Ich hatte Schlafprobleme, so lange ich mich erinnern kann, vor allem Ein- und Durchschlafprobleme.
Meine Kinder waren schlechte Schläfer. Als sie endlich durchschliefen, konnte ich gar nicht mehr richtig schlafen. 2 Stunden zum Einschlafen, nachts zum Teil stundenlang wachgelegen, manchmal ganze Nächte nicht geschlafen.
Immer wieder habe ich nach Hilfe gesucht. Schlafhygiene, Baldrian, Bewegung, kein Koffein etc. - nichts hat geholfen. Schlafmittel nehmen wollte ich nicht regelmässig. Dann habe ich im Internet gelesen, dass es Antidepresssiva gibt, die sehr müde machen und deshalb gegen Schlafstörungen eingesetzt werden. Ich ging zum Arzt und der hat mir von sich aus genau diese Lösung vorgeschlagen.
Ich musste jeweils abends ein Antidepressivum nehmen (ich glaube, es hiess Remeron oder so ähnlich) und habe jeweils wunderbar geschlafen. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich durchgeschlafen. Mein Gehirn lernte endlich, richtig zu ticken....
Nach einem Monat setzte ich die Medikamente ab (wegen der Nebenwirkungen: Verstopfung, Gewichtszunahme), gegen den Rat meines Arztes. Er meinte, die Schlafstörungen würden wieder kommen. Aber mein Gehirn hatte sich an den neuen Schlafrhythmus gewöhnt. Dieser Effekt hält bis heute (6 Jahre später) an. Es gibt manchmal Zeiten, wo ich nicht gut schlafe, aber das ist keine Vergleich mit früher.
Für mich hat es sich sehr gelohnt, über meinen Schatten zu springen und ein Psychopharmakum zu nehmen. Das Leben sieht ganz anders aus, wenn man ausgeschlafen ist!