2. klasse extrem schnell?

talina
Dabei seit: 05.06.2009
Beiträge: 45
ich oute mich als lehrerin und ich unterrichte genau diese stufe-
das mit dem wettbewerb unter den lehrkräften kann ich gar nicht unterstützen. das stimmt für mich so nicht. es existiert ein lehrplan, danach wird unterrichtet. der lehrplan schreibt auch vor wie viel hausaufgaben gemacht werden sollten, ebenso in welchem festigungsgrad sich z.b. die multiplikation ende 2. klasse befinden sollte. ich würde mich mit all diesen fragen an die klassenlehrerin wenden.
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
wir hatten das umgekherte Problem: in der zweiten eine neue Lehrerin, die vor lauter festigen gar nie vorwärts machte. Kurz gesagt, die Kinder mussten nicht arbeiten, es war ihnen meistens langweilig. In der dritten sollten sie dann plötzlich alles schon können, 1x1, dividieren, lesen, rechtschreiben (wiederum ohne Zeit zum Ueben). Meine Tochter war völlig überfordert. erst jetzt in der vierten üben sie viel, aber der Schaden ist schon angerichtet.
Das Problem in der zweiten sehe ich vorallem darin, dass ALLE wichtigen Prinzipien eingeführt werden, und manche Kinder die ohne sehr viel einüben und wiederholen einfach nicht richtig begreifen können. Und diese Zeit fehlt in der zweiten. Es ist alles noch spielerisch, und dann plötzlich in der dritten ist es schon fast zu spät. Das finde ich extrem schlecht am Lehrplan. Langsam aber stetig wäre für viele Kinder der erfolgversprechendere Weg.
Serain
Dabei seit: 06.02.2003
Beiträge: 32
Es ist schon sehr unterschiedlich, was die Kinder können müssen. Bei uns (ZH) wurde erst in der dritten mit dividieren begonnen, ebenso Schnürlischrift. Diktat ist ein Fremdwort. Aufgaben pro Woche höchstens 1 Stunde und nie übers Wochenende. Musste noch nie für eine Prüfung lernen, sie wissen auch nicht, wann es eine Lernkontrolle gibt.
schneeberge
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 317
Ich denke, der Zeitaufwand für die Hausaufgaben hängt vor allem vom Kind ab. Unsere Tochter, 3. Klasse, hat sehr wenig Hausaufgaben. Sie arbeitet in der Schule zügig und kann vieles bereits dort fertig erledigen. Andere Kinder träumen halt mehr oder blödeln herum und müssen halt so mehr zu Hause fertig machen. Bei den Lehrern gibt es aber auch Unterschiede. Unsere Grosse, 5. Klasse, hatte eine sehr strenge Lehrerin in der 3. und 4. Klasse. Ich denke, sie musste fast das Doppelte arbeiten zu Hause, auch wenn sie in der Schule sehr effizient war. Persönlich fand ich den 2. Klasse-Stoff nicht als viel. Das kleine 1 x 1, dividieren, Schnüerlischrift. Aber es wird halt heutzutage die Unterstützung der Eltern verlangt. Rechnen üben, Uhrzeit üben, Lesen üben. Bei uns ging dies gut nebenbei. Beim Velofahren kann man gut ein bisschen rechnen, auch bei Skifahren (auf dem Sessel) kann man das Kind ein bisschen abfragen. Oder beim Einkaufen. Wir haben selten extra Zeit einplanen müssen für solchen Uebungen. Ich finde es aber halt selber sehr wichtig, dass die Kinder das 1 x 1 gut können. Wenn dies nicht der Fall ist, haben sie in den höheren Stufen in der Mathematik keine Chance.
Gelöschter Benutzer
@talina
Hast du dir das gut überlegt? Du wirst in Zukunft in diesem Forum nicht mehr in Ruhe unterwegs sein können icon_smile.gif

@happy2
Wenn deine Tochter in der 2. Klasse 5 (!) Stunden für eine Prüfung lernen muss läuft etwas gewaltig schief. Normalerweise wird der Stoff auf dieser Stufe auf so vielfältige und spielerische Weise erarbeitet, dass die Kinder ihn fast im Schlaf lernen. Entweder macht die LP Prüfungen, die überhaupt nicht der Stufe angemessen sind oder deine Tochter hat in gewissen Bereichen grosse Defizite. (Wahrnehmung, Merkfähigkeit)

@all
Der Lehrplan schreibt lediglich den zu lernenden Stoff und evt. Schwerpunkte vor. Wie dieser Inhalt und seine Umsetzung schlussendlich gehandhabt werden hängt wohl sehr stark von der jeweiligen Lehrkraft ab.
*paxxie*
Dabei seit: 29.06.2010
Beiträge: 1478
@Eva Luna
wieso? vor Talina haben sich schon viele hier im Forum als Lehrer geoutet icon_wink.gif
Gelöschter Benutzer
@paxxie
Eben. Und die dürfen dann in Zukunft nichts mehr sagen ohne dass jedes Wort auf die Goldwaage gelegt wird icon_smile.gif
Schmetterling03
Dabei seit: 13.11.2003
Beiträge: 937
Unsere Tochter (2. Kl. AG) hat Schnürluschrift seit der 1. Stunde in der 2. Klasse.
Mit dem 1 x 1 begannen sie im Januar ( 5 er Reihe). Fülli erhielten sie, wenn sie Buchstaben gut können - einige schon vor Herbstferien, andere haben ihn jetzt noch nicht.
Uhrzeit haben sie durch, Digital und Analog.
Hausaufgaben eh täglich ausser Freitags.
Es ist gut so, wie es ist. Ok, sie ist auch eine sehr gute Schülerin, das spielt doch die Rolle.

Hier kommt der wirklich grosse Schritt dann von der 2. in die 3. Klasse. Mit 3 h englisch, Werken (alle zwei Wochen 2 Stunden) und 2 Stunden Handarbeit.
Doch das finden wir ok.
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Bei unserem Grossen war es so, dass ab Beginn der 2.Klasse an der Schnürlischrift gearbeitet wird. Für jeden Buchstaben mussten sie eine Prüfung ablegen.

Bevor sie den Fülli erhielten, musste die Fülliprüfung gemacht werden. Hier arbeiteten die Kinder individuell. Ich glaub bis Weihnachten hatten alle den Fülli.

Sowieso, jetzt ist ja bald Ende des Schuljahres, also vom Stoff her einen Unterschied zu Beginn, im Sommer. Der Sprung in die 3. war bei unserem schon spürbar, viel mehr dann in die 4., wo er erstmals in den Leistungen absackte. Die 5. war dann extrem streng, da bei uns der Übertritt in die OS nach der 5. erfolgt. (noch).
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 0
Ein Vater hat einmal der Lehrerin Hiltraud Prem geschrieben, wie seine Tochter mit der Prem-Methode in zwei Stunden Lesen gelernt hat. Wenn das Kind es will und es seine Sache ist, geht das ganz schnell.
In der Schule ist der sog. Leselernprozess nicht als Sache des Kindes gedacht sondern er dient als Training, das Kind ins Einfügen, sich Unterwerfen und Mitmachen einzuüben.
Wenn man das Kind nun noch mehr piesakt als damals die Mutter, kann man endlich sehen, wie erfolgreich die Pädagogik vor 20 Jahren war. Wenn die Mama nun die größten Sorgen hat, ihr Kind könne sich nicht gut genug unterwerfen und einfügen und mitmachen, dann hat es mit ihrer "Erziehung" damals geklappt.
Als ich in die Schule ging, brauchte man noch Menschen, die Lesen & schreiben können. Könnte es sein, dass man für die Zukunft Leute haben will, die nicht mehr lesen & schreiben können?
M.E. geht es nicht um "Festigen". Wenn ich Kindern ihre Talente für das, was sie angeblich nicht können, aufschließe und sie dafür beGEISTere, können sie selbst schwere Aufgaben sofort ganz ohne Üben. Diese kleinen Ich-kann-Schule-Experimente kann jeder einfach nachmachen. Der Erfolg stellt sich immer sofort ein, wenn ich das Persönlichkeitswachstum stärke. Will unsere Schule Persönlichkeiten? Hat sie überhaupt welche? Wenn wir da mal genauer hinschauen, finden wir gute und effiziente Verbesserungsmöglichkeiten. Guten Erfolg!
Franz Josef Neffe

"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué