Ritalin selber als Eltern einmal probiert

Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
@queenie
bitte nicht böse sein, doch das stimmt so nicht.
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
also ich meine - man sollte adhs-betroffen und nicht betroffene unterscheiden
und nicht kinder / erwachsene.
milli
Dabei seit: 28.06.2011
Beiträge: 28
Ich bin Ärztin, habe ein Kind mit ADHS welches Ritalin nimmt. Ich selber habe mit Sicherheit kein ADHS, hatte während der ganzen Schulzeit nie auch nur die geringsten Konzentrationsprobleme. Doch ich neige dazu, bei unliebsamen Arbeiten mich leicht ablenken zu lassen. Ich habe Ritalin ausprobiert und habe 4 Stunden ohne Probleme durchgeputzticon_smile.gif Ich fühlte mich dabei weder nervös, hibbelig noch sonst irgendwie anders.
Ich kenne als Ärztin die Kontraindikationen und mir war genau bewusst was ich tat. Dies soll jedoch keinesfalls eine Empfehlung an andere sein, es mir gleich zu tun. Auch würde dies meinen Patienten niemals empfehlen. Ohne das nötige Hintergrundwissen erst recht nicht. Wie viel falsche Informationen kursieren zeigt sich auch hier.
*savita*
Dabei seit: 22.06.2010
Beiträge: 1481
oh kuul, wenn ich mal keinen Bock auf Haushalt habe, schmeiss ich mir ein Riti rein und putz die Wohnung auf Hochglanz

*ironieoff*

Sorry, aber gerade als Ärztin würde ich es unterlassen, sowas öffentlich preiszugeben
DIO
Dabei seit: 27.02.2012
Beiträge: 81
es ist völlig hirnverbrannt ritalin einfach so mal zu probieren um zu sehen wie es so ist. ausser man will es als droge nutzen.

wer seinem kind ritalin verabreicht sollte sich schon spätestens vorher über das medikament schlau machen.

es gehört zu der gruppe von amphetaminderivaten. es wird in drogenkreisen auch als kokain des armen mannes bezeichnet. auf der strasse kann man die pillen auch recht teuer verkaufen.

es wirkt sogenannt atypisch. bei kindern mit ad(h)s wirkt es konzentrationsfördernd. bei erwachsenen mit ad(h)s antriebsteigernd. warum da so ist kann dir kein pharmakologe sagen. aber ritalin wird schon seit etwa 80 jahren als medikament verwendet. somit ist es eines der meist untersuchten medikamente überhaupt.

es wird in der uni gerne als hirndoping benutzt. auch in kaderkreisen ist es weit verbreitet - wenn man die wiritschaft beobachtet fragt man sich wozu? - und wird als aufputschmittel verwendet.

es hat suchtpotential. wie abhängig man wird ist jedoch individuell.

es wirkt bei menschen ohne ad(h)s jedoch auf dauer kontraproduktiv. da nicht als medikament verwendet die dosis immer erhöht wird. was sich auch auf dauer und irreparabel auf den hirnstoffwechsel auswirkt. wie jede andere droge auch.

es gab zu jeder zeit drogen in menschlichen gesellschaften. doch nie war die verbreitung so gross wie heute. und nie wurde ein "medi" dermassen oft zur gleichschaltung von kindern verwendet wie heute das ritalin.
und es ist leider eine tatsache, das die meisten kinder die mit ritalin behandelt werden gar kein ad(h)s haben.
nur etwa ein fünftel leiden tatsächlich an ad(h)s. wieso? fragt die eltern, die lehrer und andere die ein "ruhiges" und "gesellschaftsfähiges" kind haben wollen.

man kann tatsächlich sagen, das unsere gesellschaft auf speed ist.

Ein kluger Mann widerspricht nie einer Frau. Er wartet, bis sie es selbst tut.
Zena
Dabei seit: 30.01.2006
Beiträge: 0
@Milli:
dem Beitrag von Savita kann ich nur zustimmen.
Sehr komisch für eine Ärztin sich überhaupt in diesem Thema einzubringen in dieser Form.
JJ
Dabei seit: 17.04.2008
Beiträge: 765
ich kann mir vorstellen, dass viele familien eine schwierige zeit durchmachen mit ihren kindern, die WIRKLICH ADS haben. der alltag, die schule, das zusammenleben und die sozialisierung des kindes werden eine echte herausforderung. für viele ist ritalin ein segen und lässt kinder endlich aufatmen, sie können sich endlich integrieren und ihr können zeigen. klar gäbe es da andere ansätze (schulsystem), aber solche sachen lassen sich in der frist einer schulkariere eines kindes nicht ändern oder die eltern haben die finanziellen möglichkeiten nicht.
wieder einmal ist ein thema ausgeartet. kaum wird das wort ritalin hier hingeschrieben, stampfen die grossen gegner daher und verteufeln dieses medikament. ich nehme mal an, dass solche menschen keine probleme mit ADS haben. die haben gut reden...
das schlimmste ist: die eltern dieser kinder werden noch mehr verunsichert, als sie schon sind. ihre schuldgefühle verstärkt und ihr (schlechtes) gewissen verschlimmert. ich finde das unfair und traurig. dies zeugt von wenig empathie.
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
Dio, als ü30 zähle ich mich zu den erwachsenen,
und ich kann dir versichern, dass mph mich beruhigt.
(die paradoxe wirkung)
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
@dio
und solche diskussionen sind einfach
unfair für all die betroffenen unter adhs leidenden kindern.
(sie können nichts dafür, dass ein paar vollidioten das medikament
missbrauchen)

hier was von russel barkley:
http://www.youtube.com/watch?v=V724jfgabKE&feature=related
DIO
Dabei seit: 27.02.2012
Beiträge: 81
@smile

Ich seh es umgekehrt. Ich finds nicht fair den Kindern gegenüber die kein ad(h)s haben und trotzdem Ritalin schlucken müssen. Ritalin und ähnliche Präparate wurden in der Vergangenheit mehrheitlich missbraucht. Was heute kaum anders ist.

Es ist bekannt das eine Überdosierung beruhigend wirken kann. In der Regel wird man aber aüsserst nervös.

Es ist aber leider auch so das Psychoaktive Substanzen zu Diskussionen führen. Egal in welche Richtung. Ohne das man sich wirklich informiert.

Ein kluger Mann widerspricht nie einer Frau. Er wartet, bis sie es selbst tut.