Wenn ich damals gewusst hätte, ....

slider12
Dabei seit: 21.01.2007
Beiträge: 3399
thomas nein das find ich nicht ich hatte einen tollen beruf aber fam gibt mir genau so viel!

nichts ist unmöglich!
fisi
Dabei seit: 05.04.2007
Beiträge: 4066
slider, du verstehst mich offenbar falsch. ich meine aufopfern im fast masochistischen sinne - und dann noch drüber jammern, über den weg, den man SELBER gewählt hat.

Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
slider12
Dabei seit: 21.01.2007
Beiträge: 3399
echt komme ich so rüber....fragganzehrlich

nichts ist unmöglich!
Barcley
Dabei seit: 01.09.2002
Beiträge: 606
Kind zurück geben - Klasse Idee - er schläft grad, ich könnte ihn packen, raustragen, Türe schliessen und das andere Modell fahren icon_biggrin.gif

Wer bei solchen Gedanken gleich denkt, man liebe sein Kind nicht, dem kann ich auch nicht helfen. Ja, ich hätte einige Gedanken und Ideale, die ich ohne Kind verwirklicht hätte. Und ich stände heute an einem ganz klar anderen Punkt - in einem ganz anderen Land - immer ein Traum. So what? Das Leben so ist auch toll und es ist meines. Und ich lebe es weiter mit einer gewaltigen LIebe zu einem gewaltigen Kind. Aber es gäbe auch ein Leben ohne Kind. So lange man das Kind noch nicht hat und kennt. Danach ist der Ofen aus. Ohne dieses Kind möchte ich mir mein Leben NUN nicht mehr vorstellen. Aber gäbe es DIESES Kind noch nicht - könnte ich mir ein anderes Leben bestens vorstellen.

Never argue with an idiot - They drag you down to their level then beat you with experience
Veza
Dabei seit: 09.02.2004
Beiträge: 148
hab jetzt die Diskussion nicht gelesen, dachte aber grad spontan, dass das doch ehrlich gesagt alle grösseren Herausforderungen betrifft. Also ich hätte vieles gar nicht erst angepackt, wenn jeweils gewusst hätte, was da so alles auf mich zukommt - und das ist auch gut so, sonst gäbe es die Menschheit wohl schon längst nicht mehr - obwohl das vielleicht auch wieder nicht so schlecht wäre... tja, hab wohl etwas zu viel getrunken heut' - gut' Nacht liebe Leut' icon_smile.gif
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
mir gehts gerade umgekehrt. mache mir immer im voraus zuviele gedanken. im nachhinein würde ich sogar noch viel mehr anpacken! meine kleine ist genauso... auf jeden fall hatte ich noch nie den wunsch, sie zurückzugeben. nie.
Gelöschter Benutzer
hmmmm... wie das leben verlaufen wäre, wenn man sich nicht für kinder entschieden hätte? ich denke mal, ich hätte mein hobby leidenschaftlich weiterverfolgt und meine weiterbildung hätte mir auch was eingebracht - finanziell wie selbstbewusstseinmässig. ich hätte die besseren kleider an und vermutlich sähe ich sowieso ausgeschlafener aus.

meine kinder machen mich zu einem besseren, verständnisvolleren, mitfühlenderen, weniger rücksichtslosen und egoistischen menschen. das kann nur gut sein, egal wie das "andere leben" verlaufen wäre.
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Wenn ich so zurückdenke:
Ich wurde recht schnell schwanger und war überglücklich. Die letzten Wochen vor der Geburt hielten wir es fast nicht mehr aus, bis das "Kleine" dann endlich da war.
Wie stellte ich mir mein Leben mit Baby vor. Ebenfalls total naiv. Ich stellte mir vor, dass ich morgens länger schlafen kann, so etwa bis 9 Uhr, das sollte von der Zeit her schon möglich sein. Und wegen Durchschlafen: Da erhielt ich schon ab Beginn der SS so viele gute Tipps, das wäre ja dann auch kein Problem.

Tja, das Baby wurde geboren, ich war überglücklich. Er war recht klein (46 cm, 2500 gr) und eher etwas schwach zum Trinken. So hatte er zwar Hunger, fand jedoch die Brustwarze nicht richtig. Ich weiss noch, wie ich nachts mit schreiendem Kind auf dem Bett lag, das Kind seinen Kopf immer wieder drehte und nicht saugte. Ich war so verzweifelt, dass ich das Kind ins Bettchen legte und mich erst selber beruhigte, danach gings. Natürlich schlief unser Kind auch lange nicht richtig durch.

Schlief er im Kinderwagen beim Spazieren, so erwachte er sicher dann, wenn ich mich zu Hause auch ins Bett legte. Und morgens schlafen bis 9 Uhr - das geht seit ein paar Jahren, an den Wochenenden. Doch viele Jahre lang stand ich nachts wegen einem der Kinder auf, wurde morgens um 5 geweckt.

Da gab es auch Momente, wo ich sehnsüchtig an die Zeit dachte, wo ich es kaum erwarten konnte, bis das Baby da war, dabei wäre gerade die Zeit doch so erholsam gewesen....

Trotzdem erlebten wir sehr viel schöne Momente mit den Kindern. Jetzt, wo sie älter sind, auch alleine zu Hause bleiben, selbständig werden, mir mal zu Mittag kochen, geniesse ich diese neue Freiheiten auch wieder.
Eliesera
Dabei seit: 13.11.2007
Beiträge: 0
@ GabrielaA

Du bringst es auf den Punkt. Bevor das Baby geboren wird hat/macht man sich so seine Vorstellungen wie das Leben später sein wird.
Also in meinen Tagträumen hatte ich natürlich ein immer braves Kind dass nie quatsch macht, brav durchschläft wenn es 4 Wochen alt ist. Ich selber war natürlich die immer geduldige Mutter die nie mit ihren Kindern schimpft. Tja, heute sieht es so maches mal anders aus. Ab und zu schimpfe ich mit meinen Kindern und sie machen nicht das was ich sage. (o Wunder)

Auch ich überlege und diskutiere des öftern mit meinem Mann wie das Leben ohne Kinder verlaufen wäre.
Es gibt da zwei Versionen:

Gewollt Kinderlos und ungewollt Kinderlos, je nachdem wären wir wohl glücklich oder unglücklich in unserem Leben.
Da ich aber immer Kinder wollte wäre ich kinderlos wohl unglücklich geworden.
Optimistin
Dabei seit: 12.10.2008
Beiträge: 138
In meiner Vorstellung war natürlich nicht nur das Kind ein braves, herziges, immer hörendes, geduldiges Kind, denn alles ist ja nur eine Frage der Erziehung icon_smile.gif, und ich selbstverständlich eine geduldige Mutter, die sich täglich mit ihrem heissgeliebten durchschlafenden Dauerfröhlich beschäftigt, Lieder singt, Bücher liest und und und.
Mein Mann und ich sind natürlich überglücklich eine tolle Family zu haben, der Gedanke, nicht nur ein Paar zu sein, sondern eine FAMILIE zu haben.... wow..... mein treuumsorgender Mann, der strahlend vom Büro nach Hause kommt und unsere auf ihn glücklich zulaufenden Kinder durch die Gegend wirbelt..... ja, so naiv war ich wirklich. Okay, zugegebenermassen war das meine gewollte Naivität icon_smile.gif.

Die Realität..... nun, wie fast alle Mamis komme auch ich nur stundenweise zum Schlaf, meine Handtasche ist durch die Wickeltasche ersetzt, meine High-Heels durch Sneakers, wenn der Babysitter am WE kommt, brezel ich mich nur fürs Kino auf, um wenigstens überhaupt mal das Gefühl zu haben, auch als Frau und nicht nur als Mama attraktiv zu sein (Zitat Babysitter: Siehst toll aus, aber ist das nicht etwas übertrieben fürs Kino? icon_smile.gif). Ich spiele zwar gern mit meinem Kind, aber weiss Gott weniger als ich dachte. Und mein Mann..... naja, an der Schwangerschaft war er weniger interessiert, Verständnis eher weniger, welch Überraschung, Baby weint ja nachts, Kleinkind hört ja nicht immer, Einkauf mit Kleinkind... aaaaargh....., Ferien nur noch in Kinderhotels mit erheblich mehr Stress als früher, Streit mit meinem Mann, da wir einfach einen verschiedenen Rhythmus haben und verschiedene Leben tagsüber führen..... Das sind die schlechten Tage.

Und dann gibt es wieder die guten Tage. Und die sind tatsächlich fast so wie in meiner Vorstellung. Ja, das sind sie wirklich. Wenn wir wie heute morgen noch alle im Bett bis 10h kuscheln, wenn der verliebte Blick meines Mannes über uns wandert und er das Wort "Familie" flüstert. Wenn er heim kommt und der Kleine ihn freudestrahlend in die Arme rennt während ich gerade für uns Dinner koche. Wenn völlig unverhofft eine SMS von ihm "Ich bin so stolz auf Dich" reinkommt... wenn nach langer Zeit mal wieder ein Funken Eifersucht von ihm rüberkommt (ja, die 25kg Schwangerschaftspfunde waren wieder weg, hoffentlich ist das bei meiner zweiten SS auch so...icon_smile.gif).

Rückblickend.... Ich denke, dass jedes Kind eine Herausforderung ist und die Beziehung auf die Probe stellt. Und zwar jedes Kind erneut, auch wenn es das zweite oder dritte ist. Dass Kinder die Eltern teils bis an die Belastungsgrenze führen und man selbst dann lernt, wie selbstlos man werden kann oder besser muss. Nein, ich würde auf gar keinen Fall auf Kinder verzichten wollen. Ja, ich freu mich auf unser zweites Kind. Und ja, ich freu mich auch, wenn das zweite Kind ein gewisses Alter erreicht hat und ich als Mama wieder unabhängiger bin, mich selber als Nummer Eins sehen kann, da meine Kinder mich nicht mehr so brauchen und ich auch wieder mehr eigenen Interessen nachgehen kann.

Das einzige, was ich anders machen würde ist, meine Leidenschaft des Reisens im Vorfeld noch etwas mehr zu verfolgen. Wir haben gewollt recht schnell Kinder bekommen. Ich hätte jetzt noch etwas mehr Zeit mir nehmen wollen, um mit meinem Mann in Zweisamkeit Dinge zu tun. Wir machen es zwar noch, der Kleine kommt halt immer mit, und das macht er auch gut. Aber es ist halt doch etwas anderes, wenn man zu Zweit ist. Und wenn man beides haben kann, wenn man nur etwas geduldig ist, dann hätte ich das auch gemacht. Aber vom Grundsatz her kann ich nur nicki80 in ihrem letzten Absatz beipflichten und würde diesen sofort unterschreiben!

Kraft kommt nicht aus körperlichen Fähigkeiten, sie entspringt einem unbeugsamen Willen