trägt jemand ein im-ohr-hörgerät?

marwitt
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 26.10.2007
Beiträge: 282
zum glück wird das hörgerät zu einem guten teil von der iv finanziert. wäre dies nicht so, würde ich keine tragen, weil ich es mir schlicht nicht leisten kann. einer brille bewegt sich da schon noch in einem andere preisrahmen.
es wäre möglich, ein gerät von der iv zu bekommen, ohne etwas drauf zahlen zu müssen. dass sind aber tatsächlich die grossen hässlichen dinger. und es ist auch so, dass man bis zu 5000.- drauf zahlen muss, je nach modell. aber das ist dann der absolute spitzenreiter. da kannst du dein handy damit verbinden, oder damit fernsehen/radio.
von acht möglichen varianten, die bei mir in frage kämen, habe ich die dritt günstigste gewählt. und zahle immer noch 2500.- drauf. das geld müssen wir von irgendwo zusammen kratzen und das macht mir arg bauchweh!
Eliesera
Dabei seit: 13.11.2007
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@ zugerlineu

je eher man seinen Hörverlust ausgleicht, desto besser kann man sein Hörvermögen erhalten, weil die akustischen Reize im Gehirn auch verarbeitet werden müssen. Ich mußte mich erst stufenweise wieder an die Geräusche gewöhnen, die ich schon lange nicht mehr wahrgenommen hatte.
Ich habe einfach auf dem Herzen , andere zu ermutigen. Je länger man wartet, auch wenn man um seine Schwerhörigkeit schon weiß, desto schwieriger wird es , sich an Hörgeräte zu gewöhnen .
Es geht nicht nur um die Lautstärke , sondern auch um das genaue Wortverständnis , das leidet.
marwitt
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 26.10.2007
Beiträge: 282
Wer über jahrzehnte schlecht hört und sich dann im forgeschrittenen alter ein hörgerät anschafft, läuft gefahr das korrekte hören zu verlieren. das heisst, es ist leider so, dass das gehirn irgendwann nicht mehr in der lage ist, das gehörte richtig um zu setzen. darum ist es so wichtig, den hörverlust in jungen jahren aus zugleichen.

ich bin jetzt seit zwei wochen hörgeräte besitzerin. ich trage bereits die zweiten neuen schalen. die ersten haben gedrückt und waren kaum ein zu setzten. nun geht das tragen schon viel besser. aber ich hadere immer noch etwas. jeden tag muss ich nun diese geräte einsetzten. ja ich weiss, der brillenträger muss auch jeden tag die brille aufsetzten.
aber hören tue ich um welten besser. dies bestätigen mir auch mein mann und meine kinder.
es wird noch eine weile dauern, bis ich mich ganz daran gewöhnt habe und ich werde noch ein paar mal zum akkustiker müssen. ich bin noch nicht mit allem zufrieden und hoffe, dass da noch was zu machen ist.

@bubble36
darf ich fragen wie alt du bist und weisst du, warum du schlecht hörst?
was du berschreibst mit dem umgebungslärm, empfinde ich momentan als sehr störend. ich habe fast das gefühl, ohne hörgerät mein gegenüber bei lautem lärm besser verstanden zu haben.
da ich es unangenehm fand, dass zum beispiel applaus sofort gedämpft wird, hat mein akkustiker diese funktion raus genommen. mein argument war, dass das normale gehör ja auch nicht gewisse geräusche dämpfen kann. mir macht lärm eigentlich auch nicht so viel aus, aber eben zu verstehen was mein gegenüber sagt, ist schwierig.
bubble36
Dabei seit: 31.01.2003
Beiträge: 730
Ich bin Ü40 icon_smile.gif Ich habe Untersuche gemacht im Uni Spital, bei ca. 30% kann man nicht sagen woher, weshalb, warum.
Mit ca 26 hörte ich die gaz hohen Frequenzen nicht mehr, aber damit konnte ich leben. Ca. 2-3 Jahre.
Danach haben sich immer mehr Töne verabschiedet, meine Hör-Kurve ist wie eine Rutschbahn, nicht wie eine Badewanne.
Ich stimme mit dem Argument, je schneller und öfter, desto besser, nicht überein. Meine Brille trage ich auch nicht den ganzen Tag, und meine Sehkraft ist sei ich 11 bin immer noch gleich.

Wenn dich etwas stört, schalte ab. Gönn deinen Ohren die Ruhe. Wenn du im Lärm besser auskommst, ohne das Gerät, mach es, od. ev. hilft es, wenn du eine Seite abschaltest. Finde heraus wo du es brauchst, und wo es eine Wohltat ist, es nicht zu tragen.
Probier aus! Lass dir nichts einreden.

Ich trage seit 5 Jahren nur einseitig eines, da ich beidseitig versorgt überfordert bin. (Allerdings ist auf dieser Seite mein Hörvermögen noch ca. 4%, und mit dieser Verstärkung beidseitig bin ich einfach überreizt.) Es stimmt einfach nicht. Und weisst du was? Ich komme genauso gut zurecht, und ich immer noch irgendwas vom Original Ton.
Meine Aussprache und mein Wortschatz sind immer noch top, was die im Spital kaum glauben konnten.

Hab Geduld mit dir, nerv den Akkustiker, auch wenn du glaubst du wärst wohl nie zufrieden, du findest deine Wohlfühleinstellung! Versuch einfach zu beschreiben wie sich etwas anhört, (schrill, scheppernd, dumpf...)damit der Akkustiker helfen kann.
marwitt
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 26.10.2007
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@bubble36
vielen dank für deinen ausführlichen bericht. ich bin übrigens 37 und genau wie du waren meine hörprobleme auch schon vor zehn jahren vorhanden. mein akkustiker ist sehr offen. aber er meinte es sei wichtig, die ersten paar wochen die geräte beidseitig zu tragen. damit das gehirn nicht verwirrt wird!
mir steht noch ein gerätewechsel bevor. eigentlich war ich überzeugt, dass ein hinter dem ohr gerät besser für mich wäre. mein akkustiker hat mich überzeugt zuerst ein im ohr gerät zu versuchen. jetzt bin ich bereits schon so begeistert, dass ich nicht mehr sicher bin, ob ich das andere überhaupt noch probieren soll.
bubble36
Dabei seit: 31.01.2003
Beiträge: 730
Also, HG's trage ich seit 1993 immer beidseitig, seit ca 5 Jahren nur noch einseitig. icon_smile.gif
(Ohne HG nahezu taub, meine Stimme "höre " ich nicht mehr, ist nur noch ein Brummen mit Worten)
Zahnweh
Dabei seit: 01.01.2007
Beiträge: 693
Daheim geht es ganz gut ohne, ich merke aber im Geschäft (Büro) dass ich schon oft nachfragen muss. Würde ich mehr als 20% arbeiten hätte ich wohl schon länger eines. Meine HNO hat mir auch empfohlen, dass ich bald wieder einmal einen Hörtest mache, so kann man auch vergleichen ob es schlechter geworden ist.
Ist es denn nicht auch so wie bei der Brille? Man gewöhnt sich an das Hilfsmittel und so nimmt das Seh- resp. Hörvermögen auch eher ab als wenn man ohne durch's Leben geht?
marwitt
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 26.10.2007
Beiträge: 282
vor ein paar tagen viel mir auf, dass ich mit meinem mann einen film schauen konnte ohne die lautstärke nach oben zu drehen oder den kopfhörer zu tragen. aus gwunder nahm ich während einem dialog beide geräte aus dem ohr. ich habe nur noch ganz wenige wörter verstanden. das ist mir sehr eingefahren. ich werde wohl zur dauerträgerin für den rest meines lebens.
warum ich meinen scham nicht los werde, verstehe ich nicht ganz. ich möchte nicht, das man merkt, dass ich hörgeräte trage.
Ich hoffe, ich werde noch die nötige gelassenheit erlangen...
Zahnweh
Dabei seit: 01.01.2007
Beiträge: 693
@marwitt - darf ich fragen, musstest du stark hochdrehen beim tv schauen? Dass du sogar Kopfhörer anhattest...

Seit ich im Thema lese fällt mir selber an mir auf, dass ich schon auch diverse Strategien anwende, damit ich besser höre, z.B. in der Kantine an den Rand sitzen und ich muss oft nachfragen, das fällt mir auf.
bubble36
Dabei seit: 31.01.2003
Beiträge: 730
So von wegen Strategien: eine Geschichte wie mein Alltag aussah:
Ein Bespiel aus meiner Zeit als Schalterangestellte:
-„Guten Tag, haben sie eine Reservation? Wie ist Ihr Name?“
Der Kunde, ein Tourist (Touristen kamen üblicherweise etwas besser gelaunt):
-„Hirschbein.“
Ui, anspruchsvoller Name! Der Mensch mit den Ohren die nicht mehr alles aufnehmen, geht in Sekundenbruchteilen sein Gehirn - Dossier mit schon mal gehörten oder am Schalter gehabten Namen durch: Küfstein? , Kirschstein? , Hilfschrei ? Der angestrengte Gesichtsausdruck lässt sich nicht verbergen.
Der Kunde lacht, sagt.
-„Wie das Tier mit dem Geweih!“
Lustig, der nimmt’s mit Humor, hat wahrscheinlich schon öfter Missverständnisse gehabt mit seinem Namen. Ein kleiner Zweifel bleibt, Tier im Wald? Ob’s „Wildschwein“ heisst?
-„Dürfte ich ihren Führerschein sehen?“
Natürlich darf ich, sonst gibt’s ja kein Auto für den Herrn!
Gut alles halb so wild, der Herr gibt mir den Führerausweis und da steht alles. Ah, Hirschbein! Ob die Adresse noch richtig sei? Nein? Bitte schreiben sie’s doch schnell hierhin, dann kann ich in der Zwischenzeit den Rest im Computer eingeben. Sehr schön, danke Herr Hirschbein!
Alles schriftlich, ablesen ist hieb-und stichfest, so kanns keine Miss-Versteh-nisse geben!
Glückgehabt! Und keiner hat was gemerkt! UND ICH HAB DAS Gefühl, dass es doch gar nicht so tragisch ist.

lg
bubble
die im Nachhinein darüber lachen kann, aber auch ganz anderes durchgemacht hat. icon_smile.gif