Magersucht/Jugenddepressionen

Babi
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 08.01.2008
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eineFremde: es war so schön als ich das von dir las! Genauso empfinde ich auch. Ja wir sind alles in einer Therapie, aber trotzdem fühle ich mich manchmal alleine, kommt sicher auch darauf an wie ich mich gerade fühle. Auch ist schön zu lesen, dass es ev. besser kommt. Im Moment ist das natürlich no soweit weg! Unsere Therapeutin hat mir gesagt ich müsse mit ihr ganz streng sein was das Essen angeht und ich müsse ihr Grenzen setzten und dies aushalten. So bin ich einfach immer die Böse und ich weiss nicht wie sich das auf unsere Beziehung auswirken wird. Wird sie mir mal Vorwürfe machen? Ich weiss es nicht, hoffe es nicht. Wie du schon sagtest ich bin auch viel am lernen über mich und das los lassen. Danke für deine offene Antwort!!
eleni
Dabei seit: 02.06.2004
Beiträge: 1380
Babi, bist du nun sicher, dass die Therapeutin für die Behandlung von Essstörungen ausgebildet ist?
eineFremde
Dabei seit: 17.02.2004
Beiträge: 1958
ich stutze ein bisschen betreffend deinem Satz, du müssest punkto Essen ganz streng mit ihr sein.
Was meint die Therapeutin damit?
Babi
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 08.01.2008
Beiträge: 17
Sie hat uns gesagt im Moment müssten wir die Portionen wo sie essen sollte bestimmen und ich dürfte mich auf keine Diskusionnen einlassen. Eben manchmal macht sie mit und isst dies und dann kann sie aber alles auch verweigern. Im Moment muss ich aufschreiben was sie alles isst. Da sehe ich natürlich, dass dies einfach nicht genug ist. Dann kommt es halt vor, dass ich nicht mehr mag und ich nichts mehr sage. Dann kommt von meiner Tochter auch wieder der Vorwurf "dir ist es ja egal was ich esse und was nicht". Das finde ich dann ganz schlimm weil ich im Moment ja alles tun würde. Ja und dann gibt es auch die zwei anderen Kinder wo das schon nicht mehr hören wollen.
eineFremde
Dabei seit: 17.02.2004
Beiträge: 1958
PN
Dela
Dabei seit: 22.01.2003
Beiträge: 198
Darf ich euch mal fragen, wie die Magersucht bei euren Töchtern begonnen hat? Wann habt ihr bemerkt, dass ihr handeln müsst?

Ich bin wahnsinnig darauf bedacht, dass meine Tochter nicht auf diese Schiene gerät. Die Tochter unserer Nachbarn ist 26 Jahre alt, seit 10 Jahren magersüchtig und hat bereits den 7. längeren stationären Aufenthalt hinter sich. Ist sehr traurig und schwierig mitanzusehen!

Meine Tochter ist erst 10 Jahre alt, ist aber wirklich dünn, schon rein von der Veranlagung her. Seit einiger Zeit isst sie meines erachtens aber auch sehr wenig. Auch würde sie sehr gerne ganz auf Fleisch verzichten, wir haben ihr aber erklärt, dass sie dann die Nährstoffe von Fleisch auf andere Art zu sich nehmen müsse, was allenfalls auch grössere Portionen von anderen Lebensmitteln bedeuten würde. Das möchte sie auch nicht... Nun isst sie halt trotzdem minimale Portionen von Fleisch. Ich weiss einfach nicht, ob ich übertreibe mit meiner Fürsorge oder ob ich wirklich sehr achtsam bleiben muss. Sie ist ansonsten ein sehr fröhliches, aufgestelltes Kind, welches viele Freunde hat und überall beliebt ist.

Lebe jeden Tag, als wäre es dein Letzter!!!
jeruscha
Dabei seit: 30.12.2003
Beiträge: 1196
Ich weiss nicht recht, ob ich hier mitschreiben darf, denn ich bin nicht als Mutter betroffen von einer Essstörung wie Magersucht oder ähnliches. Zwar waren Freundinnen von mir betroffen, sowie Freundinnen meiner Töchter, aber das ist nicht dasselbe, das weiss ich.
Das einzige was ich als Mutter kenne, sind Kinder und Jugendliche die Aufgrund einer anderen Besonderheit (Autismus) erschwert "zu ernähren sind", sie sind sehr heikel, bzw. haben sehr spezielle Nahrungsbedürfnisse und Gewohnheiten, und sie kennen kein Hungergefühl. Entweder es hat was zu essen das ihren Bedürfnissen entspricht, oder sie setzen solange mit der Nahrungsaufnahme aus, bis es etwas "Passendes" gibt. (Es kann sich da um Tage ohne Nahrungsaufnahme handeln !)

Unsere Kinderärztin hat uns stets eingetrichtert, sich niemals, aber wirklich nie auf einen Machtkampf rund ums Thema Essen einzulassen. Sollte es aus medizinischer Sicht notwendig sein, dass ein solcher "Machtkampf" geführt wird, bzw. dass ein Kind zur Nahrungsaufnahme gezwungen wird, oder die Art und Weise und Menge der aufzunehmenden Nahrung gegen den Willen des Betroffenen geregelt werden muss, dann habe dies ausserhalb der Eltern-Kind-Beziehung stattzufinden. Das heisst, dann müsste dies stationär oder ambulant von aussenstehenden Fachleuten übernommen werden.
So habe ich es auch bei betroffenen Freundinnen miterlebt.

Deshalb erstaunt es mich etwas, welche Rolle und Aufgabe die Therapeutin dir da zuschanzt? Stimmt das für dich so? Bitte verstehe das nicht als Angriff. Ich habe übrigens selber schon Therapeuten gewechselt, weil sie in einer Form in unserem Familiengefüge Einfluss nehmen wollten, die für mich nicht "stimmig" war.
eineFremde
Dabei seit: 17.02.2004
Beiträge: 1958
ich hätte ganz ehrlich nicht gewusst, wie ich meine Tochter zum essen hätte zwingen können. Das war gottlob nie meine Aufgabe, respektive wurde nie von mir/uns verlangt.

dela, ich glaube nicht, dass du dir Sorgen machen musst.
Ich erinnere mich ganz ehrlich nur sehr ungern an die Anfänge zurück.
Was ich deutlich in Erinnerung habe, ist der "abgelöschte" Gesichtsausdruck meiner Tochter. Kein Strahlen, keine Freude mehr.
Sie hat im Alltag weiterhin gut (hahaha) funktioniert, aber alles ohne ihr wahres Ich.
Schwierig zu erklären...aber es ist das Allerschlimmste in diese quasi toten Auge der eigenen Tochter zu sehen.
Ich würde deiner Tochter nicht "verbieten" keine Fleisch zu essen. Fleisch kann gut ersetzt werden, auch ohne mehr essen zu müssen.
Dela
Dabei seit: 22.01.2003
Beiträge: 198
@eine Fremde, danke für deine Ausführungen! Ich sage mir auch immer wieder, dass ich mir zuviele Sorgen mache deswegen. Ich zwinge sie auch nicht Fleisch zu essen. Verstehe sie irgendwie auch mit ihrem Fleisch-Problem. Sie ist ein total "Tierli-Fanatiker", so kann ich nachvollziehen, dass sie das Fleisch nicht essen möchte. Von sich aus nimmt sie auch nie Fleisch. Ich frage sie einfach immer wieder mal, ob sie nicht vom Fleisch probieren möchte. Meistens will sie nicht, manchmal nimmt sie etwas, das ist für mich ok. Wenn sie sonst einigermassen etwas isst, dann kann ich sehr gut damit leben. Einfach ihre auch sonst minimalen Portionen lassen mich aufmerksam werden. Seit einiger Zeit isst sie auch nur noch selten einen Zvieri, wo sie sich vorher vollgestopf hat. Und zum Znacht isst sie auch nicht viel mehr. Aber vielleicht provoziere ich ihr Essverhalten auch selbst, da ich sehr darauf achte wieviel sie isst...

Lebe jeden Tag, als wäre es dein Letzter!!!
eineFremde
Dabei seit: 17.02.2004
Beiträge: 1958
dela, Magersucht ist eine Erkrankung der Psyche, ich bin sicher, du würdest die Anzeichen bemerken.
Solange sie fröhlich, ausgeglichen ist, Dinge macht, die ihr Spass machen, sich nicht ganz von den Mahlzeiten zurück zieht, punkto Essen zu lügen beginnt, musst du dir keine Sorgen machen.