Ventolin, Nur bei Asthma?

Manya
Dabei seit: 30.05.2002
Beiträge: 1707
Es gibt da eben fliessende Übergänge. Vor allem kleinere Kinder haben manchmal eine "obstruktive Bronchitis" Das gibt es bei Erkältungen, die Bronchien sind während dem Infekt verengt wie beim Asthma. Meist verschindet das von selbst, wenn die Kinder älter werden. Bleibt es bestehen, nennt man es "Infektasthma, mit fliessendem Übergang zum echte Asthma bronchiale.

Ventolin erweitert spastisch verengte Bronchien, es hat also nur Sinn, wenn diese auch verengt sind, das sollte der Arzt untersuchen.
Mal bei ein bisschen Atemnot geben, weil man es eh im Haus hat ist, ist nicht korrekt.
lamale
Dabei seit: 14.06.2010
Beiträge: 334
Manya, mein Sohn hat auch mit ca. 9 Monaten Ventolin verschrieben verschrieben bekommen, weil er infolge einer Erkältung akutes Asthma hatte. Seitdem gebe ich es ihm im Winter, wenn ich das "Weezing" (keine Ahnung, wie man das schreibt, entschuldige) höre. Es "chröschpelet" und pfeifft dann beim Atmen. Ich habe ihn sicherheitshalber trotzdem immer nochmal zum KiA gebracht, überlege mir aber, ob ich es ihm bei Bedarf geben darf, ohne zum KiA zu gehen. Der KiA hat mir bisher immer bestätigt, dass es richtig sei, ihm Ventolin zu verabreichen. Jetzt ist er 3 und ich kenne die Anzeichen und weiss, wann ich es ihm verabreichen muss. Würdest du zur Sicherheit trotzdem jedes Mal zum KiA?
nea
Dabei seit: 02.03.2005
Beiträge: 225
anita 30: Sorry, habe Deine Frage erst spät gesehen! Wir nehmen kein Axotide mehr. Ich sehe den Sinn nicht. Es geht auch ohne. Und ich habe - ausser im Notfall, dann nehmen wir Betnesol - etwas gegen Kortison. Und ich habe von anderen betroffenen Müttern auch schon gehört, dass "man das heute gar nicht mehr macht". Was auch immer das heisst.

Never ever give up!
Manya
Dabei seit: 30.05.2002
Beiträge: 1707
@lamale (und auch @nea): Nein, Du musst nicht jedesmal zum Kinderarzt. Wichtig wäre aber, das Du mit dem Kinderarzt besprichst, wie lange Du was zum Inhalieren gibst.
Ventolin bekämpft nur die augenblickliche Verengung der Bronchien. Cortison (Axotide u.a.) wirken gegen die zugrundeliegende Neigung der Bronchien sich zu verengen.
Wenn alo ein Kind bei jeder Erkältung Asthma oder Ähnliches macht, ist es sinnvoll, die zugrundeliegende Reaktion der Bronchien zu behandeln , eben mit Cortison.
Oft ist es dann auch so, dass, wenn das Kind eine Weile Cortison nimmt, da Ventolin bei ERkältungen nicht mhr gebraucht wird, sprich keine Atemnot mehr auftritt.
Inhaliertes Cortison wirkt nur in den Bronchien, nicht im Körper allgemein. Man muss also keine Angst vor den befürchteten Cortison-Nebenwirkungen haben.

Bei Kindern die häufig so Bronchienverengungen haben, wäre es auch mal sinnvoll eine Abklärung beim Lungenfacharzt zu machen, um zu schauen, ob auch Allergien und andere Asthmaauslöser eine Rolle spielen, und in wieweit ein echtes Asthma besteht.

Denn besteht über längere Zeit eine Bronchienverengung und wird diese nicht oder nicht richtig behandelt, kann die Lunge Schaden nehmen.
Paulina
Dabei seit: 01.01.2002
Beiträge: 157
Manya darf ich dich fragen wie das funktioniert, dass das Cortison, welches inhaliert wird nicht in den Körperkreislauf gelangt? Ich stelle mir vor, dass dieses Cortison auch einmal vom Körper ausgeschieden wird. Geht das dann nicht über die Nieren?

Danke für deine Antwort
Manya
Dabei seit: 30.05.2002
Beiträge: 1707
@Paula: Nur ein Teil des Cortisons gelangt über die Lunge in den Kreisauf und wird dann sehr schnell von der Leber zu inaktiven Substanzen verstoffwechselt (First-Pass-Effekt), Damit sind die Auswirkungen auf den Körper minim.
Über die Niere wird fast nichts davon ausgeschieden(>0,2%).

Die typischen Cortisonnebenwirkungen, die man ja bei Injektionen oder der Einnahme von Tabletten feststellt treten bei der Inhalation nur selten und dann nur bei extrem hohenDosierunge auf.
nea
Dabei seit: 02.03.2005
Beiträge: 225
Manya: Ich denke das mit der Allergieabklärung ist gut. Wir haben das gemacht. Auf unseren Wunsch. Unsere Tochter ist allergisch auf Katzen und auf Staub. Seit wir die Bettwäsche häufiger wechseln, legt sie sich nicht mehr hin und beginnt zu husten... Läck hatte ich ein schlechtes Gewissen. Ich denke aber auch, dass sich die engen Luftwege langsam auswachsen. Ich hoffe sie hat keine Schäden davongetragen. Momentan wird sie von Tag zu Tag kräftiger.

Never ever give up!
Gelöschter Benutzer
@Claudi
Das Ventolin habt Ihr wohl wegen Bronchitis erhalten.

Unser Sohn hatte auch einmal Pseudokrupp und wir landeten im KiSpi. Da kriegte er Adrelanin und dann Kortison-Tablettli. Da der aeltere Sohn Asthma kriegt bei einer Erkaeltung und Ventolin und Seretide braucht, habe ich auch gefragt, ob ich dem juengeren haette Ventolin geben sollen. Das wurde strikte verneint und sie haben mir erklaert, dass Pseudokrupp aufgrund einer Verengung der Luftroehre entsteht (weil der Hals entzuendet und geschwollen ist (sehr laienhaft erklaert, sorry)) und Ventolin ja nicht in der Luftroehre sondern in der Lunge wirkt.

Er hatte dann noch ein paar Mal Pseudokrupp, aber nicht mehr so schlimm und inzwischen hat er es wohl ausgewachsen. Die letzten zwei mal kriegten wir es gut in den Griff, indem wir ganz einfach eine normales, entzuendungshemmendes Mittel verabreichten.
mimo
Dabei seit: 03.09.2003
Beiträge: 169
@ Caro69

Mein Sohn hatte ebenfalls einen Pseudokrupp Anfall. Auch wir sind im Spital gelandet icon_frown.gif Darf ich fragen, wie alt dein Sohn ist? Meiner hatte mit 5 den ersten und hoffentlich letzten Anfall. War echt heftig! Dein Text beruhigt mich allerdings ein wenig, dass entzündungshemmende Medis (Zäpfli?)gereicht haben...
Gelöschter Benutzer
@mimo
Unser Sohn war knapp jaehrig, jetzt knapp 5. Nach dem ersten schlimmen Pseudokrupp hatte er es ca. 1-2x pro Jahr, aber eben, nie mehr so schlimm. Wenn ich mich richtig erinnere, hatte er es nur noch einmal so schlimm, dass wir Kortisontablettli geben mussten. Anschliessend sind wir drum herum gekommen, indem wir sofort entzuendungshemmendes Mittel gegeben haben (kein Hustensaft). Keine Zaepfli, da hat er immer ein riesen Theater gemacht, wuerde aber sicher auch helfen. Ich glaub es war Sirup, weiss den Namen nicht mehr. Aber etwas stinknormales, das man in jeder Apotheke ohne Rezept kriegt.

Wenn Dein Kind schon 5 ist, ist die Chance wohl gross, dass er es nicht mehr kriegt. Da es ja eine Verengung der Luftroehre aufgrund einer Entzuendung ist und er ja laufend waechst (und damit auch die Luftroehre), wird es je laenger je ungefaehrlicher bzw. schlimm.

Drueck die Daumen, dass es das erste und letzte Mal war!