Gesundheit: Wieso wird man fettleibig?

Verfasst am: 11.12.2011 um 12:49

Smile79

Dabei seit: 07.04.2009

Beiträge: 2397

coranzon

ich finde deine anmerkung betrf. faulheit, selbstreflextion u.s.w. etwas gemein.

z.b. ich bin ein typ, der immer in bewegung ist.... der bei stress nicht essen kann.... ich kann nicht ruhig sein..... ich habe kein problem mit meinem gewicht und auch keins mit essen an sich.... doch wie ich gibt es sicherlich auch menschen, die vom naturell her eher ruhig sind.... und bei stress mehr essen...

Verfasst am: 11.12.2011 um 20:01

mel

Dabei seit: 01.03.2008

Beiträge: 28

Tja, ich leide auch unter/an der Adipositas - mein BMI ist mittlerweile über 40 und ich bin definitiv alles andere als stolz darauf.

Ich verzichte auf ganz viele Dinge, weil ich mich zu sehr schäme, weil ich so dick bin. (Keine Badi, kein Skifahren, keine Eisbahn, etc...)

Mittlerweile habe ich die unter anderem die Diagnose "Binge eating disorder" - nebst einigen anderen psychischen Störungen. Mit meinen Essanfallen kann ich den "inneren Spannungszutand" wieder neutraslisieren, weil ich als Kleinkind schwer vernachlässigt wurde - es sit teilweise wirklich unglaublich traurig, wie sehr sich meine Mutter von mir emotional abgewendet hat. Mein Bedürfnis nach Liebe und Zuneigung hat sie mit etwas Essbarem abgewendet. So ist der Teufelskreis für eine lange ( vermutlich lebenslängliche) Leidensgeschichte entstanden.

Mit Wille oder Disziplin ist bei mir nichts mehr zu machen. Keine Ahnung, wie ich da je wieder rauskommen werde...

Meiner Mutter danke ich in keinster Weise - mir wäre lieber, sie hätte mich abgetrieben oder mich zur Adoption freigegeben. Sie hat mir eine enorme Hypothek aufgebürdet, die mich zeitweise fast erdrückt...

Verfasst am: 11.12.2011 um 20:23

Manya

Dabei seit: 30.05.2002

Beiträge: 1707

@mel: Du erkennst ja ganz klar die Ursache Deiner Probleme. Ich wünsche Dir, dass DU auch die Kraft findest , dagegen anzugehen. Hast Du eine gute Psychologin oder Psychiaterin, die Dir dabei helfen könnten (kann natürlich auch männlich sein)?

Verfasst am: 11.12.2011 um 20:39

mel

Dabei seit: 01.03.2008

Beiträge: 28

@manya

Mit Hilfe einer Fachpsychologin veruche ich, meine Vergangenheit aufzuarbeiten. Ob ich jemals ein halbweg normales Leben werde leben können - daran kann ich leider fast nicht glauben....

Meine Tochter hat es jedoch definitv verdient, eine gute Mutter zu haben. Ich tu' das alles primär für mein kleines Mädchen - damit ich ihr auf keinen Fall das Gleiche antue, wie es mir angetan wurde..

Verfasst am: 11.12.2011 um 21:15

Barcley

Dabei seit: 01.09.2002

Beiträge: 606

Ich "musste" kürzlich einen Artikel zum Thema Ernährung schreiben. Grundfazit war, dass über allem die eigene Prägung zum Essen steht. Essen ist oft mit Reizen verbunden. Wir belohnen uns, trästen uns, haben innere Mechanismen, die wir mit Essen verbinden. Eine Umstellung des Essens wird nicht langfristig helfen, helfen wird erst das Bewusstwerden der eigenen Muster. Schau wirklich hin, was du isst, wann du isst, wieso du isst, wie viel du isst, was du isst. Sei dir bewusst, was du tust. Dann wirst du es auch in den Griff kriegen. Nicht einfach so. Es ist wohl ein ständiges Arbeiten an alten Mustern, die sich nicht einfach völlig eliminieren lassen. Aber Bewusstsein hilft generell im Leben bei vielem, daran zu arbeiten kann nie verloren sein. Aber es braucht Mut. Denn beim Hinschauen, was ist, findet man oft Dinge, die man lieber nicht sähe, weil sie weh tun. Aber es ist wohl der einzige Weg zu einem Leben, in dem wir selber der Regisseur und nicht nur der Hampelmann sind.

Never argue with an idiot - They drag you down to their level then beat you with experience

Verfasst am: 11.12.2011 um 21:31

goodie

Dabei seit: 12.11.2011

Beiträge: 3198

Bei mir kam das jedenfalls schleichend. Ich war nicht ausgelastet, hatte zuviel Zeit. Hatte Heimweh und da hat der Teufelskreis auch begonnen. Jetzt bin ich sogar etwas leichter als damals wo ich geheiratet habe. Habe die OP nie bereut. Bin aber auch nicht Stolz drauf dass ich mal so viel gewogen habe und nicht auf mich aufgepasst habe.

„Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg."

Mahatma Gandhi

Verfasst am: 11.12.2011 um 22:15

briki

Dabei seit: 11.06.2004

Beiträge: 234

Familiäre Disposition - ich war immer schlank, meine Schwester nicht. Wir essen ähnlich, mir hängts nicht an oder wenig, ihr bleibt jedes Stückchen Schoggi kleben. Wir versuchen gemeinsam einige Kilos loszuwerden (mit ebalance), sie hält sich pingelig an die Vorgaben, ich auch - ich nehme nach Programm ab, bei ihr bleiben die Pfunde kleben, sie kommt höchstens halb so gut voran.

Dick sein ist schwer, isst sie in der Badi mal eine Glace (die sie bei ebalance beim Tagebuch eingeplant) wird sie schräg angeschaut (aha, darum also so viel Gewicht ...blabla), bei mir schaut niemand. Ich finde es schwer - auch der Text der Themeneröffnerin geht in diese Richtung. Meine Schwester wollte nie so werden, es ging einfach nicht besser und die Schwangerschaften waren nicht gerade hilfreich. Sie hat viel Ernährungswissen - trotz allem ist sie so wie sie ist.

Verfasst am: 11.12.2011 um 22:25

carmelita233

Dabei seit: 28.05.2007

Beiträge: 1328

mel: das tut mir so leid...auch ich wurde emotional verstossen und im stich gelassen als kind...warum kommt für dich kein magenbypass oder ein magenschlauch in frage??? du und dein kind bekämt ein neues leben geschenkt!!und wie du so sagst,grad wegen deiner tochter,es gibt so viel worauf ihr beide verzichten müsst... kannst mir sonst auch pn schreiben wenn du magst.

man bekommt alles hin wenn man nur genug will!!!

Verfasst am: 11.12.2011 um 22:32

Gelöschter Benutzer

@briki

Offenbar seid ihr unterschiedliche Verwerter. Aber eigentlich ist deine Schwester im Vorteil: sie muss nur wenig essen und kann damit viel leisten. Du verbrauchst (=verbrennst) mehr. Die Energiebilanz ist persönlich, das Gleichgewicht bei jedem anders. Vergleiche von Essensmengen nützen deshalb wenig.

Verfasst am: 12.12.2011 um 09:48

coranzon

ThemenerstellerIn

Dabei seit: 23.01.2004

Beiträge: 53

Mein Eingangstext war nicht abwertend gemeint, aber man muss schon auch sehen, dass einige Fettleibige wohl schon das eine oder andere ein wenig früher in Angriff hätten nehmen können. Ich glaube, nicht alle haben eine schwere traumatisierende Kindheit etc. hinter sich. Ich meine manchmal kann es auch fehlende Disziplin oder Faulheit sein. Aber natürlich kann es auch schwere psychische Störungen auslösen. Wie man ja an den Postings lesen kann, gibt es viele, viele Gründe dafür. Ich wünsche allen, die aktiv etwas dagegen unternehmen, viel Erfolg, Unterstützung und Durchhaltevermögen.