Extrawurst? - ja ab und zu - oder auf keinen Fall?

fisi
Dabei seit: 05.04.2007
Beiträge: 4066
plüsch, ja, solche fälle kenne ich auch, wo es wirklich nicht mehr ums essen geht, sondern um machtkämpfe - beiderseits.
das heisst aber nicht, dass die grossmehrheit der kinder so ist und deshalb die harte linie gefahren werden muss, oder?

Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
*Plüsch*
Dabei seit: 20.04.2010
Beiträge: 247
@ dude
Doch, meine Töchter essen auswärts soweit alles, da sie auch zuhause alles probieren müssen. Aber was soll ich z.B. jemanden zwingen, Meeresfrüchte zu essen, wenn es sie dabei würgt? Mach ich nämlich auch nicht! Ich esse auch nur, was ich runterbringe. Würde mir jemand Blutwurst auftischen würde ich auch höflich sagen, dass ich das nicht essen kann es es mir wieder hoch kommt!
Bei dem, was meine Töchter nicht essen, handelt es sich nicht um zig Produkte sondern um vielleicht drei, vier Dinge.
Koche ich z.B. Fenchel isst die Grosse möglichst viel Fenchel, dafür eher wenig Salat, die Kleine möglichst wenig Fenchel dafür möglichst viel Salat.
Ob meine Kinder nun in den Augen der anderen gut erzogen sind oder nicht, das überlasse ich den anderen, dies zu beurteilen.

@thomas: Konsequenz und harte Linie sind doch zwei Dinge. Keine Regel ohne Ausnahme, nur dürfen die Ausnahmen nicht häufiger vorkommen als die Regelfälle.
Ultramarin
Dabei seit: 30.03.2009
Beiträge: 1425
Als Mutter eine Tochter mit sehr empfindlicher Wahrnehmung, die wirklich schwierig ist im Essen, fühle ich mich bei "die Eltern sind selber schuld" und die Kinder tanzen deren Eltern auf der Nase rum schon etwas angegriffen.

Das mit der Wahrnehmung meiner Tochter habe ich schwarz auf weiss, vom Arzt. Das beinhaltet Essverhalten, Steuerung ihrer Emotionen, taktile Wahrnehmung usw.

Ich kann mir gut vorstellen, dass es noch mehr solche Kinder gibt, ohne eine Diagnose wie ich sie habe, und ich kann mir vorstellen dass man den Eltern und den Kindern gewaltig unrecht tut mit dieser Einstellung!

We stopped checking for monsters under our bed, when we realized they were inside us
*Plüsch*
Dabei seit: 20.04.2010
Beiträge: 247
@Ultramarin
Ich denke mal, jeder kennt sein Kind am besten, und Spezialfälle gibt es immer. Aber auch dein Kind wird sich wohl kaum nur von EINEM Lebensmittel ernähren, wie die zwei erwähnten Jungs. Und du kochst ja auch nicht extra für deine Tochter. Somit finde ich es doch noch zwei verschiedene Dinge!
Ultramarin
Dabei seit: 30.03.2009
Beiträge: 1425
Plüsch, ganz ehrlich, viel mehr sind es nicht.

Und ganz egal, ob man dafür einen Name oder eine Diagnose hat, das ist nicht mal das entscheidenste. Entscheidend ist dass man das Kind ernst nimmt, auch in seinen Essvorlieben. Mit es gibt was es gibt, und es gibt keine Alternativen, dann ist es einfach so dass der stärkere (meist die Eltern) gewinnen.

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Volare
Dabei seit: 21.07.2004
Beiträge: 526
Meiner Meinung nach reden wir hier von zwei unterschiedlichen Sachen. Das eine ist die Wahrnehmung des Essens und diese ist nun mal unterschiedlich. Mein Jüngster hat Mühe mit Tomaten und kann erst jetzt Gurken essen usw. Sowas gibt es und man sollte da schon auf die Kinder eingehen. Ultramarin hat es schon geschrieben, wie man damit umgehen kann.

Aber was die zwei genannten Kinder da veranstalten, hat in meinen Augen bereits die Grenze überschritten. Der eine isst nur Bratensauce und Kroketten und der andere nur Weiches...und das hat in meinen Augen schon was mit Erziehung zu tun, da dieses Verhalten akzeptiert wird.

Da jegliche professionelle Hilfe versagt, liegt wohl daran, dass die Eltern nicht in der Lage sind etwas Durchzuziehen.
Zoe007
Dabei seit: 28.02.2007
Beiträge: 1663
Also ich stelle mir jetzt einfach mal ihre Sicht des ganzen vor: Morgen kommt meine Freundin mit ihrer Familie zu uns zum Essen. Um Himmels willen, warum habe ich sie nur eingeladen. Ich mag sie ja wirklich sehr gerne, aber die sind einfach sooo perfekt. Ihre Kids sitzen schön am Tisch und essen einfach alles schön manierlich auf, egal was man ihnen vorsetzt. Was um Himmels Willen mache ich mit meinen zwei heissgeliebten Monstern? Also gut, ausnahmsweise erziehe ich sie mal nicht. Sie dürfen einfach das essen, was sie am liebsten mögen. Dann essen sie wenigstens den Teller leer, und ich kann ein bisschen glänzen...

Ätsch, falsch gedacht. Mütter schauen grundsätzlich bei anderen Müttern nur darauf, was sie falsch machen, niemals darauf, was sie gut machen.

Alles reine Hypothese ... oder vielleicht doch ein Körnchen Wahrheit?
Shanti
Dabei seit: 30.04.2010
Beiträge: 1489
Ich war ein sehr heikles Kind und musste alles essen - fast. Das hatte keine guten Folgen und ich hatte sehr sehr lange, wieder ein einigermassen normales Essverhalten hinzukriegen.

ich würde nie ein Kind zwingen zu essen, weder mengenmässig noch im Was es isst. Ich kenne mein Kind gut und weiss, wann es etwas wirklich nicht mag oder wann es "Show" ist. Bei der Show bin ich etwas unnachgibiger, aber wirklich Zwang kriegt er auch da nicht. Essen soll Freude machen (in gesundem Mass).

Der Weg ist das Ziel
Gelöschter Benutzer
Unbedingt dein Wissen teilen! Sie wird dir ewig dankbar sein. Wenn sie einen dicken Arsch hat oder er einen Bierbauch, dann unbedingt die Ernährungstipps auf die ganze Familie ausweiten. Bravo!
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
Also ich hätte bei einer solchen Situation auch meine liebe Mühe, aber sagen würde ich nichts. Ich wäre wohl einfach dankbar, mit meinem Kind nicht dieselben Probleme zu haben.

Wenn hingegen deine Freundin bei dir immer und immer wieder ihren Frust los werden möchte, dann würde ich mit ihr nach Lösungen suchen.
Und wenn es sich wirklich um ein Machtspiel handelt, dann würde ich mir noch mehr Hilfe suchen. Ev. eine Supernanni, die mich und die Kinder beobachtet und Tipps gibt, wie wir aus der Spirale ausbrechen können.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.