2. Klasse wiederholen? Ja oder nein.

sonneschyn
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 27.06.2006
Beiträge: 283
Vielen Dank für eure Antworten. Wir sind leider noch keinen Schritt weiter.

Auf der einen Seite bin ich auch für eine Wiederholung. Je früher desto besser. Im nachhinein wäre vielleicht ein 2. Kindergartenjahr die beste Lösung gewesen. Ja,ja, wenn man nur wüsste.....
Auf der anderen Seite finde ich es schwierig, dass man erst jetzt, 4 Wochen vor Schulende damit antrabt. Das ganze Jahr hindurch war eine Wiederholung kein Thema. Wir wurden nie darauf angesprochen und auch unser Sohn hat sich darauf eingestellt, dass er nach den Sommerferien in die 3. Klasse kann.

@Alaska
Wir haben die Eingangsstufe, sprich Basisstufe. Da sind Kindergarten, 1. und 2. Klasse zusammen mit 2 Lehrpersonen und evtl. Klassenhilfen. Die Kinder arbeiten ihrem Tempo entsprechend.

@Balance
Ich glaube an meinen Sohn. Bin mir nur nicht sicher, dass er weiss was in der 3. Klasse auf ihn zukommt.
sonneschyn
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 27.06.2006
Beiträge: 283
@pimenton

Bei uns wiederholt man in der 5. Klasse auch nicht.
Kate
Dabei seit: 17.05.2008
Beiträge: 72
Hallo sonneschyn

Finde es auch speziell das dieses Thema nicht früher im Schuljahr angesprochen wurde.

Ich habe eine Sohn der bald in die 9 Klasse, bei dem ich es bereue ihn nicht 2 Jahre in den KG geschickt zu haben, oder ihn eine Zusatzrunde gedreht haben zu lassen. Ich habe da auf die Empfehlung der Lehrkraft gehört. Die sahen alle kein Problem. Mein Bauchgefühl sagte mir dass er mehr Zeit bräuchte (er ist sehr verspielt, immer noch für sein Alter) und in der Oberstufe wurde es deutlich dass ich recht hatte. Von den Schulleistungen ging es immer grad so, er wollte auch nicht repetieren. Aber ein Jahr mehr, das hätte ihm gut getan. Nicht nur schulisch, sondern gerade auch im Emotionalen. Nicht so schlimm, er wird ein 10tes Schuljahr anhängen, und die Berufswahl hat so noch etwas Zeit. Aber wir hätten seinen Bedürfnissen besser gerecht werden können.

Es ist sicher schwierig, ich kann dir nur raten auf Dein Bauchgefühl zu hören. Wenn er die Dritte beginnt, und doch überfordert ist, kann er ja aber immer noch zurück.

Es gibt kein Alter, in dem alles so irrsinnig intensiv erlebt wird wie in der Kindheit.
Astrid Lindgren.
schneeberge
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 317
Bei uns wird immer mal wieder die 5. Klasse wiederholt, damit sich ein schwächeres Kind doch noch für die Sek. empfehlen kann. Die 6. kann man ja dann nicht mehr wiederholen. Auch die 4. Klasse wird oft wiederholt. Die 2. selten, da die schwächeren Kinder bereits in der 1. Klasse in die EK wechseln. Schafft ein Kind, welches die EK besuchte - also bereits 2 Jahre für die 1. Klasse brauchte - die 2. Regelklasse nicht, dann kommt es in die Kleinklasse.
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Im AG kann die 5.Klasse auch nicht wiederholt werden. Deshalb gibt es einige, die dann (wenn) die 4. Klasse repetieren, eben damit sie danach (besser) "gewappnet" sind für die OS.
taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
@sonneschyn

Du schreibst, dass du dir nicht sicher bist, ob sich dein Sohn bewusst ist, was auf ihn zu kommt in der 3. Klasse. Ich denke, das weiss niemand, weder das Kind, noch die Eltern noch die Lehrer. Zwar ist der Stoff bekannt, aber wie das entsprechende Kind damit umgeht, das erfährt man erst in der Situation.

Möglich, dass es ihm zuviel wird.
Möglich, dass er voller Motiavation auftaut.
Möglich, dass er durchschnittlich weiter zieht.
Möglich, dass ihm die 3. Klasse viel Spass macht.
Möglich, dass ihm die bekannten Kollegen wichtig sind.
Möglich, dass er in der 3. Klasse einen Durchhänger hat.
......es gibt sooo viele Möglichkeiten icon_smile.gif.

Dein Sohn hat sich auf die 3. Klasse eingestellt. Er freut sich darauf. Er ist motiviert, einen Schritt weiter zu gehen. Wenn dein Sohn sicher auf seinen eigenen Beinen steht und zwischendurch die Hand der Eltern, die ihn auf seinem Weg begleiten, halten darf, wenn er sich mal auf deren Schoss setzen darf um auszuruhen um anschliessend voller Energie wieder weiter zu rennen - dann steht dem Schritt in die 3. Klasse nichts im Wege.

Ist dein Sohn eher unsicher, hat einen wackeligen Gang und traut sich das selbständige Marschieren noch nicht zu, lässt er sich lieber von der Hand am Wegrand festhalten und in eine Richtung ziehen, benötigte er viele Ruhepausen um die nächste Steigung in Angriff zu nehmen - dann fühlt er sich vielleicht wohler in der 2. Klasse.

Egal wie ihr euch entscheidet - entscheidet euch klar, ohne zu Hadern, ohne "ach-hätten-wir-doch". Wenn der Entscheid gefällt ist, ist es wichtig, hinter diesem Entscheid zu stehen. So könnt ihr euren Sohn optimal begleiten.

@FJN

Es handelt sich hier nicht um ein Problem. Es ist eine Entwicklung, die je nach Entscheidung verschiedene Richtungen nehmen kann. Die Pädagogen sind nicht (alle) blind für die Talente "ihrer" Kinder - auch ihnen ist es ein Anliegen, die Kinder optimal zu begleiten. Ich gehe davon aus, dass auch du (für deine Kinder) Entscheidungen zu treffen hast - wenn du dies nicht tust, ziehst du dich aus deiner Verantwortung und überforderst möglicherweise das Kind. Nicht allen Kindern macht es Spass, sich mit Millionenbeträgen auseinander zu setzen. Es gibt Kinder, die möchten ganz langsam und gemütlich mit dem 10er-Raum beginnen und auf diesen Grundlagen aufbauen. Und zuletzt - wir machen uns nicht (nur) Sorgen um unsere Kinder - vielmehr setzen wir uns damit auseinander, wie wir unsere Kinder optimal begleiten können.....damit eben ihre Talente erwachen und sich entfalten können. Aber ich denke, das weisst du selber gut genug icon_smile.gif

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
Petzi
Dabei seit: 31.03.2004
Beiträge: 218
Liebe sonneschyn
Bitte bitte überlass deinem Sohn nicht die Entscheidung - lass ihn nicht mitbestimmen - sei aber offen und ehrlich zu ihm und nimm seine Argumente ernst. Er ist schlicht und einfach überfordert damit, eine solche Entscheidung zu treffen...
Auch die Lehrpersonen scheinen überfordert - eine solche Entscheidung wird bereits Mitte Januar zum 1. Mal bei den Eltern erwähnt - dann beibt Zeit, den Schulpsychologichen Dienst zu fragen, was er zu diesem Kind meint und dann kann eine Entscheidung in aller Ruhe reifen - in den Eltern und im Kind. Auch die LP hätte Zeit, sich dieses Kind genauer anzuschauen.
Im herkömmlichen Schulsystem rate ich in einem solchen Fall unbedingt zu einer Repetition der 2. Klasse . Fehlt das wichtige Fundament, nützt es nichts, auf wackeligem Untergrund weiter zu bauen. Repetitionen der 4. und 5. Klasse machen sehr selten Sinn( z. B. Krankheit, Todesfall in der Familie etc.) In deinem Fall zögere ich. Da ich sowieso ( unter anderem aus solchen Gründen) kein wirklicher Freund der Basisstufe bin, würde ich eher für die 3. Klasse tendieren...
Würde sicher noch in der Schule nachfragen, ob es keine Chance mehr gibt, vor den Ferien einen Termin beim Schulpsychologischen Dienst zu bekommen und warum das alles so spät erst verhandelt würde...
menuett
Dabei seit: 15.12.2004
Beiträge: 150
liebe sonneschyn

ich bin persönlich - vor allem bei jungs - dafür, dass sie einfach genug zeit haben, um sich zu entwickeln. oktoberkinder sind oft schon bei den jüngsten in der klasse - und das kann bei einem zweitklasskind in einzelnen entwicklungspunkten ein grosser unterschied zum ältesten kind der klasse bedeuten. jungs werden ab der fünften klasse von den mädchen in der entwicklung überholt - das ist bei sensibleren jungs (das jungs ja nicht zeigen möchten) ein herber schlag fürs selbstbewusstsein. ich bin deshalb eine fürsprecherin für jede lösung, die kinder (jungs insbesondere) in ihrer persönlichen entwicklung stärken. eine klasse in der unterstufe zu wiederholen ist eine gute möglichkeit dafür. Das kind kann gute leistungen zeigen, inhalte vertiefen und vielleicht weitere entwicklungsschritte machen, die es bei "stoffmenge" in einer höheren klasse nicht in seinem eigenen, sinnvollen tempo machen könnte. im besten fall kann das kind "reserven" entwickeln.

je nach kanton - steigt die anzahl der stunden und die anzahl der fächer auf die dritte klasse stark an. im AG zB. geht es von 22 stunden pro woche auf 28 oder 29 pro woche - englisch kommt dazu, allgemeines werken und textiles werken ebenso.

für manche kinder ist die herausforderung dann einfach zu gross. ich habe ausgerechnet - dass ein drittklasskind im kanton AG - wenn es noch sport macht und/oder instrumentalunterricht hat mit 30 minuten hausaufgaben täglich (die sind aber knapp berechnet) auf eine "arbeitswoche" von über 35 stunden kommt. das ist viel!

wenn du ihm alles zutraust, was auf ihn zukommen wird, dann würde ich ihn in die dritte klasse geben - wenn du unsicher bist - dann gönne ihm die zeit, um reserve und selbstbewusstsein aufzubauen.

toi toi toi
menuett
sonneschyn
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 27.06.2006
Beiträge: 283
Ich danke allen für eure Meinungen.
Eigentlich sind wir der Meinung, dass unser Sohn nicht ein Basisstufenkind ist. Diese Schulform ist nichts für ihn. Er müsste eine stärkere Linie haben. Deshalb und noch wegen anderen Gründen tendieren wir für die 3. Klasse.

Gestern kam er mit einer Lernkontrolle nach Hause (geschrieben am Donnerstag, glaube ich) , die er total verhauen hat. Laut der Lehrerin ging die ersten 30 Minuten gar nichts, da er sich so unter Druck gesetzt hat. Dies ist ja auch verständlich nachdem wir am Dienstag so ein Elterngespräch hatten. Und trotzdem IHN beschäftigt es sehr. Gestern weinte er und meinte er sei der Schlechteste, er möchte aber trotzdem in die 3. Klasse.

Ihr seht, wir sind eigentlich noch nicht viel weiter. Es wechselt je nachdem was passiert.
Gelöschter Benutzer
Kannst du dich nicht mitihm hinsetzen und ihn die Lernkontrolle nochmals machen lassen, einfach um rauszufinden, ob es an der Situation lag oder er den Inhalt wirklich nicht verstanden hat. Was sind denn das für Lernkontrollen? Rechnen? Hast du denn selber das Gefühl, er hätte den Stoff verstanden?