Ungewollt Einzelkind-Eltern (auch gewollte willkommen)

Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
@ vilu
Es ist einfach so ein intuitives Gefühl irgendwie mit meiner Ein-Kind-Familie nur auf halber Leistung zu fahren.

Was ich übrigens auch vermisse, dass ich alle Ereignisse nur einmal erlebe. 1. KiGa-Tag, 1. Schultag, etc. Da stehe ich dann mit Tränen in den Augen, weil eben jeder 1. Xwas-Tag der one and only-Tag ist. Und nebenan Mütter, die das entweder zum xten Mal, oder je nach Abstand der Kinder gleiche mehrmals pro Tag erleben.
Eine bekannte Familie muss jeweils auf die Verwandtschaft zurückgreifen, damit jedes Kind eine Begleitung am 1. Tag dabei hat.

Bei diesen besonderen Anlässen bin ich dann so richtig aus dem Häuschen und ernte oft Unverständnis. Ich kann aber schon auch verstehen, dass man bei mehreren Kindern und mehreren Elternabenden hintereinander schon mal genug hat.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
hermine
Dabei seit: 16.12.2002
Beiträge: 168
petzi: nein, als er unterbunden war, hatte ich def. keine hoffnung mehr.

chnöpfli: mir war nie ganz ernst mit der adoption, ich habe mich nur mal hier in der schweiz kurz informiert. wir hatten dann noch während den sommerferien ein ferienkind, und da habe ich gemerkt, dass es mir eigentlich mit einem kind ganz wohl ist...
petzi1
Dabei seit: 26.02.2008
Beiträge: 199
Hermine klar hat frau wenn mann unterbunden ist keine Hoffnung mehricon_wink.gif, i
petzi1
Dabei seit: 26.02.2008
Beiträge: 199
A propos Einzelkind: meine Cousine war Einzelkind und ich beneidete sie konstant.

Einzelkinder übernehmen im Erwerbsleben viel öfters eine leitende Funktion, hab ich nur mal so gelesen und könnte nicht mal so daneben liegen.
Tuscany
Dabei seit: 05.10.2005
Beiträge: 24
stelle meine Antwort auch hier rein. Betrifft deine beiden Themeneröffnungen ELS und Einzelkinder.

Liebes chnöpfli

Ich hab jetzt nicht alle Beiträge durchgelesen, deinen letzten Beitrag aber schon. Ich möchte dich einfach trösten uns sagen, dass bestimmt alles wieder einmal positiver aussehen wird, im Moment musst du die Trauer aber zulassen und das ganze erst irgendwie verarbeiten. Lass dir Zeit.

Bei mir ist es ähnlich. Wir haben eine 3-jährige Tochter und bei mir war der Wunsch nach einem 2. Kind vohanden, aber nicht so stark ausgeprägt. Ich wusste lange nicht, ob ich will oder doch nicht. Denn unsere Tochter so sehr ich sie liebe, auch sehr anstrengend. Ich weiss nicht, ob ich die Nerven für ein 2. Kind hätte. So haben wir uns gesagt, wir probieren es, wenn es klappt ist es super, wenn nicht, hat es nicht sollen sein. Ich weiss auch nicht warum, aber ich fühlte damals schon, dass es beim 2. Mal nicht so einfach gingen würde. Bei unserer Tochter klappte es schon beim im 1. ÜZ und ich erlebte eine wundervolle Schwangerschaft. Jedenfalls erlitt ich im November einen Frühabort und jetzt im Mai/Juni auch eine ELS. Zum Glück wusste ich aber nicht, dass ich bereits in der 7 SSW war als ich den Arzt wegen Schmierblutungen aufsuchte, denn ich hatte normal die Mens. Dort eröffnete er mir, dass der Schwangerschaftstest leicht positiv angezeigt hätte und sie nun noch mein Blut untersuchen würden. Ein ganzes Wochenende lang war ich überzeugt ich sei normal schwanger, bis die Hormonwerte vorlagen. Sie waren zu tief für eine normale Schwangerschaft, aber stiegen kontinuierlich an. Jeden 2. Tag musste ich zur Blutabnahme 10 Tage lang. Das war für mich das Schlimmste, zu wissen, man ist schwanger, jemand ist bei dir und halt doch nicht richtig. Und erst als dann der Bauch auch noch anfing zu wachsen.. Als dann die Blutung einsetzte und das hcg gefallen ist, wars eine Erlösung für mich.

Weil ich eben nicht wusste, ob ich wirklich, 100% ein 2. Kind will und immer hin und hergerissen war, sehe ich das nun als Zeichen, dass es für uns nicht sein soll. Noch länger so ein hin und her und noch länger das auf und ab, bin ich jetzt schwanger oder doch nicht, nein, ich habe die Nerven nicht mehr dazu. Dazu kommt mein Alter von 38, ich möchte kein Risiko mehr eingehen… und andererseits.. doch, die Wehmut ist da.. nie mehr schwanger zu sein, nie mehr ein eigenes Baby haben, nie eine ‚richtige’ Geburt erleben zu dürfen (hatte Kaiserschnitt wegen BEL), all diese Gedanken habe ich täglich und werde sentimental.

Auch war ich in meinem Leben zuvor noch nie so glücklich und ausgefüllt wie als Mutter. Ich genoss die Schwangerschaft so sehr, nachher die Babyzeit und jetzt ist meine Tochter schon so gross.. und das soll ich nie mehr erleben dürfen? In so Momenten sage ich mir dann immer, wenn ich ein 2. Kind hätte, würde auch dann diese Zeit einmal aufhören und wenn ich ein 2. Kind hätte, könnte ich mich nicht mehr so intensiv mit meiner Tochter beschäftigen und die Zeit mit ihr geniessen. Du siehst, ich stehe auch noch voll im Verarbeitungsprozess..

Was ich noch sagen wollte.. Wichtig erscheint mir bei Einzelkindern, dass sie viel in Kontakt mit anderen Kindern sein sollten. Da sie in die Spielgruppe geht und auch sonst viel mit den Nachbarskindern spielt und ich mit Freundinnen mit Kindern in ihrem Alter abmache, ist sie auch sehr sozial und aufgeschlossen. Das Schönste Kompliment machte mir mal die Spielgruppenleiterin, die mir sagte, dass sie in all den Jahren noch nie so ein Kind hatte, dass als Einzelkind so auf andere zu geht und den Kontakt sucht und teilt! Ging runter wie Honig..

Und noch was: Geh zum Arzt, wenn du meinst es stimmt was nicht. Lass dich noch mal einmal untersuchen und gönne dir und deinem Körper, wenn alles vorbei ist, ganz viel Ruhe.

Alles, alles Gute!

Was ich säe, werde ich ernten
hermine
Dabei seit: 16.12.2002
Beiträge: 168
petzi1: ich verstehe deine antwort nicht ganz? du hast ja gefragt?

@hermine
Als dein Mann sich unterbinden liess, hast Du danach nicht oft noch gedacht, dass es vielleicht doch noch funktioniert hätte?

petzi: nein, als er unterbunden war, hatte ich def. keine hoffnung mehr.

» petzi1:
Hermine klar hat frau wenn mann unterbunden ist keine Hoffnung mehricon_wink.gif, i
ibag
Dabei seit: 14.11.2007
Beiträge: 1310
tuscany hat mir sehr aus dem herzen geschrieben. ich wollte nach der ersten geburt zuerst auch kein zweites mehr. mein mann schon. nach einem jahr sagte ich dann wir lassen das schicksal entscheiden. wurde ja dann schwanger und hatte eine fehlgeburt. nun denke ich manchmal warscheinlich sollte es doch nicht sein. wir können uns sicher auch mehr leisten mit nur einem kind hat ja auch vorteile. wir überlegen uns auch ein haus zu bauen . da wäre ich auch froh wenn wir bis dann wissen wieviel kinder wir haben wegen der anzahl zimmer. aber auch der wunsch ist da alles nochmal zu erleben. die geburt und so weiter. manchmal weis ich echt nicht was machen.

take it easy
chnöpfli
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 16.03.2004
Beiträge: 646
@Tuscany
Stelle in dem Fall meine Antwort aus dem anderen Thema auch noch hier rein:

Danke. Erst mal möchte ich dir sagen wie toll ich deine Einstellung finde. Du hast ebenso viel durchgemacht und sicher war und ist es ein langer Weg bis man das so sehen kann wie du. ich wünschte ich könnte das auch.

Bei mir wars eben nicht so. Ich hatte von Anfang an eine grauenhafte Schwangerschaft bis fast am Schluss,konnte es überhaupt nicht geniessen und hatte grosse Aengste. Bei uns wars auch so das es gleich beim ersten zyklus geklappt hat,er ist ein absolutes Wunschbaby. Die Geburt war der Horror,endete in einer Vakumgeburt,die Betäubung hatte nachgleassen und ich erlebte deshalb elende Schmerzen dabei. ich wäre nie im Leben fähig nochmals eine "normale" geburt zu verkraften. Ich bin deshalb für einen Kaiserschnitt vorgemerkt (was sicher auch kein Spaziergnag wäre). Unser Kind war ein 24 St. Kind,schlief nie länger als 30 Min. am Stück dann 1 Stunde schreien,stillen,herumtragen,dann wieder 30 Min. schlafen etc. Mein Mann und ich haben während fast 2.5 Jahren kaum geschlafen. Wir waren am Limit. Dazumal konnte ich mir kein 2tes Kind vorstellen. Wir haben also bewusst 3 Jahre gewartet. Dann habe ich eine intensive Geburtsverarbeitung gemacht welche mir sehr geholfen hat. Ich konnte meinen Schmerz,meine Entäuschung entlich loslassen. Ich wusste nun das ich eine Schwangerschafts-und Wochenbettdeppression hatte - niemand hat es bemerkt obwohl ich mich an einige Aerzte gewandt hatte! ich bin alleine durchgegangen,meine Familie konnte mich nicht verstehen,warum ich nicht glücklich bin und erst recht nicht was es heisst ein 24 St. Kind zu haben. ich,mein mann und mein Sohn waren wirklich alleine mit all dem. Als ich mich vor 1.5 Jahren entschied nochmals ein Baby zu bekommen wusste ich es würde schwierig werden. ich wünschte ich bekäme das Kind ohne nochmals schwanger sein zu müssen und zu gebären! Das geht aber nicht! Also sagte ich mir ich "opfere" dies,steh das nochmals durch,dafür war es mir Wert. Natürlich hatte ich auch die Hoffnungen das alles als etwas schönes zu erleben,leis mich darauf ein und versuchte possitiv zu denken. Tief im Inneren weiss ich aber das es für mich eigentlich fast unmöglich ist das ealles nochmals durch zu stehen. Die 1.5 Jahre üben waren eine Last und als ich dann s war konnte ich mich erst gar nicht so freuen. Ich hatte sofort Panik das etwas nicht stimmen könnte und ob ich das überhaupt alles durchstehe. Die EL-S Notfall OP war ein Schock,ich dachte vor der Vollnarkose ich werde jetzt sterben und dann ist mein Sohn alleine! Diese Gedanken lassen mich nicht los. Erstmal war ich erleichtert das alles vorbei ist und ich lebe. Nun wird mir aber erst richtig bewusst das ich s war und es verloren habe und vermutlich nie wieder fähig sein werde ein Kind zu bekommen. Ich bin schuld,ich hab die Entscheidung und meine Seele will so sehr,doch mein Körper,meine Psyche sind nicht stark genug. Das macht mich fertig!

Leben und leben lassen
chnöpfli
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 16.03.2004
Beiträge: 646
@Second Wife
ja eben das ist es ja. Auch ich bin stets da für Tageskinder,Notfälle,Nachbarn etc. Bis jetzt machte ich dies auch gern,zumal mein Sohn auch gerne mit den Kindern spielt und so Gspändli hat. Aber vor einem Jahr bekam ich dann langsam Mühe. Ich hatte 7 Tageskinder (teilzeit ,nich alles aufs mal),alle haben in den 3 Jahren Geschwister bekommen. Ich schaute zu den Kindern damit die Eltern arbeiten konnten und sich eben weiteren Kinderwunsch erfüllen konnten. Wir haben da sogar noch 1 Jahr gewartet mit unserm Kinderwunsch,weil eben grad 3 Babys aufs mal gekommen sind. Wie blöd von mir denke ich heute. Ich hatte mit den Kindern eine schöne Zeit,auch mein Sohn genoss es total. Mit den Eltern wars am Anfang auch prima,die fanden es super eine Kleinkinderzieherin mit viel Erfahrung für 6.- die Stunde gefunden zu haben. Nach und nach stellten sie immer mehr Ansprüche,hielten Regeln nicht mehr ein und versuchten zuletzt die 6.- auf 3.- herunter zu drücken. Mir ging es primär nie ums Geld,in erster Linie freue ich mich meinen Beruf mit den Kindern (war vother lange in der Krippe tätig als Gruppenleiterin) weiter ausüben zu können. Und wie gesagt mein Sohn hatte dadruch auch Gspändli. Aber mit der Zeit hat es nicht mehr für mich gestummen. Ich fühlte mich ausgenutzt und merkte das ich mein Leben,meine Familienwünsche dadurch langsam verpasse. Von den Eltern kam kein Verständnis,die sagten sogar: ach wartet doch noch mit dem zweiten Kind,es ist doch alles schön so. Das war für mich dann der Punkt wo ich aufgehört habe. Die meisten Tageskinder waren eh weg durch KG usw. und eins konnte ich mit der Praktikantin bei ihm Zuhause betreuen lassen. Das letzte ist noch ab und zu bei mir,ich verstehe mich gut mit der Familie und ich kann jederzeit sagen wenn ich nicht mehr mag.

Auf was ich hinaus will. Ich habe dir Erfahrung gemacht das man als Einzelkind-Mami auch recht schnell ausgenutzt werden kann. Die Leute meinen das vielleicht nicht böse aber sie tun es nun mal. Und ich merke langsam das ich dann auch Mühe habe damit. Ich helfe sehr gerne,aber freiwillig und nicht wenn man es von mir voraussetzt. Deshalb habe ich auch den Weg zur Pflegmutter eingeschlagen,da kann ich in erster Linie dem Kind helfen und für uns ist es eine schöne Möglichkeit ein zweites Kind zu betreuen. Ich habe keine Lust mehr mit meinem Einsatz anderen Familien zu ermöglichen mit all ihren Kindern zurecht zu kommen und ich selber kann mir diesen grossen Wunsch nicht erfüllen! Klingt im ersten Moment egoistisch,doch ich glaube es ist gesund für mich einen gewissen Egoismus zu entwickeln,denn sonst werde ich noch jahrelang ausgenutzt. Ich denke wenn ich mir erst mal meine eigenen Familienwünsche erfüllt habe dann kann ich auch wieder mehr geben,aber jetzt bin ich an der Reihe um glücklich in meinem Leben zu werden. Das heisst nicht das ich keine Nachbarkinde rmehr betreue,keinesfalls aber eben ich stelle meine Bedürfnisse dafür nicht mehr zurück.

Leben und leben lassen
chnöpfli
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 16.03.2004
Beiträge: 646
@Leu72
Ja da hast du recht,das würde mir sehr gut tun.

ich kann das verstehen das es nicht einfach ist das dein Mann so darüber denkt. Anderseits finde ich es auch eine Chance für dich. Er kann dir vielleicht eine Stütze sein in Zeiten wo es dir schlechter geht damit. Das kann ich mir sehr tröstlich vorstellen. Davon sind wir weit entfernt. Wir sprechen zur Zeit kaum darüber weil es mein Mann nicht erträgt. Wir müssen immer aufpassen das wir uns nicht gegenseitig runter ziehen. ich spühre erklammert sich an die Hoffnung das es doch noch was wird. ich habe da schon fast aufgegeben und schaue schon wo Möglichekeiten zu einer Adoption sind. Soweit ist er noch nicht. Das alles ist belastend. Ich denke wir brauchen noch Zeit. Trotzdem gelingt es mir nicht einfach ruhig da zu sitzen. Ich suche nach Möglichkeiten,denke es würd emir Halt geben wenn ich wüsste da und sort wären noch Chancen. Ich will nicht zum Schluss kommen,das war es jetzt! ich weiss es gibt noch Möglichkeiten und bevor ich da nicht alles versucht habe weigere ich mich zu glauben das es das war. Du siehst,es ist einfach ein langer,schwieriger Prozess.

@ibag
mach dir keine Sorgen wegen dem Haus bauen und Kinder. Das passt schon, und Kinder lernen immer von Anfang an das zu nehmen was vorhanden ist icon_biggrin.gif. Spreche da aus meiner eigenen Kindheit,so schlimm sie auch war,zuwenig Platz oder Luxus etc. waren nachher nie ein Thema für mich,nur die Versorgung der Grundbedürfnisse welche mir gefehlt haben. Liebe,Geborgenheit,Verständnis,Humor und viel Zeit für das Kind -das alles kann man in jeder Wohnsituation aufbringen. Das einfach zur Beruhigung und zum Mut machen,gäll icon_biggrin.gif.

Leben und leben lassen