Ungewollt Einzelkind-Eltern (auch gewollte willkommen)

Gufechnopf
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Beiträge: 3509
Wow, vielen Dank für die schönen Berichte.

@ vilu
Bei mir ist es ähnlich, betr. Gesundheit. Ich bin dankbar für das Kind welches ich jetzt habe.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
chnöpfli
ThemenerstellerIn
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@hermine
Bei uns ist es eben so das sich unser Sohn ein Geschwisterchen wünscht. Vielleicht ist das aber in ein paar jahren auch nicht mehr so dringend für ihn?

@ibag
ich glaube wir haben auch schon zusammen geschrieben in einem der Kinderthemen gäll,meinte ich jedenfalls. Ja kann dir nachfühlen,so ist es bei uns auch. Ich bin zwar mit bald 33 noch relativ jung (laut FA) aber mein Mann ist auch schon 41 und ich denke je nach Jahre die vergehen muss man auch darüber sprechen wie man sich das vorstellt sein Kind mit 20,30 Jahren etc. zu begleiten. Wobei das in der heutigen Zeit ja eigentlich nicht mehr so ein Hindernis ist. Ich dachte ja immer es wäre für mich mit 35 vorbei die Chance ein Baby zu bekommen. Mein FA meint das wäre erst ab 40 ein Thema.
Das mit dem Tageskind/Pflegkind ist nicht jedem seine Sache,das versteh ich. Ich bin Kleinkinderzieherin von Beruf arbeite seit 17 Jahren mit Kinder in jeglicher Form. Jetzt bin ich sehr gerne Mami und habe gemerkt das meine Stärken (auch durch Eigenerfahrungen) im familiären Bereich liegen,also eben Pflegkind/Adoption. Ich fänds schön dies mit dem eigenen Familienleben zu verknüpfen. Deshalb dieser Weg! Das jetzt aber das Thema zusätzlich durch ungewollte Zweitkinderlosigkeit in Vordergrund gestellt wird muss ich erst verdauen. Für mich ist aber klar ich möchte mit mehr Kinder zusammen leben,ob leiblich oder nicht ist zweitrangig.

Leben und leben lassen
hermine
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chnöpfli: unsere tochter hatte kurz eine phase, wo sie geschwister gewünscht hat. und wenn sie heute wählen könnte, würde sie sich ein grössere schwester wünschen, ja keine kleinere...

als wir erfahren haben, dass wir ohne fremde hilfe kein weiteres kind bekommen, haben wir unserer tochter die situation natürlich schon auch "gut verkauft", ihr die viele vorteile aufgezählt und ihr schmackhaft gemacht. sie kennt die situation nicht anders.

klar machen wir uns auch gedanken, dass wenn wir mal sterben sollten, unsere tochter quasi "alleine" ist. aber ich sehe es in meiner familie: geschwister zu haben ist noch lange keine garantie für eine freundschaft zwischen geschwister.

wir haben im quartier eine familie mit 3 kinder, das älteste wünscht sich nichts mehr als ein einzelkind zu sein und sagt dies auch offen. das ist natürlich bitter für eltern und geschwister.

ich denke so oder so: wir müssen das beste aus der situation machen. ändern kann ich es in unserem fall eh nicht.

was unserer tochter übrigens noch gut getan hat: wir durfte sich ein haustier aussuchen, sie hat eine katze gewählt.

die kommentare von netten nachbarinnen kenne ich auch. "ach DU hast es aber schön mit nur EINEM kind..." das sind nicht-überlegte doofe bemerkungen. irgendwann habe ich angefangen darauf zu antworten: "ja, es ist schön und ich geniesse es".

mich hat es auch lange sehr geschmerzt, all die schwangere zu sehen, die babies, und noch eines, und noch ein viertes.... und wir haben geübt geübt und nochmals geübt. bis wir beide gesagt haben, so nicht.
mein mann hat sich dann unterbinden lassen und basta.

jetzt, nach fast 5 jahren bin ich glücklich, dass ich ein gesundes kind bekommen durfte.
chnöpfli
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 16.03.2004
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@Lilibe
Manchmal ertappe ich mich dabei wie ich auch so denke,aber nur kurz und dann verwerf ich es schnell wieder. Ich bin noch nicht so weit,ich suche noch nach Möglichkeiten. Und ich denke die sind da,durch das wir sehr offen sind. Aber wenn alles anderst kommt hoffe ich auch diese possitive Einstellung wie du zu haben,ich find das sehr stark von dir,Hut ab!

@Vilu
ich weiss was du meinst und geb dir recht. Wir allerding wünschen uns von Herzen nochmals ein Kind von Anfang an im Leben begleiten zu dürfen,Geschwisterwunsch ist nicht primär, durch den Altersabstand werden die beiden nicht so viel Interesse aneinander haben das ist auch kalr. Es geht mir nicht mal ums schwangersein - könnte auch verzichten drauf (hatte das ählich wie du,es war der Horror),nein ich wünsche mir einfach mit dem Kind vom ersten Tag an zusammen zu leben,es zu begleiten. Unser Sohn war ein 24 St. Kind bis er drei war,im 1 Jahr hat er nicht mal 30 Min am Stück geschlafen auch in der Nacht nicht. Es ist also nicht so das wir roige Zeiten hatten. Vielleicht auch deshalb der Wunsch das alles als etwas schönes erleben zu dürfen. Ich kann einfach nicht glauben das es das schon gewesen ist!

@Petzi1
Grad zum Thema Welpen bevor ich es vergesse: so schön! Bei uns wird auch ein Hund in die Familie einziehen Ende Sep. Wir holen ihn in Griechenland selbst ab,er lebt dort in einer Strassenhunde Auffangstation. Wir werden aber einer nehmen der schon 9 M- 1.5 J. ist.

Ja die Klischees kenn ich. ich habe immer wieder Einzelkinder in der Krippe erlebt,oft sind die sogar sozialer als andere (allerdings nicht immer). ich höre immer wieder von der SG Leiterin das unser Sohn sogar sehr sozial ist und man nicht denkt er sei Einzelkind. Aber das war er ja auch nicht wirklich wenn man an die vielen Tageskinder denkt.

ich finde auch einiges leichter mit Einzelkind,aber es gibt fast gleich viele Momente in denen ich mir wünsche ein zweites wär jetzt dabei. Und das obwohl ich mir nach der Geburt ein zweites nicht vorstellen konnte. Wobei ich sagen muss,bekäm ich das zweite Kind ohne Schwnagerschaft und Geburt,ich wär sofort dabei icon_biggrin.gif. Dies ging mir letztens so durch den Kopf und seither frage ich mich ob es nicht besser wäre ein Kind zu adoptieren. Wir hatten dieses Thema immer wieder in den letzten Jahren und es wär für mich eine schöne Möglicheit mit einem zweiten Kind zusammen zu leben.

Zur Zeit fühle ich mich einfach so in der Luft hängend ohne zu wissen in welche Richtung es mich treibt. Kennt ihr das Gefühl,war das bei euch auch so?

Oh ja wir erleben das auch so. Vor allem jetzt wo ich die Not OP hatte. Es kamen zwar viele SMS aber keiner getraute sich so richtig mit mir darüber zu sprechen. Kaum war ich Zuhause meldete sich niemand mehr. Ich habe dann nach 1 W. allen geschrieben das es mir besser geht,seither höre ich wieder was. Alle sind erleichtert und denken wirklich ich habe das überwunden mit der Eileiter-Schwangerschaft.Wie kann man nur denken das man es einfach auf die Seite schiebt wenn man nach so langem Kinderwunsch sein Baby verliert. Dazu sage ich nur naiv,gefühlslos und nicht einfühlsam. Aber wenn ich nicht will das mich alle meiden muss ich mein Lächeln beibehalten. Traurig aber wahr!

@Vilu
Ja du hast recht.Auch ich bin dankbar für mein gesundes Kind. Es ist ein Geschenk das wurde mir in den letzten Wochen wieder sehr klar!

Leben und leben lassen
chnöpfli
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@hermine
du sprichst mir total aus dem Herzen! Ganz genau so ist das bei uns auch. Was ich noch schön finde ist das sich unser Sohn statt eines Babys aus Mamis Bauch auch ein Leben mit einem Pflegkind vorstellen kann. das finde ich super,gute Voraussetzung. ich denke da hast du recht mit dem gut verkaufen. Als wir uns entschieden haben ein PK aufzunehmen haben wir sehr lange darüber gesprochen,auch mit unserem Sohn. Wir haben auch div. Kinderbücher dazu angeschaut so wie teilw. TV Sendungen. Es war iihm nicht ganz fremd durch die Tageskinder aber trotzdem wird es anderst sein. ich finds aber total schön das er auch so offen ist für diese Möglichkeit. Er weiss auch das wir evt. kein Baby mehr haben werden,das kann ich aber leider nur selber mit Wehmut und einer Träne im Auge aussprechen ihm gegenüber,bei mir ist diese Erkentniss einfach noch zu frisch. ich denke wenn ich irgendwann diese Entscheidung getroffen habe dann werde ich auch anderst vor mein Kind treten können und es ohne Wehmut aussprechen. Vielleicht kann auch er dann abschliessen damit.

Und oh ja das mit dem alleine sein wenn wir nicht mehr sind,das ist uns sehr bekannt. Unsere Bezugspersonen sind alle zwischen 60 und 80,also in den nächsten 10-20 Jahren werden wir eine schwierige Zeit erleben,nicht auszudenken wenn uns Eltern etwas passieren würde. Bevor ich die Vollnarkose bekam vor einigen Wochen wurde mir das schmerzlich bewusst,würde ich sterben bei der OP wären mein Sohn und mein Mann alleine. Unvorstellbar für mich. Deshalb überlege ich mir ja auch so gründlich ob ich das Thema s nochmals wagen soll. das Risiko erscheint mir zur Zeit einfach zu gross,warum das Schicksal herausfordern wenn es diesmal gut gegangen ist. Und mit einem nicht leblichen Kind zusammen leben kann ich mir ja gut vorstellen.....

Leben und leben lassen
chnöpfli
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@all

Tut es denn irgendwann nicht mehr weh wenn man andere Mütter mit ihrem Baby sieht?

Leben und leben lassen
chnöpfli
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Beiträge: 646
@all

Nochmals eine Frage,es beschäftigt mich schon eine Weile. Wie ihr wisst bin ich ja als Pflegfamilie angemeldet und überlege auch evt. für eine Adoption. Nun wäre aber mein Wunsch ein Kind von 0-9 Monate aufzunehmen. Findet ihr das egoistisch? Beim Verein haben sie von sich aus gesagt das wir nur ein Kind bis 2 J. bekommen,es gibt das so eine Faustregel das PK muss mind. 2-3 J. jünger sein als das leibliche Kind (unserer war bei der Anmeldung ja 4 J.). Sollten wir wirklich adoptieren wollen dann kann ich mir das zur Zeit eben nur mit einem Kind bis ca.9 M. vorstellen. Es geht mir nicht darum ums *bäbele*,einfach den Wunsch das Kind von Anfang an begleiten zu dürfen. Ich finde die ersten 5 Jahre einfach sooo schön (bin ja deshalb auch Kleinkinderziehrin geworden icon_biggrin.gif). Steh ich mir da selber im Weg? Ich meine es warten ja vor allem ältere Kinder auf ein Zuhause.....

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Lilibe
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@chnöpfli, es tut irgendwann nicht mehr weh. Ich denke, dass ist auch altersabhängig. Irgendwann, ich denke das wurde so geschaffen, hat man nicht mehr Nerven für 24 Std. Baby's. Und es hat soviele Tageskinder Baby,s, die einen liebevollen Platz suchen!
Wir überlegten uns auch lange, ein Pflegkind zu uns zu nehmen. Aber ich würde es fast nicht ertragen, wenn es uns plötzlich weggenommen wird. Ich leide schon immer darunter, wenn meine Tageskinder von uns gehen. Aber es kommen immer wieder neue, die man genauso lieb bekommt. Ich bin übrigens auch Kleinkindererzieherin icon_wink.gif

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Lilibe
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Beiträge: 72
@chnöpfli, meinst du, ihr habt gute Chancen auf Adoption?

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chnöpfli
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Ich weiss....aber für mich gibt es da (so blöd es klingt) eine berufliche abgrenzung. Die Tageskinder waren mir näher als in der Krippe,es war schön aber hat einen anderen Teil meines Herzens berührt. Verstehst du was ich meine? Ich engagiere mich gerne im Kinderberuf,das macht Sinn für mich da spielen mene Bedürfnisse kaum eine Rolle. Doch als Mami hab ich noch ganz andere Gefühle im Herz und andere Erwartungen an mich und an das Kind. Es greift irgendwie viel tiefer! Diese Gefühle habe ich bei den Tageskinder nicht,sie brauchen mich anderst,sind gut aufgehoben bei ihren Eltern. Wir haben uns gern,Spass zusammen aber wir leben,teilen nicht so zusammen wie mit einem Familienmitglied. Und das wünsche ich mir eben so sehr,noch ein Kind das bleit und Anteil an unserem und wir an seinem Leben nehmen. Ein Pflegkind kommt dem Nahe aber man darf einfach nicht vergessen,es hat Eltern welche darauf warten das es zurück kommt. Diese Verbundenheit soll nicht zerstört werden durch unsere Ansprüche: dem Kind zuliebe. Aber weh wird es tun wenn es geht,das ist mir bewusst.

Ja ich denke wir haben Chancen zu adoptieren. Im Innland leider nicht,da wir kein kinderloses Paar sind. Aber im Ausland schon,allerdings kostet das Fr:10000.- bis 20000.- , das haben wir nicht und es wird wohl daran scheitern. Mit der Wartezeit von 1-3 Jahren hätte ich keine Mühe,auch nicht mit den Dossier,berichten etc. Das sind wir uns ja bereits gewohnt vom Pflegkinderverein und dem Seminar.

Leben und leben lassen