1. Klasse überspringen

menuett
Dabei seit: 15.12.2004
Beiträge: 150
es kommt aufs kind an.

bei jungs würde ich eher nicht (altersunterschiede in der klasse in der pubertät) - jedoch nur, wenn die lehrpersonen bereit sind, dem kind schulische herausforderungen anderer art zu bieten.

bei mädchen sehe ich wesentlich weniger probleme - altersunterschiede und pubertät fallen auf ein anderes alter - meist in die ersten oberstufe - von der seele her sind die mädels immer noch in einem breiten bereich (eher wie jüngere).
Gelöschter Benutzer
Wollte das jetzt nicht zur Grundsatzdiskussion drehen, sondern sagen, dass uns damals der Einstieg ins letzte Semester 1. Klasse empfohlen wurde, anstatt vom KiGa in die 2. Klasse. Nach den Herbstferien in der regulären 1. Klasse dann wieder die Diskussion (diesmal mit Abklärung), Option Springen in die 2. Klasse nach den Weihnachtsferien.
So wie ich zürcherlis verstehe, steht der Entscheid Springen bereits, es geht mehr ums Wann oder um Erfahrungen mit dem Auslassen der 1. Klasse.

Hier am Schulhaus wird so ziemlich alles übersprungen, aber direkt in die 2. Klasse ist mir echt niemand bekannt. Am häufigsten ist das Auslassen des 2. KiGa und das Überspringen der 2. Klasse (Wechsel im Lauf der ersten). Die Unterschiede sind auch nie mehr so gross später. Ein Tipp: mit Springen allein ist es nicht getan. Ein begabtes Kind hat mehr als ein Jahr Wissensvorsprung und lernt vor allem schneller - auch ein Jahr früher.
zürcherlis
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 01.03.2004
Beiträge: 745
Unser Sohn geht in den grossen Kindergarten. Er liest seit rund einem Jahr fliessend, rechnet ohne Probleme + und - im 100er-Raum. Einschulen auf letzten Sommer kam laut Kindergärtnerin aus sozialen Gründen nicht in Frage. Allerdings sind sie und die 1.-4.-Klasslehrerin der Meinung, er sollte die 1. Klasse überspringen, da er schulisch so viel weiter sei als die andern Einzuschulenden.
Die Lösung mit normaler Einschulung und Sonderförderung ist leider eher ncht umsetzbar, da die Lehrerin bereits 4-stufig unterrichten muss.
Gelöschter Benutzer
Na umso besser, dann kann er ohne grossen Aufwand den Mathestoff der Drittklässler mitmachen, wenn er seine 2. Zweitklassaufgaben fertig hat. Oder bei einer Gruppenarbeit mit einem älteren Schüler mitarbeiten. Etwas besseres kann dir gar nicht passieren. Als mein Sohn in der 1. Klasse war, hat ein Mitschüler relativ schnell bei den Zweitklässlern geschnuppert, flexibel mal hier, mal da gearbeitet, mal eine Zeitlang ausschliesslich 2. Klasse, bevor er dann offiziell gesprungen ist. Im Mehrklassensystem ist das ja ohne grossen Aufwand und ohne grosses Aufsehen möglich. Und so können Eltern, LP und Kind entscheiden, wenn sie wissen, wie es wirklich ist.
montag
Dabei seit: 21.11.2006
Beiträge: 297
eine mehrstufenklasse ist das beste, was deinem sohn in dieser situation passieren kann *michmetooanschliesse*. da müsst ihr euch doch gar noch nicht entscheiden, sondern ihn einfach mal in der klasse starten lassen. die lehrperson kann ihn dann nach und nach (oder ziemlich bald, je nach bedürfnis deines sohnes) mit den grösseren arbeiten lassen.
unser sohn wurde regulär in die erste klasse eingeschult und hat dann nach den sportferien in die zweite gewechselt. für ihn war dies das richtige. er brauchte den start mit den erstklässlern, um sich im schulhaus und -betrieb zurecht zu finden.
briki
Dabei seit: 11.06.2004
Beiträge: 234
Ich schliesse mich FJN an - wir haben genau die Erfahrung gemacht in der ersten Klasse. Unser Sohn war ähnlich gelagert mit seinem "Wissen" im Kiga wie zürcherlis Sohn. Er geht zum Glück in eine Gesamtschule (1. bis 9. in einer Klasse), das hat ihn ein wenig aufgefangen. Während der ganzen ersten Klasse hat er aber den normalen Stoff mitmachen müssen (es sind drei Erstklässler). Eine Zeit lang gings, aber irgendwann hat er sich verweigert und nicht mehr mitgemacht. Das äusserte sich dann in Arbeitsverweigerung oder Träumen. Wenn ich seitenweise 8+12, 18+2 usw. rechnen muss, wird mir ja auch langweilig. Im letzten Quartal konnten alle drei Erstklässler ins Zweitklassbuch wechseln, die Freude war gross. Aber oje, die Rechnungen hiessen dann einfach 80+20, 70+30 usw. Der Frust war dann auch gross.
Zum Glück hat sein Lehrer es jetzt gemerkt und er darf dort weitermachen, wo es für ihn wieder spannend ist.
Eine Mehrjahrgangsklasse ist für dein Kind, zürcherli, Gold wert. Erfahrungen kann ich dir keine mitteilen, bei uns bleibt er Zweitklässler und macht selektiv dort weiter, wo es ihn sonst langweilen würde. Sein Lehrer war auch nicht grad aus dem Häuschen vor Freude, zusätzlich zu seinen 9 Stufen noch ein Kind individuell weiterbringen zu müssen, aber er liebt die Kinder und sieht, dass unser Sohn sonst Not hat. Er ist bereit, diesen Effort zu leisten und freut sich, wenn er sieht, wie unser Sohn aufblüht.
Veza
Dabei seit: 09.02.2004
Beiträge: 148
Bei uns haben sie halt in der 2. Klasse schon Englisch, und da unser Grosser in Mathe stark ist, in Sprachen aber nicht besonders, war es für ihn gut, möglichst wenig vom Englisch zu verpassen. Hätte er in der Mitte des Schuljahres gewechselt, hätte er da mehr nachbüffeln müssen...

Ich denke auch, eine mehrstufige Klasse ist in dieser Situation perfekt...
taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
@zürcherlis

Unsere Tochter hat vor 10 Jahren die erste Klasse übersprungen ist direkt in die 2. eingestiegen.

1. Kiga-Jahr: Orientierung vor allem an den älteren; unauffällig, ging gut
2. Kiga-Jahr: die älteren fielen weg, mit den gleichaltrigen/jüngeren konnte sie "nichts anfangen". Vergrub sich hinter Büchern, begann zu lesen und zu schreiben.

Im Februar durfte sie für 3 Tage in die 1. Klasse (dies waren ihre älteren Gspändli aus dem Kiga) - sie fühlte sich dort rundum wohl. Sowohl die Kigärnterin wie die Lehrerin unterstützten eine Einschulung in die 2. Klasse.
Wir sind dann noch den ganzen Mai auf Reisen, sie hat den Kiga normal beendet. Nach den Sommerferien hat die Lehrerin ihr einen "speziellen 1. Schultag" gemacht....die Klasse hat ihr eine Schultüte gebastelt mit vielen guten Wünschen und ein paar Materialien drin. Sie erinnert sich noch heute an diesen Tag icon_smile.gif.

Die Schulzeit hat sie gut über die Runden gebracht, integriert war sie nie besonders - dies hätte sich aber auch nicht mit einer anderen Einschulung geändert.
Rückblickend war es der richtige Entscheid. Dennoch würde ich mit dem heutigen Wissen etwas anders machen: ich würde sie nach Möglichkeit in eine Montessori- oder Steinerschule schicken. Das Volksschulsystem konnte ihren Bedürfnissen nie gerecht werden - in einer "freieren" Schule hätte sie sich wohl besser entfalten können.
Dennoch, sie ist jetzt an der Kanti - und schlüpft aus ihrem Cocon und entfaltet sich zu einem wunderbaren Schmetterling icon_smile.gif. Vielleicht brauchte sie auch einfach die Zeit dazu.

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
zürcherlis
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 01.03.2004
Beiträge: 745
Danke für eure Meinungen und Erfahrungen. Ich habe mir noch einmal ganz viele Gedanken gemacht und werde nächste Woche noch einmal mit der Kindegärtnerin und der 1.-4.-Klasslehrerin das Gespräch suchen. Ich fände es gut, wenn er noch ein halbes Jahr die 1. Klasse besuchen könnte und dann in die 2. Klasse gehen würde.
zürcherlis
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 01.03.2004
Beiträge: 745
Unser Kanton lässt es nicht zu, dass Sohn ein halbes Jahr früher eingeschult wird. Also entweder Einschulung in die 1. Klasse normal, oder Einschulung direkt in die 2. Klasse... *blöderkantonligeistblöder*

Wir haben uns gemeinsam entschieden, dass wir ihn ganz normal einschulen und dann die ersten beiden Schuljahre in einem Jahr machen.