3. Klässler zur neuen Schule/Lehrperson begleiten ?

GabrielaA
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Stehe vor folgender Frage:
Mein 10 Jähriger besucht seit der 1. Klasse eine Sonderschule (habe schon mehr darüber hier berichtet). Inzwischen hat unsere Gemeinde-Schule eingewilligt, dass er eine Schnupperzeit von 2 Wochen machen darf.

Er kennt weder Schule, noch näher die Kinder in der Klasse, noch die Lehrperson. So hat er mich gefragt, ob ich ihn am ersten Tag begleite.

An und für sich würde ich das gerne tun, nur, er hat in so Situationen immer grosse Mühe mit der Ablösung. Ich befürchte, dass wenn ich mich von ihm vor dem oder im Schulzimmer verabschiede, er zu weinen beginne.

Das möchte ich uns allen ersparen. Somit bin ich hin- und hergerissen, wie ich mich am besten verhalte.

Wie würdet Ihr Euch verhalten ?
froeschlii
Dabei seit: 11.01.2003
Beiträge: 19
Mein Sohn hat kürzlich auch von einer Sonderschule in die Kleinklasse der Gemeinde gewechselt.

Am ersten Tag habe ich ihn begleitet, aber etwas früher. So hat ihn die Lehrerin in Empfang genommen und ich habe mich verabschiedet, bevor die anderen Kinder im Schulzimmer waren. Es ging erstaunlich gut, ich war überrascht. Deinem Sohn viel Glück!
EarlyCampell
Dabei seit: 24.04.2005
Beiträge: 209
Ich würde mich mit der Schule absprechen. Sowohl kurz die Rückmeldung der momentanen Lehrerin als auch der Schnupperlehrerin einholen.
GabrielaA
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Danke Euch für den Tipp.
Werde sowieso die "neue" Lehrerin kontaktieren und fragen, ob ich noch vorher einen Schulbesuch (ohne mein Kind) machen kann. So kann ich mir ein Bild machen, wo sie mit Schulstoff stehen, ohne dass wir total auf die Welt kommen.

so wie ich es sehe, ist er eben leicht hintendrein mit dem Stoff. Möchte nicht, dass wenn er eine Aufgabe lösen sollte, die die Klasse schon lange lernte, blöd dasteht oder ausgelacht wird.

Komme mir wie eine "Helikopter/Curling-Mutter" vor. Doch möchte ich meinem Sohn eine Blamage ersparen.

(bin bei ihm halt auch manchmal eine Gluggere)
bumblebee
Dabei seit: 04.09.2005
Beiträge: 46
es spricht doch auch nichts dagegen, noch bis zur pause oder so dabei zu bleiben! das ist doch ein grosser schritt für deinen sohn der sicher auch mit ängsten verbunden ist- begleite ihn in diesem prozess (in beiden sinnen)!
vegan
Dabei seit: 19.06.2007
Beiträge: 284
es wäre schön, wenn du bis zur pause dableiben könntest. vielleicht auch über mehrere tage . . . , bis sich dein sohn in der klasse aufgehoben und wohl fühlt.

was den schulstoff anbelangt würde ich von einer lehrperson so viel feingefühl erwarten, dass sie einen neuling erst bei "handaufheben" dran nimmt und nicht direkt anspricht bzw. abfrägt.

das wäre mir auch wichtig und ich würde dies ebenfalls mit der lehrperson besprechen.

viel glück euch beiden
GabrielaA
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
@vegan: Es handel sich erst mal bloss um eine 2 Wöchige Schnupperzeit.

Es ist unser 3. Versuch, unseren Jungen zu integrieren.
Der 1. war Ende Kiga, als uns von der Schulleitung klar gemacht wurde, dass sie ihm wenig bis keinerlei Unterstützung anbieten können (allerhöchstens Logo und auch da lange Wartezeiten).

2.Versuch vor einem jahr, wo es hiess, sie würden ab Sommer 10 mit IHP starten. IHP bedeute, dass die Kleinklassen aufgehoben und die Kinder integriert werden, jedoch seien damit nicht (Kinder wie unserer) Sonderschüler gemeint.

Auch jetzt wurde ich erst zu einem Gespräch mit der Schulleitung eingeladen, wo sie mir erklärte, sie hätten erst letzten Sommer mit IHP gestartet und wären nicht so glücklich darüber, weil es nicht bei allen klappe. Die Lehrer kommen teilweise ganz an ihre Grenzen. Sie wollten mir zeigen, dass die Schule keinen Ersatz (für die benötigten) Therapien sei, und wenn es nicht klappen würde mit der Integration im Sommer 2011, alle (Lehrer, Schulleitung, Kind und wir Eltern) negative Erfahrungen daran knüpfen könnten. Falls wir später noch einen Versuch starten würden, könnte es seitens Schule oder auch von uns heissen, wir haben es schon mal versucht, es ist schief gegangen.

Habe schon gemischte Gefühle. Auch weil wir Eltern (und natürlich unser Sohn) unbedingt die Schnupperzeit wollten. Stellt sich in den 2 Wochen heraus, dass es für ihn zu schwierig würde, dort zur Schule zu gehen, so werden wir das sicher akzeptieren, auch er weiss dass es keine Garantie gibt.

Doch er ist so glücklich, darf er wenigstens 2 Wochen gehen.
Er hat nur 2 mal um 07.30 Uhr Schule, die andern Tage um 08.20 Uhr.
Jeden Mittag kommt er heim, 3 Nachmittage Schulfrei, 2 mal bis 15.15 Uhr. Aktuell sieht es bei ihm so aus:
Montag bis Freitag um 07.15 Uhr das Haus verlassen. Montag und Dienstag kommt er zwischen 17.15-17.30 nach Hause und hat noch Hausaufgaben. Mittwoch ist er ca. 12.30 Uhr hier. Donnerstag um 16.15-16.30 Uhr und Freitag dafür schon zwischen 15.15-15.30 Uhr.

Es war schon immer sein Wunsch, hier zur Schule zu gehen.

Werde nach der Schnupperzeit (Ende Februar) berichten, wie es ging.
leamirjam
Dabei seit: 22.11.2007
Beiträge: 8
Liebe GabrielaA

Ich drücke Euch ganz fest die Daumen, dass es mit der Integration klappt!

Ich würde Deinen Sohn auf jeden Fall sicher am ersten Schultag begleiten... und auch schon etwas früher gehen, damit die Lehrerin ihn vorher kennenlernen kann!

Wünsch Euch toi, toi, toi!

Unsere Grosse hat eine Sehbehinderung und wir sind sehr dankbar, dass bei Ihr die Integration bisher so gut geklappt hat und sie in der Gemeinde zur Schule kann.

Alles Gut!
GabrielaA
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
@leamirjam und alle: herzlichen Dank für die guten Wünsche.
Bei unserem Sohn ist es einfach so, dass er schulisch eher zu den langsameren gehört und auch sehr gut geführt werden muss.

Er ist ein Kind, das fleissig arbeitet (muss), um überhaupt einigermassen mithalten zu können. Daher sind wir auch hin und her gerissen.

Einerseits wäre es sehr gut, wenn er hier integriert zur Schule gehen könnte, anderseits dort wo er ist, wird er seinen Fähigkeiten entsprechend gefördert, kann sich auch mal einen "Abschiffer" leisten (obwohl sie so gut wie nie eine Prüfung schreiben), alle Therapien im Stundenplan sind. Er könnte dort bis Ende Schulzeit bleiben, er würde betreut mit Lehrstellensuche oder eine andere (weiterführende) Schule.

Manchmal habe ich einfach das Gefühl, dass seine Lehrerin zu sanft ist, im Sinne von, sie geht recht langsam vorwärts, erst wenn er wirklich 300 % sattelfest ist.

Anderseits denke ich, wenn er mit "starken" Kindern zur Schule geht (sie haben auch starke Kinder in seiner aktuellen Klasse), wäre es für ihn erst recht ein Anreiz, mitzuhalten. Der Vorteil von hier wäre, dass er viel mehr zu Hause ist, alle Kinder kennen würde, (mehr oder weniger natürlich), einen "richtigen" Schulweg hätte, jeden Mittag zu Hause ist, wenn ein Event der Schule ist, er teilnimmt, bzw. betroffen ist. z.B. wenn ein freier Schultag ist. er fühlt sich einfach diesbezüglich seinem Bruder gegenüber benachteiligt. Auch frage ich mich, welche Chancen er später hätte betr. Lehrstellensuche, wenn er hier zur schule ginge, mässige Leistungen hätte und in gewissen Bereichen sogar Lernzielbefreiung oder pesönliche Lernziele hätte.

Nun habe ich heute ein (zusätzliches) Stellenangebot erhalten, wo ich noch ein weiterer Vormittag weg wäre. Somit hätte ich 2 Vormittage, wo ich nicht berufstätig bin. Davon gehe ich normalerweise einen Sport treiben. Auch an 2 Abende die Woche bin ich beim Sport. Einen Nachmittag pro Woche gehe ich mit dem Grossen in die Nachhilfe (er hat eine LRS). Vor allem der Mittwoch Nachmittag wird bei uns sehr oft genutzt, um mit den Kindern zu lernen, sie abzufragen, was auch immer. (Eben vorallem der Grosse, der jetzt in der OS ist, und leider nicht viel voriges hat, was seine schulischen Leistungen angeht.)

Einige Zeit benötige ich auch noch für meinen Haushalt. Gerade wenn ich arbeite, komme ich erst nach 12 Uhr nach Hause. Oft komme ich heim und muss kochen oder koche am Morgen früh vor.

Ginge der "Kleine" nun hier zur Schule müsste ich allenfalls noch einen Nachmittag die Woche mit ihm in die Therapie fahren (falls er die noch braucht, wovon die Therapeuten und jetztigen Lehrkräfte absolut überzeugt sind). Also hiess das für mich, noch einen Nami weg.

Tja, ich muss mich noch vor der Schnupperzeit für mein Stellenangebot entscheiden. Alles andere sehen wir dann nach den 2 Schnupper Wochen, das ist etwa in 6 Wochen.

Ihr seht, wiedermal muss ich eine wichtige Entcheidung treffen, wie es halt so ist im Leben.
vegan
Dabei seit: 19.06.2007
Beiträge: 284
@GabrielaA

Ich würde auch mit der Schule klären ob dein Sohn eine IF Lehrperson bekommt, welche ihn täglich begleitet. Sonst könnte die Klassenlehrerin überfordert sein und die anderen Schüler kommen zu kurz. Ich nehme an ihr habt auch Klassengrössen von ca. 25 Kindern.

Die Lehrerin welche er jetzt hat, macht das eigentlich ganz gut, wenn sie ihm erst weiteren Stoff gibt, wenn das Wissen sozusagen im Langzeitgedächnis ist und nicht erst im Kurzzeitgedächnis, wo es wieder verloren gehen kann. Auch sonst finde ich deinen Beschreib vernünftig, wie sie da vorgehen und die Ziele die sie anstreben. Lieber weniger und dafür gut können als ein bisschen von allem Wissen. Was die Lehre anbelangt, er hat sicherlich persönliche Fähigkeiten/Talente wo man ansetzen kann, wo er sich evtl. spezialisieren könnte. Man kann heute anhand eines Berufattestes aufbauen, wenn man möchte und so langsam seinen Weg gehen.

Es wird sich zeigen, was möglich ist und was nicht. Zurück kann er ja sicherlich wieder, in die alte Klasse wo er jetzt ist.