Partner möchte keine Kinder

lina
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 11.08.2012
Beiträge: 9
Hallo zusammen
Ich bin 33 und seit drei Jahren in einer schönen Beziehung. Das grosse Problem jedoch: ich möchte gerne Kinder und mein Partner verspürt keinen Wunsch dazu. Ich habe bis jetzt gehofft, das ändert sich, doch die Zeichen stehen nicht danach und mein Wunsch beschäftigt mich immer mehr.
Ist jemand in der selben Situation? Wie geht ihr damit um? Ich freu mich auf einen Austausch...
lg
Ria
Dabei seit: 23.07.2012
Beiträge: 106
Wenn Kinder für Dich ein hoher Wert sind, kannst Du nur einen neuen Partner finden, der diesen Wunsch mit Dir teilt oder mit Deinem jetzigen Partner bleiben. Aber das funktioniert langfristig nur, wenn Du voll und ganz JA sagen kannst dazu, KEINE Kinder zu haben. Sonst wirst Du ihm das irgendwann um die Ohren hauen und dies wird eure Beziehung gefährden.

Eine provokative Frage:
Wenn wir davon ausgehen, dass alles, was uns begegnet mit uns selber etwas zu tun hat, kannst Du Dich fragen, was Dein Gewinn ist, einen Partner ausgewählt zu haben, der keine Kinder will. In welcher Meinung bestätigt Dich das? Über Männer? Über das Kinder haben?

Irgendwo steckt da bei Dir Potenzial, das aufgeweckt werden will, wir wissen nur noch nicht wo.

wozu ich mir das wohl in mein Leben eingeladen habe?
Paxxie
Dabei seit: 04.01.2002
Beiträge: 594
"Ria Eugster" schrieb:

Eine provokative Frage:
Wenn wir davon ausgehen, dass alles, was uns begegnet mit uns selber etwas zu tun hat, kannst Du Dich fragen, was Dein Gewinn ist, einen Partner ausgewählt zu haben, der keine Kinder will. In welcher Meinung bestätigt Dich das? Über Männer? Über das Kinder haben?

Irgendwo steckt da bei Dir Potenzial, das aufgeweckt werden will, wir wissen nur noch nicht wo.


Sorry, Ria, für mich geht das etwas zu weit, sicher hat manchmal die Frage "warum hast du einen Parter ausgewählt, der..." ihren Platz, aber gerade das wegen den Kindern ist ja nicht unbeding eine Frage, die man sich in den Anfängen stellt
Ria
Dabei seit: 23.07.2012
Beiträge: 106
Da stimme ich Dir zu. Und doch mache ich die Erfahrung, dass es einem eine neue Möglichkeit oder Sichtweise geben kann, eben genau diesen Standpunkt einzunehmen.
In meiner Praxis erlebe ich immer wieder, wie so innerste Überzeugungen unbewusst wahnsinnig stark wirken und uns im Weg stehen, um das zu erreichen, was wir wollen. Wenn wir denen auf die Schliche kommen, können sie gewandelt werden und neue Ergebnisse werden plötzlich möglich.

wozu ich mir das wohl in mein Leben eingeladen habe?
lina
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 11.08.2012
Beiträge: 9
Interessante Inputs... Gedanken in diese Richtung spielen sich bei mir schon auch ab. Dass mein Kinderwunsch nicht ehrlich, dh durch Einfluss von Gesellschaft und Familie entstanden ist, schliesse ich aber 100% aus.

Für mich gibt es da eher diese zwei Ansätze: Will mich das Schicksal mit dieser Partnerwahl vor etwas bewahren? Jahrelang nicht schwanger werden? Ein krankes Kind, das sehr leiden muss oder früh stirbt?
Oder eben: Wird mir mit diesem Mann ein "Unglück" geschehen? Soll seine Einstellung eine Warnung für mich sein?

Doch das ganze ist mir zu abstrakt. Das hilft mir nicht wirklich weiter. Werde aber mal etwas besser in mich hinein hören. Vielleicht entdecke ich ja was...
goodie
Dabei seit: 12.11.2011
Beiträge: 3198
lina wie kannst du wissen, dass dein Partner nicht doch noch umlenkt? Hat er sich unterbinden lassen damit er ja kein Kind bekommt? Hasst er Kinder? Redet er sehr negativ davon? Bedauert er dann was er alles nicht mehr tun kann? Oder der Finanzielle *verlust* den er evt. dann erleiden würde?

Habt ihr befreundete Familien mit Kindern? Verwandte? Könnt ihr mal welche *ausleihen*? Also viele frischgebackene Väter schwärmen gerade zu dass es das grösste Glück ist das sie je erfahren haben in ihrem Leben.....

Auf keinen Fall würde ich ihn zwingen, reinlegen oder vorschnell verlassen!

Dass das Schicksal dich vor was bewahren sollte.... das ist völliger Quatscht, glaub sowas bitte nicht. Auch dass dein jetziger Partner nicht der ideale Vater für dein Kind wäre, vielleicht weiss er es einfach noch nicht.

„Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg."

Mahatma Gandhi
kamira
Dabei seit: 04.04.2012
Beiträge: 83
Meine Fragen gehen in ähnliche Richtung wie jene von goodie. Will dein Partner grundsätzlich keine Kinder? Wenn ja, weshalb nicht? Oder ist es ihm zu früh, fühlt er sich noch nicht fähig, die Vaterrolle zu übernehmen? Hat er Angst vor der Verantwortung? Das wird aus deiner Frage nicht klar.

"goode" schrieb:
Dass das Schicksal dich vor was bewahren sollte.... das ist völliger Quatscht, glaub sowas bitte nicht.

Diese Aussage würde ich unterschreiben.

Ich glaube, Ria wollte etwas anderes sagen. Die Frage ist nicht, was das Schicksal mit dir vor hat, sondern was in deinem Unterbewusstsein abläuft. Du willst Kinder, ohne Zweifel, aber vielleicht bist du es, die noch nicht soweit ist... Vielleicht strahlst du diese Unsichterheit aus, und verunsicherst deinen Partner.
Nur so eine Möglichkeit von vielen.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 12.08.2012 um 17:36.]
Ria
Dabei seit: 23.07.2012
Beiträge: 106
Danke kamira, so habe ich es gemeint.

wozu ich mir das wohl in mein Leben eingeladen habe?
Marienkäfer
Dabei seit: 05.02.2003
Beiträge: 251
Ich stand vor etwa 15 Jahren vor einer vergleichbaren Situation. Nicht gleich, aber vom Gefühl her ähnlich. Mein Mann und ich wollten beide Kinder, aber es klappte etwa 2 1/2 Jahre nicht.
Nach allmonatlichenTiefschlägen und traurigen Momenten konnte ich die Situation plötzlich akzeptieren, dass mich der liebe Gott evtl. einfach nicht als Mutter vorgesehen hat. Aber ich spürte diese mütterlichen Gefühle, die irgendwie ausgelebt werden wollen. Aber ich konnte mich von dem Wunsch lösen.

Ich sagte mir, dass ich fortan mein Leben voll danach ausrichten will, als wenn es keine Kinder gäbe. Also kündigte ich, wollte mich selbstständig machen, spielte mit dem Gedanken, mit meinem Mann eine Auszeit im Ausland zu verbringen, dachte daran, dass ich meine mütterlichen Gefühle vielleicht in einer anderen Funktion ausleben kann - z.B. in einer Arbeit mit Behinderten, als "Tante von nebenan" etc. Es gibt so viele Möglichkeiten.

Alles blieb beim "Andenken". Denn kaum kündigte ich, schlug es einicon_smile.gif

Ich möchte mein Kind nicht missen. Es bereichert unser Leben und gibt uns einen Inhalt, den wir ohne dieses Kind nicht hätten.

ABER: Kinderhaben ist sehr anstrengend, für einen selber (körperlich und geistig) und auch für die Beziehung. Man kommt an Grenzen, die man sonst nicht erreicht, es ist ein Einschnitt ins Leben, der nicht rückgängig gemacht werden kann usw. Das "Kinderhaben" wird oftmals zu sehr romantisiert.
lina
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 11.08.2012
Beiträge: 9
Danke für eure Erläuterungen und Ratschläge!

Seine Gründe sind einerseits die eigene Kindheit (Mutter 3x geschieden, kein Kontakt zu Vater) und andererseits die Angst vor der Verantwortung und vor den finanziellen Konsequenzen. Dass er ein toller Papi wäre bin ich sicher. Und das bezweifelt auch er nicht. Mit den Kids in unserem Umfeld versteht er sich bestens.

Hoffnungslos ist also noch nichts, und ich werde keine überstürzten Entscheidungen treffen wie verlassen oder so. Ablenkung und Geduld sind wohl die Stichwörter für mich. Nur sind die manchmal nicht so leicht zu finden...

liebi Grüess