Stuhlinkontinenz bei 7jährigem - wir wissen nicht mehr weiter...

cosmea
Dabei seit: 05.06.2005
Beiträge: 26
liebe rita
mein sohn hat oder macht auch zeitenweise in die hosen...bei ihm ganz klar ein symptom für überforderung und stress.
ich würde zum kinder- und jugendpsychiater gehen...der wird deinen sohn ja nicht übers gaggen ausquetschen, hat da sicher gute methoden...meine erfahrung ist, dass die kinder meist gerne gehen!
und windelhösli würd ich ihm nicht aufzwingen...wenn er in der schule deswegen ausgelacht wird, dann hast du erst recht ein problem! kannst du uuuuu billige unterhösli kaufen, die du ev. wegschmeissen musst und nicht immer den gaggi raus...wie auch immer rausnehmen?
viel erfolg, c
Gerdi
Dabei seit: 23.11.2004
Beiträge: 324
Ich würde auch unbedingt als erstes zu einem Magen-Darm-Spezialisten gehen. Denn für mich tönt das auch nach Verstopfung. Bei einer Verstopfung kommt der Stuhl, der durchkommt eher dünn raus. Darum wird vielfach nicht an eine Verstopfung gedacht. Ich glaube nicht, dass dein Sohn extra macht. Und zum Psychiater würde ich gehen, wenn alle organischen Ursachen abgeklärt wurden.
emu
Dabei seit: 21.02.2007
Beiträge: 132
ich würde dir auch unbedingt empfehlen, einen facharzt aufzusuchen, auch wenn der kia dies nicht notwendig findet. zuerst alles organische abklären lassen, bevor ihr mit dem psychiater "weitermacht".

als pflegefachfrau kann ich dir berichten, dass ich auch erwachsene patienten hatte mit sogenannt paradoxem durchfall, hier eine gute definition betreffend kinder aus dem web:

Hinter dem echten, d. h. regelmäßigen und andauernden Einkoten steht jedoch mehr als nur Bequemlichkeit: So neigen vor allem Kinder mit chronischer Verstopfung zum Einkoten. Sitzt der harte Stuhl nämlich wie ein Stopfen im Mastdarm fest, so beginnt der Stuhl vor dem Hindernis zu vergären und sich zu verflüssigen. Er läuft nun unbemerkt an dem Stuhlpfropf vorbei – die Folge ist ein ständiges Stuhlschmieren (auch als paradoxer Durchfall bezeichnet), das die Kinder selbst oft gar nicht bemerken.

Quelle:

http://www.gesundheitfuerkinder.de/beschwerden-und-erste-massnahmen/einkoten.html?showall=1

euch allen alles gute!
mamu69
Dabei seit: 19.02.2010
Beiträge: 81
Rita schreibt, eine Verstopfung sei es nicht, das wurde abgeklärt. Wieso diagnostiziert ihr nun aus der Ferne doch eine?

7 oder 8 Sachen wurden nun ausprobiert, abgeklärt und versucht.
Jetzt solle er grad nochmals zwei oder drei über sich ergehen lassen?
Als 8-jährige, nein, sogar als Erwachsene würde ich massiv an mir zweifeln und mein Selbstvertrauen wäre am Boden!

Rita, an deiner Stelle würde ich das Thema für einige Monate ruhen lassen und mal Höschenwindeln kaufen und sie ihm zeigen. Er soll eine anziehen und die Hose drüber. Er wird entdecken, dass sie kaum aufträgt und wirklich nicht sichtbar ist. Dann kann man ihn nämlich mal entspannt "laufen" lassen und sein Selbstvertrauen dürfte sich langsam aber sicher auch wieder einfinden.
Marienkäfer
Dabei seit: 05.02.2003
Beiträge: 251
@Rita
Ja, das ist belastend - ich kann Dir so gut nachfühlen.
Unser Sohn (10) hat/hatte dieses Problem auch lange. Es ist jetzt eigentlich gut, aber es gibt immer noch alle paar Wochen kleinere Rückfälle.

Wir haben vieles probiert. Der Psychologe beruhigte uns sehr, weil er meinte, in den meisten Fällen ist es kein psychologisches, sondern eine organisches Problem oder eine Frage der Reife.

Was "uns" geholfen hat, ist:
- ärztliche Abklärung inkl. Röntgenbild
- Abführen, bis der Dickdarm vollständig und über längere Zeit geleert ist, damit sich der Darm wieder auf Normalgrösse zurückbilden kann.
- WC-Training: Mein Sohn muss sich Zeit nehmen für's WC. Auch heute noch. Ich frage ihn jeden Tag: Hast Du schon ? Wenn ja, dann ist ok, und sonst packt er sich ein Comic und bleibt ca. 10-15 Minuten sitzen, bis etwas kommt. Ich merke aber auch heute noch, dass wenn viel los ist, dass wir und er vergessen und dann passiert's doch wieder ab und zu.
- Ernährung: Pommes und zuviel Süsses sind Gift.
viel Früchte, Gemüse, Hülsenfrüchte, Reis - regelmässig Fisch und Fleisch. Viel frisch kochen, wenig Fast Food.
- morgens ein Glas Fruchtsaft (mit Äpfeln drin).

Selber auswaschen und putzen finde ich persönlich bringt gar nichts. Er kann nichts dafür, meistens bringen sie es selber gar nicht richtig sauber und man muss eh nachputzen.

Ich wünsche Dir viel Glück, Nerven und Erfolg.
Marienkäfer
Dabei seit: 05.02.2003
Beiträge: 251
Hab noch was vergessen: Auch wenn ein Kind jeden Tag "kann", kann es verstopft sein. War bei unserem Sohn auch so. Es kommt einfach nie alles raus, der Rest gärt vor sich hin, verstopft den Ausweg und plötzlich rinnt flüssiges an dieser Verstopfung vorbei. Das geht dann zu schnell, sodass die Kinder das nicht oder viel zu spät spüren.
Snow
Dabei seit: 17.12.2010
Beiträge: 54
Bei meiner Tochter hat Physiotherapie bei einer Beckenbodenspezialistin wunder bewirkt. Alles was wir vorher probiert haben war nur immer eine zeitliche Lösung.
magenta
Dabei seit: 06.11.2007
Beiträge: 29
hallo rita
unser damals 3-4-jähriger hatte das problem auch, er trug aber noch windeln. mann musste ihm aber bis zu 10mal am tag windeln wechseln weil was kleines drinnen war. er machte zwischendurch auch wieder grössere portionen (weich und nicht hart) und so dachte ich auch nicht an eine verstopfung. der kia-arzt machte dann einen einlauf und da kam schon was zusammen. danach verschrieb er uns transipeg damit er den stuhl gar nicht mehr so lange zurückhalten konnte. die verstopfung hatte er also schon über 1 jahr und er kannte das normale gefühl wie das ist, wenn man stuhlen muss gar nicht mehr, da er ständig einen druck spürte. er geht jetzt auch schon ein jahr zur heilpädagogin,da das ganze bei ihm ein kopfproblem ist. nun sind wir auf dem besten weg. gott sei dank.

Do not strech !
*Rita*
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 21.01.2002
Beiträge: 447
da die verstopfung nochmals so viel angesprochen wurde: er hat festen stuhlgang, grosse mengen, und regelmässig (mehr oder weniger täglich). zudem bekommt er täglich macrogolum (ballaststoffe), ist ein extremer bewegungsmensch, isst viel früchte (gemüse weniger). der kinderarzt hat mir das mit diesem pfropf bei chronischer verstopfung auch erklärt, aber die symptomatik passt bei unserem sohn nicht.

zu unserem kinderarzt habe ich grosses vertrauen; er hat schon mehrfach hinter uns gestanden, wenn wir nicht die gängigen methoden anwenden wollten (z.b. langjährige antibiotikum-prophylaxe bei nierenreflux-kind). aber es macht mich jetzt doch unsicher, diese aussage über die kinderpsychiater/-psychologen, und was ihr dazu meint.

ich werde jetzt auf jeden fall nochmals einen termin machen und auf eine überweisung an einen darmspezialisten beharren, um wirklich organische ursachen ausschliessen zu können. danach sehen wir weiter.

für die zwischenzeit überlege ich halt doch, sohnemann die windelhöschen schmackhaft zu machen. wenigstens für die tage, an denen er kein turnen hat, also wirklich keine gefahr besteht, dass jemand was merkt. es wäre schon eine grosse entlastung.

übrigens, billige uhosen kaufen wir schon, bin schon spezialist darin, wo es wann die billigsten gibt. ich wasche nur noch, wenn nur spuren drin sind, alles andere schmeisse ich weg.

Be Good Or Be Gone!
Scharlachrot
Dabei seit: 28.12.2008
Beiträge: 37
Unser Sohn hatte auch eine grosse Leidenszeit. Die Kinderärztin war auch der Ansicht, dass es psychisch bedingt ist. Ich habe aber dann per Zufall von einem Jungen gehört, der eine Fehlbildung des Schliessmuskels (Sphinkterdysplasie) hat und deshalb nicht im Sitzen stuhlen konnte oder eben nur sehr erschwert. Ich wollte dies also zuerst abchecken, die Kinderärztin belächelte mich nur und meinte, die werden organisch nichts finden, da es doch psychisch sei. Wir gingen dann zum Spezialisten und er sah im Ultraschall schon, dass irgendetwas nicht stimmte. Er verwies uns in Kantonsspital Winterthur, wo unter Vollnarkose ein MRI gemacht wurde und BINGO, mein Sohn hatte eine sehr schwere Art dieser Fehlbildung. Danach ging alles ziemlich schnell. Er wurde operiert und es war eine intensive und schwierige Zeit, aber es hat sich sehr gelohnt. Er konnte nach 3-4 Monaten dann ganz alleine aufs Klo und hatte seither keine Probleme mehr. Wenn du den Namen des Spezialisten wissen möchtest oder sonst noch mehr Info haben willst, kann ich dir auch gerne eine PN senden.
Wünsche euch alles Liebe.

Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum!