Was würdet ihr aus der KK-Grundversicherung streichen?

orcas
Dabei seit: 28.05.2004
Beiträge: 340
vielleicht sollte man im Gesundheitswesen einmal da zu sparen anfangen, wo die grossen Kosten entstehen.
Der Wettkampf bei den Spitälern ist extrem, jedes Spital will immer die grössten, neusten Geräte anschaffen, wollen nur die besten Ärzte und zahlen Umsummen dafür, dass bezahlen aber alles wir!

Auch all jene, welche einfach grad in den Notfall rennen und so Unsumme von Kosten verursachen.

Von mir aus müssten alle entweder zuerst in eine Apotheke oder sich über Telmed beraten lassen und erst, wenn die da gemachten Therapieansätze nicht fruchten, weiter zum Arzt.

es chunnt nid guet, es isch scho guet, me mues es nume gseh
Zinaida
Dabei seit: 19.11.2008
Beiträge: 201
Magenband

das finde ich so was von Dekadent, wenn die Allgemeinheit auch noch zahlen muss, weil man selbst nicht weniger essen kann.
orcas
Dabei seit: 28.05.2004
Beiträge: 340
@Zinaida
vorallem, weil der BMI jetzt gesenkt wurde, ab wann die Grundversicherung zahlt! Ich stimme dir voll und ganz zu!

es chunnt nid guet, es isch scho guet, me mues es nume gseh
Gelöschter Benutzer
@zinaida

Wie siehts denn aus mit den Therapien bei Magersucht? Auch rausstreichen?
goodie31
Dabei seit: 04.04.2002
Beiträge: 2079
Rauchen müsste man ja auch nicht, ok wir streichen alle Behandlungsmethoden von Krebsarten die aufgrund vom Rauchen sind auch raus und Raucherentwöhnung am besten grad noch die ganzen Alkoholentzugskuren und Klinikaufenthalte, das muss auch selber bezahlt werden weil zuviel Trinken muss man ja nicht. Ach ja da sind dann noch diejenigen die gefährliche Sportarten machen, könnte man ja auch noch gleich streichen die Behandlungen von Querschnittgelämten die selbst verschuldet nun nicht mehr gehen können, die sollen das bitte schön alle selber bezahlen weil die sind ja selber schuld.

Wirklich toll Zinaida deine Einstellung!!
Zinaida
Dabei seit: 19.11.2008
Beiträge: 201
Ich finde durchaus, dass man darüber diskutieren kann, was sonst noch raus müsste.Ich finde es sehr schwierig das zu beurteilen.

Es ging ja ursprünglich um die Brillengläser.
Für mich ist es befremdend, wenn ein Kind das zu 100% unschuldig eine Brille tragen muss, dafür bezahlt und wer mit Magenband 100 % eigenverantwortlich zuviel frisst, dem wird eine Operation bezahlt.

Das heisst nicht dass ich kein Verständniss habe für die psychische Krankheit des zuviel Essens, trotzdem haben auch diese Menschen einen Willen.

Der Vergleich mit der Brille zeigt einfach, dass es Gebrechen, Behinderungen gibt, die mit dem Willen nicht zu ändern sind und die sollten ganz bestimmt nicht gestrichen werden, im Vergleich zu den anderen die ich mit meinem freien Willen ändern kann.
nea
Dabei seit: 02.03.2005
Beiträge: 225
Also ich finde, man könnte generell den Selbstbehalt stark erhöhen. So auf die höchste Stufe, sagen wir 2500 Franken. Für Kinder vielleicht weniger. Und man könnte die Krankenkasse wirklich als Absicherung für den Notfall einrichten, wo schwere Krankheiten oder auch angeborene Gebrechen einfach sehr schnell ins grosse Geld gehen.
Das Verursacherprinzip irgendwie zu verankern fände ich auch gut. Wieso muss die Allgemeinheit für die Folgekosten des Rauchens aufkommen? Ja, vielleicht sollte man das über Zusatzversicherungen lösen: Raucher, Extremsportler, ... was gibts noch?

Never ever give up!
Gelöschter Benutzer
@nea

Und bei chronisch Kranken?

Der selber zu tragende Anteil ist bereits recht hoch - vorallem fällt der meistens gesammelt im Januar / Februar an. Dazu kommen ja bei Kranken auch immer die Kosten für Behandlungen, die nicht in der Grundversicherung sind.

Es ist doch einfach nicht möglich, die Verursacher zu eruieren. Was wäre denn z.B. mit Passivrauchern? Leute, die näher an einem AKW wohnen? Wer geht zuwenig raus an die frische Luft? Wer isst Bio? Wer isst Früchte, die mit Pestiziden behandelt wurden? Wer trinkt Wasser? Wer trinkt Cola? Wer läuft die Treppen in welcher Zeit hoch?
Gelöschter Benutzer
orcas, das mit der telmed ist eben auch so eine sache. die haben ja alle eine mega schiss, das sie etwas falsch beurteilen könnten und dann dran kommen. daher schicken die dich ziemlich rasch zum arzt.
goodie31
Dabei seit: 04.04.2002
Beiträge: 2079
Ich würde nichts streichen, weil egal was man streicht, es trifft immer irgend jemand. Dass sie die Brillen raus genommen haben, damit bin ich selber unglücklich, da wir in unserer Familie 3 von 4 Brillenträger sind. Gut müssen die Brillen nur alle 2-4 Jahre ausgewechselt werden und mit Fielmann sind die Kosten nicht mehr so hoch.

Auch dass sie den BMI runter geschraubt haben auf 35, das find ich in der Tat sehr ungeschickt, aber ich hab diese Bypass OP selber bezahlt bekommen und ich bin wirklich wirklich sehr froh darüber gewesen, ok mein BMI lag weit über 40 icon_frown.gif. Ich hatte ja ständig nur noch schmerzen und stand vor der Diabetes, habe mich selber nicht mehr gemocht, es war ein Teufelskreis aus dem man fast nicht mehr ausbrechen kann.

Auch eine Hohe Selbstbeteiligung find ich nicht ok. Wenn jemand wirklich krank ist, dann ist er auf eine Behandlung angewiesen. Kann ja nicht sein, dass man dann plötzlich nicht mehr zum Arzt geht nur weil das Geld fehlt. Ich finde dass Gesunde Menschen, kranke und alte Menschen mittragen müssen.

Dass unser Gesundheitssystem immer teurer wird finde ich aber auch nicht gerade prikelnd. In DE werden die Kosten auf die Arbeitgeberseite abgewälzt. Darum sind die Lohnnebenkosten dort so viel höher wie bei uns.