Ist 24 dein Alter? Und hast Du Kinder?
Fühlte sich dein Mann denn erdrückt von deinem "Problem", nicht allein sein zu können?
Viele suchen lange nach einer Symbiose. Diese Symbiose hatten wir im Mutterleib, danach sind wir quasi alleine - nabeln uns langsam ab von Mutter/Eltern usw.
Es gibt Menschen, die suchen diese Symbiose auch in der Partnerschaft noch - dieses bedingungslose Füreinander-Dasein, sich aufopfern/aufgeben, gemeinsam durch's Leben schwingen....
In gewissen Belangen kenne ich aber deine Gefühle von früher her. Ganz stark waren diese Einsamkeitsgefühle, als mein Sohn auf die Welt kam. Da war ich oft am Boden zerstört, weil ich in vielen Bereichen so extrem auf mich alleine gestellt war. Es war in gewisser Weise ein Schock für mich, weil ich mir das Muttersein nicht derart anstrengend und einsam vorgestellt habe.
Heute (ich bin 41) bin ich eine sehr selbständige Frau (soll nicht Bluff sein). Aber man lernt. Aus einer Schwäche kann plötzlich eine Stärke werden, weil man wohl instinktiv Menschen um sich hat, die einen zwingen, dieses Problem richtig anzupacken und zu lernen. Ich musste lernen, vieles alleine zu schaffen. Das war nicht ganz einfach, weil mir bis dahin vieles einfach zuflog.
Heute: Ich war noch nie so.... gut aufgehoben irgendwie. Es scheint, als wenn ich dieses Kapitel erledigt hätte und ich nicht mehr so in Extremis getestet werde. Und ich kann auch Alleinsein sehr gut aushalten. Ich fühle mich nicht einsam, sondern bin einfach allein, was ich heute als sehr schön empfinden und sogar geniessen kann.
Wenn ich Menschen einlade, dann nicht, um nicht einsam zu sein, sondern weil ich gern mit diesen Menschen zusammen bin und mich auf sie verlassen kann. Diese Freude bzw. Haltung strahle ich wahrscheinlich auch aus. Das war früher anders ...
Manchmal muss man sich durch den Dschungel kämpfen, irgendwo beginnen, bis man immer sicherer wird. Geht nicht von heute auf morgen.
Ich wünsche Dir auf deinem Weg alles Gute.