Larissa1010
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 01.11.2018
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Wo fange ich an. Am besten ganz von vorne. Ich habe im Dezember 2016 Zwillinge geboren. Die Ärztin beschloss in der 39ssw, dass es nun Zeit wäre die Geburt einzuleiten. Wir mussten am 18.12.2016 "einchecken". Am Abend wurde noch ein Ctg gemacht und ein letzter Ultraschall. Beim Ultraschall stellte sich heraus, dass Zwilling A nach wie vor in Schädellage lag aber Zwilling B quer darüber und nicht mehr in Schädellage. Ich bekam Angst und meinte in diesem Falle würde ich liber einen Kaiserschnitt haben um die Kinder nicht zu gefährden. Meine Ärztin meinte ich sei zum einleiten gekommen also werde jetzt auch ohne Diskussion eingeleitet. Ich habe klar gesagt ich möchte niemanden gefährden und einen Kaiserschnitt. Nein ich wurde ignoriert und man begann einzuleiten. Am nächsten Tag kurz vor 12 wurde der Wehentropf angehängt und ich bekam extrem heftige Wehen und hatte dazwischen auch keine Pause. Mein Mann und ich wurde alleine gelassen und niemand sonst war im Kreissaal. Als ich zu meinem Mann meinte er solle sofort die Ärztin holen die kleinen kommen jetzt, meinte die gerufene Hebamme so schnell gehe das nicht dass könne nicht sein. Doch siehe da, sie untersuchte mich und rief sofort die Ärztin hinzu und sie mussten erst noch ein zweites Bettchen besorgen. Nach 1.5 Stunden heftigen Wehen ohne Pause kam unser Sohn dann mit Hilfe der Saugglocke zur Welt da er ein Sternengucker war. Als er da war versuchten sie Zwilling B zu schienen und drehen. Von aussen lag eine Hebamme auf meinem Bauch und die Ärztin versuchte von innen ihr Glück. Plötzlich waren meine Wehen weg und die kleine dermassen verkeilt im Bauch dass es hiess es müsse Sofort einen Notkaiserschnitt gemacht werden. Ich selber war schon so weggetreten dass ich nicht mehr viel mitbekommen habe. Im OP bekam ich gerade noch mit wie die Anästhesistin rief Beeilung ansonsten schaffen es beide nicht. Ich hatte dann wohl kurz vor der Narkose einen Schlaganfall aber dass weiss ich schon nicht mehr. Als ich nach der OP aufwachte waren sehr viele Ärzte um mich herum und ich erblickte im Zimmer meinen Mann mit unserem Sohn und schrie sofort nach meiner Tochter. Die Ärztin kam zu mir ans Bett und sagte: Frau Brägger es tut mir sehr Leid. Danach verschwand sie. Ich schrie und weinte in dem Gedanken meine Tochter habe es nicht geschafft. Doch etwas später holte eine Hebamme meinen Mann und meinte er könne die kleine noch schnell sehen bevor sie ins Kinderspital verlegt wird. Mir wurden 2 Fotos meiner Tochter in die Hand gegeben und da war ich nun alleine meine Kinder noch nicht richtig gesehen und wusste nicht wohin mit mir. Etwas später war mein Mann wieder da und man gab mir das erste Mal meinen Sohn in die Arme. Und ich, ich konnte ihn nicht ansehen, es fühlte sich falsch an und nicht nach meinem Sohn. 3 Tage nach der Geburt war ich immernoch überhaupt nicht fit und hatte meinen Sohn noch immer nicht akzeptiert. Trotzdem machten mein Mann und ich uns auf den Weg ins Kinderspital. Ich wollte endlich meine Tochter sehen. Dort angekommen lag sie auf Intensiv mit etlichen Schläuchen und Kabeln. Es liefen die Tränen und ich fühlte mich schuldig. Die kleine musste reanimiert werden da sie nicht mehr atmete. Es brach mir dass Herz als ich zurück musste in meine Klinik. Von da an habe ich gekämpft. Habe mich alleine um meinen Sohn gekümmert und konnte mich endlich überwinden. 7 Tage nach der Geburt habe ich mich entlassen um endlich auch zu meiner Tochter zu können. 3 Wochen lang pendelten wir zwischen zuhause und dem Kinderspital. Es brach mir immer wieder das Herz sie dort zurückzulassen. Nach 3 endlosen Wochen durften wir auch unsere Tochter endlich mit nach Hause nehmen. Ich dachte jetzt wird alles gut. Doch nichts wurde gut. Ich war immer überfordert es gab keinen Tag an dem ich nicht weine. Ich bin schuld dass meinen Tochter beinahe gestorben wäre. BIs heute habe ich das Gefühl, ich habe keine tolle Bindung zu den beiden. Ich liebe sie von ganzem Herzen aber fühle mich oft nicht als ihre Mama. Ich dachte irgendwann hört es auf aber es nimmt kein Ende. Ich will doch einfach nur eine glückliche Mama sein und meinen Kindern all diese Liebe geben die ich möchte. Vielleicht haben wir hier ja gleichgesinnte welche sich austauschen möchten.