dass man bei Kindern eigentlich nicht nach BMI rechnet, aber das tönt nach extrem wenig. Sollte sie nicht eventuell ins Spital eingewiesen werden?
Filou71
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 10.02.2004
Beiträge: 96
@Universum :
danke für den Tipp. Werde mal nachfragen.
Der Arzt hat uns was von der Fitline mitgegeben, damit sie wenigstens Vitaminen bekommt. Finde ich nicht so ideal. Es fühlt den Magen und dann isst sie nichts mehr.

@Paxxie :
Ja, sie ist auf das spezialisiert und hoffe wirklich, dass sie uns helfen kann.

Sie ist 167 cm gross und noch knapp 40 kg leicht (beim letzen Wiegen... kann gut noch weniger sein in der Zwischenzeit)

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 30.08.2013 um 10:33.]
leycro
Dabei seit: 05.06.2005
Beiträge: 914
Ich finde das sehr spät erst in 10 Tagen aktiv zu werden bei dem Gewicht!!!
Ev über den psychiatrischen Notfalldienst? Kriseninterventionszentrum zb in Bern. Da kann ich nur Gutes von berichten.
Was sagt denn der Hausarzt dazu?
Alles Gute
cucuseli
Dabei seit: 12.03.2005
Beiträge: 687
Liebe Filou71
das Problem bei Magersüchtigen ist, dass sie es eigentlich einsehen, dass sie essen sollten, aber es geht nicht. Sie können nicht essen!
Nun gilt es herauszufinden wieso das so ist? Hat sich irgendetwas an eurer Situation Zuhause verändert? Hat sie in der Schule zu grossen Druck? Wie geht sie mit Stress um? Wäre eine andere Schulform angebracht?
Was ist mit ihren Freundinnen?
Bei so einem tiefen Gewicht müsst ihr handeln!
Wenn sie noch mehr abnimmt, muss sie per Magersonde ernährt werden!
Ihr Hirn kann nicht mehr richtig arbeiten und auch nicht mehr umschalten, dass sie essen muss!
Fitline ist o.k. lieber das wie wenig essen! Sie braucht die Nährstoffe und Vitamine für ihre körperliche Entwicklung.

Ich wünsche dir und deiner Familie auf euerem Weg viel Kraft

Geniesse dein Leben jeden Tag
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
Jetzt mal ganz ruhig bleiben. 40 kg ist bei einer 14-jährigen noch lange nicht lebensbedrohlich. Ich würde das machen, was der Arzt gesagt hat, und den Termin beim Therapeuten wahrnehmen. Nichts anderes.
taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
@Filou

Erst mal wünsche ich euch ALLEN viel Kraft, Durchhaltewillen und die Zuversicht, dass ihr gemeinsam als Familie Schritt für Schritt weiterkommt.

Ihr habt den Arzt eingeschaltet, eine Psychotherapie ist aufgegleist, tiptop. 10 Tage "warten" scheinen enorm lang. Man hat den Eindruck, in der Zwischenzeit würde die Welt zusammenstürzen. Gleichzeitig ist man sich bewusst, dass die Krankheit bereits seit einiger Zeit besteht. Sie hat jetzt einen Namen und kann entsprechend begleitet/behandelt werden. Es wird seine Zeit brauchen, biss der Kreislauf der Verschlechterung stoppt, eine Stagnation und dann eine Verbesserung eintritt.

In der Zwischenzeit könnt ihr versuchen, einen liebevollen Umgang mit eurer Tochter zu pflegen. Vielleicht ist es mit dem Wissen der professionellen Hilfe möglich, das Thema Magersucht ein bisschen gelassener zu sehen, weniger zu thematisieren.

Ihr könnt versuchen, das Familienleben nicht um die Krankheit der Tochter zu organisieren. Das ist schwierig - und dennoch enorm wichtig. Tankt Kraft, tut euch Gutes.



Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
Paxxie
Dabei seit: 04.01.2002
Beiträge: 594
"KlaraM" schrieb:

Jetzt mal ganz ruhig bleiben. 40 kg ist bei einer 14-jährigen noch lange nicht lebensbedrohlich. Ich würde das machen, was der Arzt gesagt hat, und den Termin beim Therapeuten wahrnehmen. Nichts anderes.



ECHT??? sie ist immerhin 167 cm gross und SEHR mager. Bei der Tochter meiner Freundin war das Limit als sie 42 oder 41 kg war dass sie ins Spital musste.

Sowas darf man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Immerhin sterben 10 % aller Magersüchtigen an ihrer Erkrankung. 😢 😢