Ritalin oder ähnliches etc.

sonnenregenschein
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 24.01.2011
Beiträge: 33
An die Fachleute unter euch:
Darf eine Schule Ritalin oder ähnliches verlangen ?
Darf eine Schule die Dosierung von solchen Medikamenten empfehlen ?
Habt ihr damit Erfahrung?
unbekannt
Dabei seit: 08.12.2009
Beiträge: 529
Da Ritalin rezeptpflichtig ist, haben allein der Arzt und die Eltern zu entscheiden, ob dies verabreicht wird. Und sowieso was die Dosierung betrifft.
Wo kämen wir hin, wenn die Schule über die Dosierung oder Verabreichung von rezeptpflichtigen Medis zu entscheiden hätte.
sonnenregenschein
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 24.01.2011
Beiträge: 33
@unbekannt: und verlangen?
oder besser gesagt: mehr oder weniger dosierung gewünscht ?
nanny72
Dabei seit: 21.05.2006
Beiträge: 991
gibt es denn einen grund, wieso sie möchten, das dein kind ritalin nimmt? zb AD(H)S, hyperaktivität oder das er tagsüber sehr müde ist, weil er nachts schlecht schläft? ist er abgeklärt worden? denn falsch angewendet kann es auch schlimmer werden. bei kindern fängt man meistens mit der nidrigstens dosis an und schaut dann wie es geht. die dosis sollte immer mit dem artzt abgesprochen werden, denn auch zu hoch dosiert kann es falsch wirken
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
ich bin kein fachmann/frau;

- wenn mein kind probleme hätte in der schule - würde ich gerne darüber informiert werden.

- ich sehe mich in der verantwortung, dass es meinem kind gut geht und demzufolge würde ich KEINEM leinen eine diagnose erlauben.

gruss
Calando
Dabei seit: 07.02.2009
Beiträge: 12
Ganz klar: Nein, Nein, Ja.

Ritalin wird nach gründlicher Abklärung - zu der die Lehrperson zwar raten, aber nicht zwingen kann - verschrieben, sofern es notwendig ist. Bei uns war der Leidensdruck für das Kind so gross, dass wir uns für Ritalin entschieden haben. Die Schule hat dazu nichts gesagt, wir haben die Abklärungen selbst veranlasst.

Die Dosierung wird der Kinderarzt anpassen und festlegen. Ausser dem Schulpsychologen (und auch der nicht immer) werden die LP kaum Ahnung von der Materie haben. In der Ausbildung kommt das Thema immer noch etwas zu kurz, auch wenn es sich stark verbessert hat.
Zudem ist die Dosierung für jedes Kind anders und kann sich im Lauf der Zeit auch verändern.

Und Ritalin auf blossen Verdacht hin geben, vergiss es. Ritalin ist auch nicht gleich Ritalin, da gibt es verschiedene "Versionen" davon. Während mein Sohn nur Concerta verträgt, hat das Kind einer anderen Familie Ritalin SR und ein anderes Ritalin Retard.
Calando
Dabei seit: 07.02.2009
Beiträge: 12
Nachtrag: Keine Lehrperson würde zum Beispiel verlangen, dass man einem Kind etwas gegen eine mögliche Epilepsie oder Diabetes gibt. Oder vorsorglich Kopfschmerztabletten, weil in der nächsten Lektion ein etwas anspruchsvollerer Mathetest bevorsteht.

Der Vergleich hinkt nur auf den ersten Blick...
Gelöschter Benutzer
Warum eigentlich nicht? Die Schule kann vielleicht nicht verlangen, dass man seinem Kind Ritalin gibt, aber sie kann doch signalisieren, dass es so nicht weitergeht und sagen, dass es zwei Möglichkeiten gibt: das Kind bekommt Ritalin und besucht versuchsweise weiterhin die Volksschule oder eine Sonderschullösung muss in Betracht gezogen werden. Im Klartext: Wenn es hier bleiben will, muss sich was ändern; wir denken, diese Änderung ist nur mit medikamentöser Behandlung möglich.

Anstatt den Diabetes-Vergleich, könnte man hier doch den in ADS-Kreisen beliebten Brillen-Vergleich bemühen. Ja, die LP kann sehr wohl verlangen, dass die Eltern ihrem Kind eine passende Brille kaufen, wenn das Kind ohne Brille dem Unterricht nicht folgen kann und ganz zuvorderst sitzen einfach nicht reicht als Massnahme.
Manya
Dabei seit: 30.05.2002
Beiträge: 1707
Das kommt halt auch ganz darauf an, wie so etwas vermittelt wird, und wie Du dann damit umgehst. Ich finde auch, die Lehrer können klar sagen, dass es so nicht geht und eine Abklärung und ggfs. eine Therapie verlangen.
Wie diese Therapie aber aussieht ist klar die Sache der Ärzte und ihr Eltern könnt dann immer noch entscheiden, ob Ihr das wollt.

Ritalin bekommt Dein Kind ja nicht gerade von der Praxisassistentin ausgehändigt, sondern es bedarf einer gründliche Untersuchung und auch ggfs. begleitende Therapien und erzieherische Massnahmen.

Ich an Deiner Stelle würde einen guten, erfahrenen Kinderarzt suchen (ELPOS nennt Adressen), und eine gute Abklärung verlangen.
Leji
Dabei seit: 11.05.2008
Beiträge: 605
die schule kann ganz schön druck machen - ich empfehle dir einen neutralen facharzt aufzusuchen, wir waren bei einem kinderneurologen.

es war anstrengend sich selber einzulesen, den eigenen standpunkt (eltern und kind) zu finden und zu vertreten, einen gemeinsamen nenner zu finden. aber es hat sich gelohnt. unserem sohn geht es gut, die schule ist zufrieden - ich hoffe, es bleibt so icon_wink.gif