Wie helfe ich einem Hypochonder?

laura1978
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 17.09.2002
Beiträge: 21
hallo

eigentlich weiss ich, dass die antwort heissen wird: als laie gar nicht!
trotzdem finden mein mann und ich keine ruhe.
mein schwager findet in allem eine schlimme krankheit, wegen allem rennt er gleich zum doktor, er vertraut den ärzten nicht, wenn man ihm sagt er habe nichts, glaubt er es nicht. eine arbeitsstelle kann er nicht lange halten und ich glaube einfach er ist zu fest mich sich selbst beschäftigt. sagt man ihm, er habe etwas zugenommen ist er schon beunruhigt. hat er eine weisse zunge hat er krebs.....
er ist sich aber dessen nicht bewusst. er müsste in behandlung, aber er nimmt uns nicht ernst. er meint, wir glauben ihm nicht. wir können ihn doch nicht zwingen.
wer hat mir einen tipp? ähnliche erfahrungen?
Zinaida
Dabei seit: 19.11.2008
Beiträge: 201
Was heisst für dich, er kann eine Arbeitsstelle nicht lange halten?
3 Monate? 1 Jahr?
laura1978
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 17.09.2002
Beiträge: 21
1/2 - 1 jahr. aber nicht länger...
regula_ch
Dabei seit: 17.04.2008
Beiträge: 616
Hallo Laura!
wenn ich das so lese... geht es ihm noch zu wenig schlecht, als dass er Hilfe annehmen könnte. Ich würde klar Stellung beziehen, aufzeigen, wo es hapert (Konstanz im Lebenslauf, zielgerichtete Karriereplanung, Ausflüchte in Krankheiten / Probleme), aber keine Lösung anbieten und schon gar nicht Schutz bieten (analog Co-Alkoholiker). Jeder Mensch ist für sein eigenes Glück verantwortlich und ganz offensichtlich hat er noch nicht erkannt, dass ihm für sein Glück einiges fehlt. Oder er will nicht glücklich sein... weil er dann die gewünschte Aufmerksamkeit von Euch (und anderen) kriegt, die er sonst nicht bekäme.
Regu
Gelöschter Benutzer
er soll mal zu einem klassichen homöopathen.
Ultramarin
Dabei seit: 30.03.2009
Beiträge: 1425
Du kannst ihm nicht helfen. Nur er kann das, bzw. nur er kann sich Hilfe holen.

We stopped checking for monsters under our bed, when we realized they were inside us
Connie
Dabei seit: 06.05.2003
Beiträge: 266
Du kannst ihm nicht helfen! Meine Schwiegermutter war ein Hypochonder, es war aussichtslos, ihr zu helfen! Sie glaubte nichts und niemanden! Mehrmals hab ich erlebt, wie sie nachts sterben wollte, fuhr mit ihr notfallmässig zum Arzt, der nichts fand. Am nächsten Morgen wollte ich nach ihr schauen, Morgenessen zubereiten, heizen und siehe da, SM läuft quitschvergnügt rum, mir geht es blendend.

Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag.
Mdme. Mim
Dabei seit: 19.05.2004
Beiträge: 71
Wie regula bin ich de Meinung, dass er (noch) selbst zuwenig Leidensdruck hat, oder zuviel Aufmerksamkeit von euch.
Ich würde versuchen die Verantwortung abzugeben und ihm die Entscheidung überlassen (sprich; klar kommunizieren), ob er hypochondrisch durchs Leben gehen will oder nicht.

ordnung ist das halbe leben - ich lebe in der anderen hälfte
Gelöschter Benutzer
Abgrenzen und leiden lassen. Offenbar braucht er das und solange er nicht bereit ist, den dahinterliegenden Grund anzugehen, kann ihm niemand helfen. Sobald er sein Problem einsieht, Therapie beim Psychiater.
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 1021
Hilfe braucht doch in dem Falle viel dringender IHR, denn IHR wisst EUCH ja nicht zu helfen. Es ist immer unklug, wenn man anderen helfen möchte und kann sich dabei selbst nicht helfen.
Actio = reactio. Habt Ihr das nicht in der Schule gelernt? Alle haben es gelernt, aber keiner scheint es glauben zu wollen: Druck erzeugt Gegendruck. Wie Du siehst, KOMPRIMIERT Druck das Problem; das ist das exakte Gegenteil von Lösung. Weshalb ist es Dir so wichtig, noch mehr das exakte Gegenteil von Lösung zu praktizieren?
SOG löst. Als Ich-kann-Schule-Lehrer nutze ich deshalb für LÖSUNG immer das SOG-Prinzip: Ich überlege mir: Was ZIEHT?
Man findet immer etwas, denn: schon die Seele hat HUNGER. Und Hunger bedeutet: es ZIEHT. Mit der Wurst in der Hand laufen mir alle Hunde nach, genau dahin, wo ich sie haben will; mit der Peitsche bekommen zehn Leute den Hund nicht dahin. Das ist der Unterschied zwischen DRUCK und SOG.
Warum lässt Du Dich nicht von Deinem Schwager retten, wenn Du ihn retten willst? Ich täte das, da hätte er eine Hauptrolle, und die ZIEHT ganz anders als eine Nebenrolle, in die man hineingedrückt werden soll. Ich bin mir sicher, dass in Dir eine Menge guter Talente und Ideen schlummern, sie brauchen nur hervorgerufen, gepflegt und zum Wachsen gebracht werden. Rufe sie doch! Ich freue mich auf Deinen Erfolg.
Franz Josef Neffe

"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué