2. Klässler befreundet mit Kindergärtler

Hallo zusammen

Nach unserem Umzug letzten Sommer, hat mein 2. Klässler immer noch Probleme, Anschluss zu finden. Nun hat er einen 2. Kindergärtler kennen gelernt und hat diesen zum Freund auserkoren.

Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Einerseits freue ich mich für ihn, dass er endlich jemanden hat. Andererseits habe ich skeptische Gefühle, die ich gar nicht so recht ausformulieren kann.

Wer kennt das auch und hilft mir auf die Sprünge? Zulassen oder abklemmen?

Danke

Dass er sich jetzt noch weniger Mühe gibt, in seiner Klasse Anschluss zu finden?
Ich weiß es auch nicht recht!

@ES

Tochter 1 hat sich von klein auf immer gut mit älteren verstanden. Den Kontakt mit Gleichaltrigen konnte sie kaum aushalten - bei älteren hingegen, da hat sie sich wohlgefühlt. Sie ist jeweils "mitgeschwommen", unauffällig, ohne engere Bindung zu jemandem. Sie wollte sich immer schnell zurückziehen können, sobald sie dazu das Bedürfnis hat.
Ihre erste engere Bindung hat sie mit 16jährig zugelassen .

Tochter 2 hatte von klein auf IHRE dicke Freundin. Sie sind zusammen aufgewachsen - von aussen könnte man meinen, sie seien Zwillingen. Immer zusammen, immer zufrieden, Freizeit gemeinsam, gleicher KIGA, gleiche Klasse. Den ersten "Bruch" gab's beim Wechsel in die Oberstufe, sie wurden in unterschiedliche Stufen eingeteilt. Doch sie konnten gut damit umgehen, jede freie Minute haben sie weiterhin zusammen verbracht. Dann ist die Freundin weggezogen. Das ist nun 1,5 Jahre her. Meine Tochter leidet nach wie vor enorm darunter, ein Teil von ihr ist weg. Das Internet und Telefon, die regelmässig gemeinsamen Wochenenden können diesen Verlust nicht wettmachen. Eine neue Freundin hat sie nicht - auch wenn sie es sich noch so wünscht. Sie schwimmt jetzt in der Gruppe, fühlt sich dabei aber nicht richtig wohl.

Du siehtst, beide Mädels sind ganz unterschiedlich. Beide gehen ihren Weg auf ihre Art. Mein Job dabei ist es, ihnen ein Wegbegleiter zu sein, sie zu stützen, wenn sie stolpern; ihnen ein Pflästerli zu geben, wenn sie sich verletzen; ihnen das Wasser zu reichen, wenn sie Durst haben. Den Weg gehen müssen sie jedoch alleine - und sie gehen ihn gut. Genau wie auch dein Sohn! Er hat einen Freund - freu dich mit ihm! Es tut gut, jemanden zu haben - wer das nun genau ist, ist zweitrangig. Wichtig ist, dass da jemand ist dem man vertraut, der für einen da ist, für den man gerne da ist, mit dem man sein kann, mit dem man lachen und weinen kann.....umso schöner ist es, wenn sich die Liebsten mit einem freuen können.

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Ach taraxacum. Du hast ja völlig recht. Vielleicht habe ich Angst, dass er ein Sonderling in der klasse wird oder eben so "mitschwimmt". Ich hatte selber 2 Jahre gar keine Freunde und möchte ihm das ersparen. Tönt Paradox, oder? Denn jetzt hätte er ja jemanden. Deshalb verwirrt mich das ganze. Aber ich sehe schon, es ist MEIN Problem

nicht bedauere - sondern betrauere

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