neuer Pränatalbluttest

barbarar
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 12.04.2014
Beiträge: 40
Genau Kaye. Ich bin sehr aufgewühlt für den Fall, dass sich der Fötus beim Screening als gesund herausstellen würde. Seit der zweiten ungewollten Tochter, die wir dann behalten haben, sind wir aber der Ueberzeugung, dass Abtreibung das ultimative Mittel der Familienplanung ist. Wenn man eines geplant hat und dann schliesslich 3 hat, ist das ja schon etwas krass.
Wirbelsturm
Dabei seit: 10.08.2013
Beiträge: 317
Hör auf Dein Bauchgefühl es soll in erster Linie für Dich stimmen und für Dein Mann natürlich auch.
Aber falls Du so ein Test machen möchtest ist es auch Okay, falls mit dem Fötus alles in Ordnung ist, dann ist das ja mehr als man sich wünschen kann.
Nur es gibt keine Sicherheit, das Kind kann später schwer erkranken oder auch durch ein Unfall beeinträchtigt sein, kann man es da auch einfach irgendwo deponieren oder loswerden. Ich finde wenn man sich schon vor der Geburt solche Gedanken macht nach dem Motto was wäre wenn, dann sollte man gar keine Kinder bekommen.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 13.04.2014 um 11:40.]

Mir egal ob ich in den Himmel oder in die Hölle komme, ich hab auf beiden Seiten Freunde.

Menschen glauben oft der Mehrheit und nicht der Wahrheit.

Einige Menschen sind nicht Dumm, die haben einfach nur Pech beim Nachdenken
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
ok, barabar, dann solltest Du ja den Bluttest auf jeden Fall machen, wenn es für Dich klar ist, dass Du im Fall eines Gendefekts sowieso abtreibst. Deine erste Frage ist damit beantwortet.
Die zweite, ob Du ein evtl. gesundes Kind behalten willst, kannst Du auch am besten selbst beantworten, da Du ja sogar schon mal in einer ähnlichen Situation warst. Ich finde den Schritt von 1 nach 2 nicht so verschieden von dem von 2 nach 3. Auf jeden Fall viel ähnlicher, weil es auch Du und Deine Familie ist, als wenn Dir irgendeine andere Frau erklärt, wieso sie sich für oder gegen den Schritt von 2 nach 3 entschieden hat.
Krass ist es auf jeden Fall, wie auch immer Du Dich entscheidest.
nanny72
Dabei seit: 21.05.2006
Beiträge: 991
barbarar
verstehe ich das richtig, das du die Abtreibung als teil der verhütung ansiehst?

und noch was, ich würde ein Kind nicht abtreiben, auch wenn ich wüsste, das es krank/behindert zur welt kommt. und dass, obwohl oder gerade weil ich weiss, wie es mit einem behinderten/kranken Kind ist

irgendwie habe ich das gefühl, das du dich eigentlich schon gegen das Kind entschieden hast? nur ist dann die frage, was du von uns erwartest, von uns wissen möchtest? möchtest du die bestättigung, das es richtig ist, das Kind abzutreiben? hoffst du, dass das Kind krank ist, damit du nicht so ein schlechtes gewissen haben musst, das du es abgetrieben hast?
ich weiss, das ich jetzt vielleicht etwas böse geschrieben habe, aber mich macht es sauer, wenn jemand lieber abtreibt, als schon im Vorfeld zu handeln, und eine Schwangerschaft verhindert
fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
Beiträge: 1583
@barbarar
Nein, ich bin nicht automatisch dafür, dass abgetrieben wird. Ich bin dafür, dass man sich Gedanken macht, BEVOR man solche Tests machen lässt, wie man mit JEDEM Ergebnis umgehen möchte.

Und eine Abtreibung soll nicht eine Verhütungsmassnahme sein. Mit deiner Aussage, dass Abtreibung das geeignete Verhütungsmittel ist, zeigst du hier (im übelsten Sinn) eine Wegwerfmentalität. Nur, dass es hier um Leben geht und nicht um eine Plastiktasche.

In deinem Fall hätte diese Schwangerschaft gar nie passieren dürfen, da ihr schon das zweite Kind nicht gewollt habt und ihr habt nicht definitiv verhütet. Eine Sterilisation bei dir oder deinem Partner hätte dieses Dilemma gar nicht erst entstehen lassen. Das ist grob fahrlässig und ich hoffe, egal, wie ihr euch entscheidet (für/gegen ein weiteres Kind) werdet ihr nun die Sterilisation in Angrif nehmen. Sollte eine Abtreibung stattfinden, dann verbinde das mit einre Sterilisation oder lass zum gleichen Zeitpunkt deinen Mann eine Vasektomie vornehmen lassen.

Hierl hab ich auch eher das Gefühl, dass ein behindertes Kind der gesellschaftlich akzeptable Grund für die Abtreibung wäre. Ein gesundes Kind abtreiben wäre einfach das Eingeständnis, dass ihr verantwortunglos bezüglich Verhütung seid. Da ist wohl schon auch etwas die Wirkung gegen Aussen, die da mitspielt.

Partner, 4 Kinder mit teilweise Schwiegerkindern, aktuell 2 Enkel :-)
Stricken, Lesen und immer wieder an meinem Lieblingsplatz sitzen und den Bäumen zuhören.
fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
Beiträge: 1583
@kaye
Es geht hier nicht um die Wertigkeit eines Menschen bezogen auf normal/nicht normal.

Es geht um rein praktisches: im normalen Fall lernen Kinder einen Beruf, ziehen aus und leben ihr eigenständiges Leben. Du als Elternteil bist von einer gewissen Verpflichtung entbunden.

Ein behinderter Mensch wird bis zu seinem Tod Betreuung brauchen. Je nach Stärke der Beeinträchtigung ist ein mehr oder minder selbstbestimmtes Leben der Fall. Teilweise kann ein solcher Mensch weiter in seiner Familie verbleiben, kann in Wohngruppen leben oder in Heimen. Es wird eine geschützte Arbeitsstätte geben oder jemand ist einfach nur Pflegefall.

Hast du dir je überlegt, ob ein Geschwisterkind bereit wäre, die Verantwortung für dieses Leben zu übernehmen, wenn man selber zu alt ist oder tot? Uebergibt man schlussendlich die Vormundschaft einer Behörde, weil sich niemand aus der Familie findet, der sich kümmert? Deine Verantwortung für einen beeinträchtigten Menschen hört nicht bei der Entscheidung auf, ob man (bei einem Pränataltest) sich für oder gegen das Leben entscheidet, sondern sie fängt erst an. Und das weit über die üblichen 20 Jahre.

Partner, 4 Kinder mit teilweise Schwiegerkindern, aktuell 2 Enkel :-)
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Frau
Dabei seit: 11.04.2014
Beiträge: 43
@ Kaye
Jemanden, der sagte "oh, ich bereue, dass ich damals nicht abgetrieben habe!", habe ich noch nie getroffen. Aber vielleicht meldet sich ja hier jemand?

Doch ich kenne eine Mutter, die sich so geäussert hat und Millionen werden nur so danken, aber schweigen. Das war eine Familie, die vor vielen Jahren im gleichen Haus wohnten wie ich. Zuerst hatten sie 3 ganz normale Kinder, die sich toll entwickelten, erfolgreich waren im Beruf und jetzt auch schon im Ruhestand sein müssen. Dann kam noch ein viertes zur Welt mit Downsyndrom. Die Frau vertraute mir an, dass sie viel geweint habe im Leben, weil sie in Unkenntnis des Problems die Frucht nicht abgetrieben habe. Besonders habe sie beelendet, dass es ja nur eine Frage der Zeit gewesen wäre, aber die Pränatests standen ihr nicht zur Verfügung bzw. sie existierten noch gar nicht in dieser Zuverlässigkeit. So sind die Realitäten. Da wird viel im Verborgenen gelitten.
yucca
Dabei seit: 08.02.2007
Beiträge: 3069
Ich glaube nicht, dass Dir jemand diese Entscheidung abnehmen kann. Entscheiden kannst nur Du, ob für oder gegen das Kind. Dass Du hin und her gerissen bist kann ich verstehen. Was ich aber nicht verstehe ist die Tatsache dass Du zum 2 mal ungewollt schwanger wurdest.
Da Du Dich mit der Entscheidung so schwer tust, wäre es vielleicht eine Option das Kind zur Adoption frei zu geben?

Auch aus Steinen, die in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.
Universum
Dabei seit: 13.05.2013
Beiträge: 1515
Manchmal dünkt es mich schon, dass es sich gewisse Leute etwas sehr einfach machen. Ja warum auch nicht, man kann ja abtreiben...

Ich kann dir nur von mir persönlich erzählen: nach dem ersten Kind konnte ich mich erst für weitere entscheiden, nachdem ich sicher war, dass ich auch ein behindertes Kind annehmen könnte. Dieser Prozess hat seine Zeit gedauert, in welcher wir zuverlässig verhütet haben. Für uns wären auch keine pränatalen Tests in Frage gekommen, eben, um nicht entscheiden zu müssen. Höchstens, damit man weiss was auf einem zukommen würde und man im Vorfeld die nötige Planung hätte machen können.
Nachdem der Kinderwunsch abgeschlossen war, hat sich mein Mann nach einem Jahr unterbinden lassen.

Versprich nichts, wenn Du glücklich bist.
Antworte nicht, wenn Du wütend bist
und triff keine Entscheidungen wenn Du traurig bist.

Autor unbekannt.
mauserl
Dabei seit: 20.07.2008
Beiträge: 1186
als ich letztes jahr schwanger war, absolut geplant und gewünscht, hat mir meine ärztin auch vom neuen bluttest erzählt. ich gehe davon aus dass in nur einem jahr nicht solch bahnbrechende änderungen waren: 1. sei der test noch sehr neu, sehr unbekannt und nicht so klar wie zuverlässig er sei; 2. müssen die kosten von 1000 oder 1500 franken (weiss nicht mehr genau wieviel) selbst getragen werden.

wenn ich deine texte lese denke ich du sparst dir dieses geld und setzt es für die verhütung (unterbinden) ein. lass die seele gehen und sich liebevolle eltern suchen die es sich wirklich wünschen

du bist nicht allein