Wieso wird man fettleibig?

jomoh
Dabei seit: 08.05.2006
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vilu: "Die Frage ist ja auch, wieso ziehen manche nicht die Handbremse, BEVOR das Essverhalten krankhaft bzw. zur Sucht wird."
In diesem Fall ist es wohl schon lange eine Sucht, genauso ist es wohl auch bei deiner Freundin. So stark fetthaltige Speisen gehören vielleicht zu ihren Suchtmitteln (ist bei Essüchtigen oft so)

"Und jetzt seid doch einfach mal ehrlich! Es ist in den allermeisten Fällen eine Disziplinfrage! Auch wenn das weh tut zu Hören, es ist doch so"
Man meint das immer, aber nochmals: das ist zu einfach! Natürlich gibt es Leute, die wirklich mit viel Disziplin das Gewicht drosseln können, so wie du. Aber es gibt wirklich einfach diese Leute mit Gewichtsproblemen, bei denen mit Disziplin man nicht kommen muss! Übrigens gibt es viele Leute mit Essproblemen, die sehr wohl sehr diszipliniert sind in vielen anderen Dingen des Lebens, aber das Essen haben sie absolut nicht unter Kontrolle. Das ist dann eben Sucht, und die muss man anders angehen als Appelle an die viel gerühmte Disziplin!

Übrigens: was Sport anbelangt, finde ich ja selber auch, das braucht Disziplin, bei jedem Wetter joggen zu gehen...!
jomoh
Dabei seit: 08.05.2006
Beiträge: 204
manya: nein, da hast du wohl schon recht, dass viele ihr Problem nicht so sehen wollen. Es ist für Ärzte sehr schwierig, allgemein mit Süchtigen, vor allem natürlich wenn die Selbsteinsicht fehlt...
Gelöschter Benutzer
@Jomoh

Genau das meinte ich: Esssucht oder Essstörung hat doch viele Gesichter. Nicht nur Adipöse leiden an Esssucht und umgekehrt leiden sicher nicht alle Adipösen an Esssucht. Manche nehmen einfach jedes Jahr 5 kg zu und sind dann nach 20 Jahren 160 kg schwer. Nicht weil sie süchtig sind, sondern weil sie sich falsch ernähren. Warum aber soll man das nicht sagen dürfen? Hilft ja auch nicht, wenn man ihnen hilft, sich selbst was vorzumachen.
Vilu
Dabei seit: 18.07.2002
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@Me too
Ja, das denke ich eben auch. Nicht jeder hat eine Esssucht von Anfang an, sondern man gewöhnt sich mit der Zeit ein falsches Essverhalten an und "braucht" das dann auch. Und darum gehts mir. Das Ess- und Bewegungsverhalten zu ändern, bevor es zur Sucht wird.
Bei meiner Freundin ist es ganz sicher inzwischen ein Suchtverhalten und bei ihr kenne ich auch den psychischen Auslöser.
Sie war als Kind pummelig (hat aber auch aus der Rahmflasche getrunken usw.). War dann kurz normalgewichtig und nach einem schweren Schicksalsschlag ging es dann steil bergauf mit ihrem Gewicht. Und jetzt ist sie so schwer, dass Sport fast nicht mehr möglich ist ausser Schwimmen, aber ins Schwimmbad izu gehen ist natürlich auch nicht so einfach für sie weil sie sich schämt. Ein Teufelskreis. Und ich weiss, was sie schon alles probiert hat...

Leben und leben lassen
Gelöschter Benutzer
Vilu, das tut mir leid für sie, das muss auch einschränkend sein.
Vilu
Dabei seit: 18.07.2002
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Ja, leider, aber sie ist eine sehr aufgestellte Frau mit einer tollen Ausstrahung und einem sehr hübschen Gesicht! Ich bewundere sie, wie sie mit der Situation umgeht.

Leben und leben lassen
Pippilangstrumpf
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 1243
ich war, trotz meiner schwierigen kindheit bis im alter von 17 jahren 50kg schwer, hatte also einen bmi von unter 20. und ich hatte den eindruck, fett zu sein. ich machte enorm viel sport, schwimmen, skitouren, kajak, tauchen, geräteturnen, fahrrad fahren, reiten, war schiedsrichter für american football.

dann wurde ich vergewaltigt, und nahm zu, bis ich 70kg schwer war, bmi 27. ich zog die notbremse, machte eine psychotherapie, nahm wieder ab, konnte mein gewicht von 60 kg (bmi 23,5) über 3 schwangerschaften halten, bis eines meiner kinder sexuell missbraucht wurde.

von da an nahm ich rapide zu, versuchte eine psychotherapie, die in einer katastrophe endete, und bin seither nicht mehr aus dieser spirale rausgekommen.

und ich denke, so wie vilus freundin gibt es ganz viele einzelschicksale. man hat keine lust, den leuten diese auf die nase zu binden. trotzdem wird geurteilt, verurteilt...

darum noch einmal ... urteile nicht, bevor du nicht ...
Pippilangstrumpf
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 1243
manya, wie viele gute psychiater, die sich auf diesem gebiet auskennen, kennst du? ich habe mich mit 20 vertrauensvoll an einen psychiater gewandt, der genau dieses vertrauen missbraucht hat. ein weiterer missbrauch, einfach auf einer anderen ebene, aber auch durch eine vertrauensperson. war ganz genau DAS was ich brauchte. ich habe danach grad nochmals 2 jahre gebraucht, bis ich mich wieder an jemanden wenden konnte, um mein problem zu schildern.

dasselbe nach dem missbrauch mit meinem kind. der psychiater hat nicht gemerkt, dass er in jeder sitzung zu weit ging. ich ging nach jeder sitzung bei ihm direkt noch in seiner praxis aufs klo, steckte den finger in den rachen, und kotzte. er hat nie etwas gemerkt, bzw. hat er nie etwas gesagt. und weisst du was, ich fühlte mich danach gut, richtig gut, nachdem ich gekotzt hatte. DAS fand ich definitv auch den falschen weg, und ich habe die therapie bei ihm abgebrochen.

entschuldige die direkten und harten worte. aber manche dieser berufsgenossen haben nicht eine spitze feingefühl.
beli287
Dabei seit: 02.02.2004
Beiträge: 108
wieso stellt man sich überhaupt diese frage ? vor allem, wenn man ja anscheinend nicht selber davon betroffen ist ?
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 1021
Man isst, weil man HUNGER hat. Hunger nach WAS? Das fragt sich keiner. Wenn in Deiner Nahrung zum Beispiel wichtige Vitalstoffe fehlen, bist Du nach dem Essen immer noch hungrig - und isst weiter. Dann hast Du von dem, was Du genug hast, zuviel, und das was Dir fehlt, fehlt Dir noch mehr. Die Folge: Du isst immer mehr und immer mehr verkehrt und die Schere geht immer weiter auseinander. Deshalb: a) vital vollwertige und b) ausgeglichene Nahrung.
Um die 70 bis 100 Billionen Zellen zu reinigen, brauchst Du WASSER. Geschirr würdest Du ja auch nicht mit Milch oder Bier reinigen wollen, oder? Das heißt: wenigstens 1 Liter pro Tag pro 35 kg Körpergewicht und das in möglichst guter Qualität. Also schon mal ohne Kohlensäure. Kohlenstoff ist Ausscheideprodukt.
An dem Umgang mit Deinem Körper kannst Du auch ablesen, wie es Geist und Seele geht. Aus meinen Ich-kann-Schule-Recherchen weiß ich, wie sträflich wir unsere entscheidenden Seelenkräfte vernachlässigen, ja, oft misshandeln. Wenn die Seele hungert, füttern wir - völlig verkehrt - den Körper. Davon bekommt der Körper noch einmal zuviel und der Hunger der Seele wird noch unerträglicher. Unsere Seele durstet nach guten Worten. Die Bibel gäbe uns da einen hoch wirksamen Rat: "Sprich nur ein Wort - es dürfen natürlich auch mehr sein - so wird Deine Seele gesund!" und ich möchte sagen: "...und endlich SATT."
Es ist doch im Grunde sehr einfach. Jeder ist anders begabt, aber jeder ist mit allem begabt, was er bgraucht, um aus seinen Begabungen das Beste zu machen. Wann also nimmst Du das Gespräch mit Deinen Begabungen auf?
Ich interessiere mich für Deinen Erfolg.
Franz Josef Neffe

"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué