Sendung 3sat: Impfen - nein danke?

goodie
Dabei seit: 12.11.2011
Beiträge: 3198
Meine Mutter war auch gegen Impfungen. Hab selber nur ein paar wenige Impfungen, ich glaub nur Rötelenimpfung. Wenn es nach ihr gegangen wäre hätten wir gar keine bekommen, aber damals wurde man einfach genötigt von der Schule aus. Meine Kinder sind nach Impfplan geimpft. Das darum weil ich das nicht alleine entscheiden konnte. Mein Mann wollte es auf jeden Fall. Sie haben aber alle ohne Probleme überstanden. Hab aber zwei total verschiedene Kinder. Das ältere war ausser der Geburt noch nie wegen etwas im Spital oder wirklich Krank oder hat auch selten Grippe. Und meine kleine die hat ständig was, hat 1 kaputte Niere, geplatzter Blindarm, Skiunfall usw.... war schon 5 mal Stationär im Spital und etliche mal Ambulant, ist auch öfters Krank, aber die Impfungen sind dafür sicher nicht verantwortlich.

Bin auch überzeugt dass alle Eltern nur das beste möchten für ihre Kinder. Kenne einige Familien die gegen Impfungen sind, aber hey das muss doch jeder selber wissen. Ich lasse mir da auch nicht reinreden.

„Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg."

Mahatma Gandhi
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
Ich bin nicht grundsätzlich für oder gegen Impfungen. Manche sind ein Segen, Kinderlähmung, Pocken, Tetanus etc etc. Aber die Pharmaindustrie hat es in der letzten Zeit etwas übertrieben mit ständig neuen Impfungen, die dann auch alle als absolut nötig hingestellt werden. Da glaubt man halt dann nicht mehr alles und macht nicht mehr einfach alles, was empfohlen wird, weil die empfehlende Stelle von den Pharmas komplett lobbiert wird. Und so gibt es Grenzfälle, wo sich dann die Meinung teilt und alle streiten, wie bei Masern.
Zwei Beispiele: Einer Mutter wurde vom Arzt dringend geraten, ihren 21-Monate alten Sohn gegen XXX zu impfen (war glaube ich eine spezielle Hirnhautentzündung), weil es nur wirke, wenn man vor zweijährig impfe. Recherchen ergaben dann zuhause, dass es etwas anders ist: die Impfung ist nur für unter zweijährige empfohlen, weil die Krankheit danach nicht mehr bedrohlich ist.
Masern: die erste Impfung verleiht 90% der geimpften einen 100-prozentigen Schutz gegen Masern. Die zweite Impfung erhöht dies nur noch leicht, auf ca. 95%. Ich habe daher mein Kind nur einmal geimpft, mit hoher Wahrscheinlichkeit ist es geschützt. Trotzdem wird überall (in der Schule) gestürmt, ich müsse sie nochmals impfen lassen. Dem Arzt habe ich das erklärt, und er sagte, das hätte er nicht gewusst. (bei anderen Impfungen steigt der Schutz mit der Anzahl Impfungen, bei allen geimpften, zB. Hepatitis A, man ist erst nach 3 Impfungen wirklich gut geschützt).
Manya
Dabei seit: 30.05.2002
Beiträge: 1707
Meiner Meinung ist da halt das Problem, dass Medizin mit Ideologie vermischt wird.
In der Pharmaindustrie gibt es sicher nicht nur Wohltäter, ganz klar. Aber an wirklich hieb- und stichfesten Argumenten für und gegen eine Impfung gibt es nun mal nichts anderes als medizinische Studien. Und die allerwenigsten Eltern sind in der Lage diese auf ihre Aussagekraft hin zu untersuchen.
Was bleibt also? Glaube und Vertrauen. Und da wird jeder andere Entscheidungen treffen, wm er mehr vertraut.

Die Faktenlage ist aber ist nun mal eindeutig. Impfen schützt vor lebensgefährlichen Krankheiten. Und nur dadurch, dass bei uns noch eine realtiv gute Durchimpfungsquote herscht, kommt es so selten zu lebensgefährlichen Komplikationen der Krankheit bei Ungeimpften. Das lsst sich insbesondere bei Masern klar zeigen.

Ich kenne viele Nichtimpfer in meiner Umgebung. Eine nicht-impfende Kollegin bezeichnete sich selbst ganz offen als "Schmarotzer". Recht hat sie. Sie war dann vernünftig genug, ihre Kinder doch zu impfen, bevor sie auf die Steiner-Schue wechselten. Hiermit steigt das Ansteckungsrisiko ja enorm. Eigentlich ein paradoxes, aber sehr vernünftiges Handeln...
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Mich nervte es, dass die Masernimpfung, also der Impfstoff, nicht alleine erhältlich war. Ich hätte gerne meine Kinder NUR gegen Masern geimpft. Schlussendlich "musste" ich sie gegen Mumps und Röteln mitimpfen.

Selber bin ich auch ein Masern Kind. Als Kleinkind (unter 2 Jahren) erkrankten meine ältern Geschwister an Masern und steckten mich an. Lange Zeit war nicht klar, ob ich durchkam, war lange im Spital und einige Zeit gar blind. Noch heute sind meine Augen vernarbt von dieser Krankheit, und daher bin ich auf Sehhilfe angewiesen. Jedesmal, wenn jemand anders meine Augen kontrollieren, fragen sie mich, ob ich mal einen schweren Unfall hatte, weil meine Augen vernarbt sind.

Es ist wie bei allem: Es wird, logischweise, mit der Angst der Menschen gemacht. Wenn ein Kind schwer geschädigt wird, durch eine Krankheit, so mache ich mir als Mutter, die nicht impfte, schwere Vorwürfe.

Ich vergleiche mit Sicherheitsgurten im Auto:
Die Unfälle, wo Gurten das Leben retten, sind viel höher, als solche, wo Schlimmeres geschieht durch Gurten oder auch Kindersitz. Heute kann ich nicht wählen, ob ich mich - oder die Kinder - im Auto sichere. Trotzdem gibt es auch tragische Unfälle, die schlimmer ausgingen wegen Gurten oder eben Kindersitz. Z.B. Wenn das Auto brennt und der Gurt des Kindersitzes klemmt, sodass das Kind nicht rechtzeitig oder spät zum Auto herausgeholt werden kann.

Von Gesetz her zum Impfen verpflichtet, fände ich nicht gut.