2. Klasse überspringen

zürcherlis
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 01.03.2004
Beiträge: 745
@menuett
Forschertyp ist gut.... genau das ist unser Sohn auch. icon_wink.gif Er würde am liebsten mit allem und jedem experimentieren oder Sachen erforschen, ihnen auf den Grund gehen, wissen warum was wie funktioniert.
Danke für deine Worte.

@aufderdurchreise
Die Lehrerin hat ihren Vorschlag nicht einfach aus der Luft gegriffen. Kennst du die Renzulli-Skalen? Da wird schon ziemlich gut sichtbar, ob ein Kind hochbegabt sein könnte.
sirupli
Dabei seit: 30.04.2007
Beiträge: 263
Unser Sohn geht auch in die 2. Klasse, sagt auch oft , das kann ich schon alles. Er wird auch in die Breite beschult, bekommt manchmal andere Aufgaben, muss die Zusatzaufgaben im lösen usw. Ich finde es schon auch wichtig, ob ihm in der Klasse wohl ist. Wenn in eine höhere gewechselt wird, sind die Kinder auf einem anderen Entwicklungsstand. Werden die Kinder da so aufgenommen? Es sind meine Gedanken die ich mir mache.
taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
Aus meiner Erfahrung aus der HB-Förderung hat sich bei mir eines bestätigt: je weniger "speziell" und "Sonderfall" ein HB-Kind durch die Schule begleitet wird, desto bessert geht es dem Kind, desto besser kann es sein Potential nutzen, desto besser geht es der ganzen Familie.

HB-Kinder haben viele Stärken - genau so wie andere Kinder auch
HB-Kinder haben viele Schwächen - genau so wie andere Kinder auch
HB-Kinder sind eitel - genau so wie andere Kinder auch
HB-Kinder sind scheu - genau so wie andere Kinder auch
HB-Kinder fühlen sich unischer - genau so wie andere Kinder auch
HB-Kinder müssen lernen zu warten/Rücksicht zu nehmen - genau so wie andere Kinder auch
HB-Kinder müssen Langeweile aushalten können - genau so wie andere Kinder auch
HB-Kinder werden durch das Verhalten ihrer Eltern beeinflusst - genau so wie andere Kinder auch
HB-Kinder sind Kinder - genau so wie andere Kinder auch

Mit Sonderzügen haben HB-Kinder oft Mühe - darum ist es wichtig, das Kind entscheiden zu lassen, was es möchte und was nicht - dies ist ein grosser Vorsprung der HB-Kinder, denn sie wissen meist sehr genau was ihnen gut tut. Das heisst nicht, dass HB-Kinder nicht überspringen sollen oder kein zusätzliches Programm absolvieren sollen. Im Gegenteil - es muss jedoch dem Wunsch des Kindes entsprechen.

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
zürcherlis
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 01.03.2004
Beiträge: 745
@taraxacum
Ich bin völlig mit dir einverstanden. Wir haben gestern schon mal mit Sohnemann gesprochen, ohne im klar zu sagen, worum es geht. Er hat sich ziemlich klar geäussert und wir werden bestimmt nach den Festtagen das Thema wieder aufnehmen und wieder mit ihm sprechen, dann mit offenen Karten. Ich war erstaunt, wie gut er die Schulsituation und sich selbst einschätzen kann.
Gelöschter Benutzer
Habe nicht alle Postings gelesen, deshalb weiss ich nicht, ob ich mich wiederhole.

Es gibt auch die Möglichkeit, das Kind erst mitte 2. Klasse in die 3. zu versetzen. So hat das überspringende Kind die Möglichkeit, 2.klassspezifischen Stoff, der am Anfang eingeübt wird, wie z.B. die Schnüerlischrift, normal in der Klasse zu lernen. Das ausserschulische Erarbeiten fällt somit weg. Wurde an unserer Schule auch schon erfolgreich so gemacht.

LG Eva Luna
menuett
Dabei seit: 15.12.2004
Beiträge: 150
hoi zürcherli

eben - mein sohn ist auch ein forschertyp - aber er forscht am liebsten zusammen mit andern kindern - notfalls natürlich auch alleine.

ich würde ihn nicht als hochbegabt bezeichnen - aber er ist überdurchschnittlich begabt und im mathematik in der nähe von hochbegabt. er selber erlebt andere kinder nicht als "dumm" - er kann sehr gut die stärken der andern sehen - da ist es für ihn wesentlich wichtiger, dass jemand fussball mit ihm spielt oder in der pfadi mit ihm auf bäume klettert oder seilkonstruktionen baut.

seine begabungen versteckt er - er möchte sein, wie alle andern - "begabung" sah er als kleines kind (kindergarten) als "krankheit".

im anbetracht dessen, dass er immer mit verschiedenen menschen zusammen leben und arbeiten wird (weil er vom typ her ein teamplayer ist) fand und finde ich es wichtig, dass er "von klein auf" lernt, stärken der andern zu sehen, seine stärken im positiven zu nutzen, nicht immer nur "auf tempo" zu machen, auch bremsen und zuhören können.... etc.

er ist jetzt 11 und kann das schon recht gut - daheim ist er unheimlich fordernd und will herausgefordert sein. wenn er nicht herausgefordert wird, ist er "ungeniessbar". herausforderungen nimmt er meistens sehr gerne an. so habe ich begonnen bereits ab der ersten klasse mit ihm gemeinsam zu kochen. anfangs hat er oft alles mit fotoaparat zusätzlich dokumentiert. rezepte in ein buch geschrieben etc. inzwischen kocht er wie selbstverständlich fast immer mit mir mit und wir führen dabei immer gute gespräche.

nicht zu vergessen ist, dass er eine fast vier jahre ältere schwester hat, die auch nicht gerade ins schulsystem passt. sie hat ihre stärken im musischen bereich und startete mit wenig selbstvertrauen in den schulfächern, obwohl es dafür keinen sichtlichen grund gab. sie ist unheimlich diszipliniert - sei es für die schule oder für ihre ausserschulichen, musischen aktivitäten. weil sie diszipliniert (und möglichst mit mir) lernen will, lernt mein sohn oft gleich freiwillig mit. besonders geschichte und geografie. dan ihr, die gerne und viel liest, hat er mit lesen begonnen und brachte überraschenderweise seinen türkischen (früher eher lesefeindlichen) freund dazu, dicke bücher zu lesen.

so musste und muss ich immer wege finden, beide kinder angemessen zu unterstützen. ich hoffe, dass mir weiterhin immer wieder "die richtigen" ideen kommen. "patentrezepte" zum nachlesen habe ich leider bisher keine gefunden.

toi toi toi und viel freude auf dem spannenden weg
menuett
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 0
In der 1.Klasse ist der 20er, in der 2.Klasse der 100er, in der 3.Klasse der 1000er-Raum dran: plus, minus, mal, geteilt. In der Montessori-Schule z.B. wäre jedes Material einmal in der Klasse da und das Kind, das sich dafür interessiert bräuchte sixch dann nur noch mit evtl. anderen Interessenten über den Nutzungsmodus abstimmen; mehr Hindernisse stünden der Neugier nicht im Wege. In der üblichen Schule, die auch Schule heißt, wenn sie gar keine ist, ist dagegen an dem Tag, wo das 1x7 dran ist, für alle das 1x7 dran, egal ob das gerade für einen passt oder für alle oder für gar keinen. Da geht es immer erst einmal nicht ums Rechnenlernen sondern darum, sich der Vorgabe zu unterwerfen und sich einzufügen und alle eigenen anderen Intreressen an Lernen & Leben wegzudrücken, damit das 1x7 ungestört abgewickelt werden kann. Als Ich-kann-Schule-Lehrer tät ich natürlich eindeutig Maria Montessori bevorzugen, ganz einfach weil sie AN DER REALITÄT DRAN ist, die die Pädagogik sonst durch Unterricht zu verdrängen sucht.
Also von der 1. in die 3.Klasse zu "springen" ist im Prinzip eher die Frage, ob der Lehrer das kann, und wenn er es kann und das Kind mag, dann hieße für mich die Aufgabe, seine gute Entwicklung fürsorglich zu begleiten. Dabei geht es überhaupt nicht darum, die anderen zu überholen; die PÄDAGOGISCHE Aufgabe ist,es so zu gestalten, dass man es dennoch geistreich miteinander tun kann.
Ich wünsche guten Erfolg!
Franz Josef Neffe

"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué
vegan
Dabei seit: 19.06.2007
Beiträge: 284
@GabrielaA

ich habe deine zeilen gelesen und finde es wirklich abstossend, dass das hb kind welches du kennst sich so aufspielt, wahrscheinlich von den eltern übernommen ?? da ist es kein wunder, dass sich alle gegen das kind stellen. sagt ihm das niemand, dass sich solch elitäres getue nicht gehört ?? irgendwann wird es lernen müssen dass das so nicht funktioniert. als mein sohn übersprungen hatte, bekam er jedenfalls in keiner weise eine sonderbehandlung und ich hätte dies auch nicht gewollt.


ich habe meinem sohn auch gesagt, dass seine hb zu 50% ja eine biologische, genetische gegebenheit ist, er nichts dafür kann und es an ihm liegt daraus das für ihn optimale herauszuholen, wenn er möchte. auch wissen nur die allerengsten freunde von uns, dass er hb ist. nach dem grund gefragt, wesshalb er übersprungen hat, bemerken wir jeweils nur, dass er etwas rascher lernt als andere kinder, mehr nicht.

danke, zur zeit geht es ihm recht gut und er macht bezüglich der entwicklung seiner sozialen kompetenzen (welche oft bei hb kindern vernachlässigt wird) erfahrungen in seiner klasse, welche ihn momentan sicher manchmal an seine grenzen stossen lassen, ihm später jedoch irgendwann von nutzen sein werden. vom typ her bietet er bezüglich mobbing absolut keine angriffsfläche für andere kinder. in seiner 6. klasse ist einfach das problem, dass die ältesten knaben sage und schreibe bereits 16 jährig sind (dies wussten wir leider nicht), er ist 10 jährig, dazu kommen noch zustände wie im "urwald" (bezüglich anstand, kultur, verhalten, fehlende erziehung etc.)

so bin ich dann periodisch am coachen und schaue, dass sich das ganze in grenzen hält.
Ardena
Dabei seit: 13.06.2009
Beiträge: 161
@zürcherlis

Finde ich gerade ein spannendes Thema. Wie ist es weitergegangen?
Gelöschter Benutzer
Die zweite ist die Klasse, die am häufigsten übersprungen wird. 2. KiGa mal ausgeschlossen.