Mir fehlen die Worte (Todesfall)

GabrielaA
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Ich habe immer Mühe, bei einer unglücklichen Botschaft, die richtigen Worte zu wählen. Das heisst, wenn ich es aufschreiben kann, gehts besser. Da kann ich mir Zeit lassen, korrigieren und definitiv schreiben. Sollte ich einer betroffenen Person persönlich oder am Telefon mein Beileid bekundigen, habe ich Mühe.

Nun hatten wir einen Todesfall in der Verwandtschaft. Der Mann war schon alt und musste vor 3 Wochen notfallmässig ins Krankenhaus. Seiner Frau geht es eben, gesundheitlich auch überhaupt nicht gut. Ich mochte (mag) die beiden (sie) sehr gut. Als ich nachfragte, wie es ihnen ginge, war sie sehr traurig, verständlicherweise. Da weiss ich einfach nicht recht was sagen. In diesem Falle war der Mann schon 86, bis vor etwa 1 Jahr recht gesund. Für ihn war es jetzt wirklich eine Erlösung zu gehen. Er wäre ein Pflegefall gewesen. Doch kann ich seiner Frau nicht sagen, dass es war gut für war, dass er gehen konnte. Sie weiss es ja selber, trotzdem, egal wie alt die Person war, egal ob plötzlich oder nach langer Krankheit, die Person verstarb, der Verlust bleibt immer.

Findet ihr jeweils die richtigen Worte? Nächste Woche ist die Beerdigung. Ist es angebracht, der Frau zu kondolieren, obwohl der Mann auch ein Verwandter von mir war? Ich wäre froh, wenn ihr mir etwas Tipps geben könntet. Merci
petra13
Dabei seit: 16.05.2003
Beiträge: 444
In solchen schweren Momenten sage einfach manchmal ehrlich, dass mir auch die Worte fehlen, ich nicht weiss was ich sagen soll, da es mich auch sehr betroffen macht.

Manchmal sagt auch nur ein Händedruck oder eine kurze Umarmung mehr als tausend Worte....
GabrielaA
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Danke, Petra. Als ich nachfragte, telefonisch, habe ich auch gesagt, ich wisse gar nicht, was sagen. Ich wünsche ihnen viel Kraft und alles Gute. Und falls ich was für sie tun könne, solle sie es mich wissen lassen.
Co-71
Dabei seit: 29.05.2012
Beiträge: 168
Mir fällt es auch schwer, das Wort "kondollieren" zu sagen, irgendwie ein doofes Wort. Als letztes Jahr eine gute Freundin und Nachbarin an Krebs gestorben ist, bin ich ihrem Mann ein paar Stunden später in der Garage begegnet. Uns fehlten wirklich beiden die Worte, es brauchte auch gar keine, wir haben uns einfach umarmt und geweint...

Sonst sage ich lieber, es tue mir sehr leid und biete meine Hilfe an...

Das von wegen, es ist gut, dass er/sie gehen konnte, also wenn mein Mann sterben würde, würde mich das wahrscheinlich nicht trösten. Lieber keine grossen Worte suchen, das wäre mir jedenfalls lieber.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 03.11.2012 um 13:48.]
kleine hexe5
Dabei seit: 07.10.2006
Beiträge: 255
Nicht einfach, der Tod, egal wie alt. Der Sohn einer Bekannten starb letztes Jahr, mit Mitte 30. Sie redete immer offen darüber. Kurz nach seinem Tod musste ich was bei ihnen abholen, sie öffnete und ich umarmte sie. War einfach so und ich sagte, wie leid mir das täte. Ich sage meistens, es tut mir leid... Der Tod gehört leider zum Leben. Etwas weniger Tabu wäre schön, aber ich kanns auch nicht...