6. Klässler hat null Motivation zum Lernen

Christa
Dabei seit: 01.01.2002
Beiträge: 422
Wohne in einem anderen Kanton und haben andere Bezeichnungen.
Du sagst er würde es bereuen wenn er die Sek A nicht besteht.
Bei uns gibt es die Vorbereitungsklasse nehme ich mal an ist bei euch
Sek.A diese geht bei uns nur 2 Jahre und es besteht dann mit einer Prüfung direkt weiter an die Kanti.
Der andere Weg Sek und da besteht auch die Möglichkeit eine Prüfung zu machen nach zwei Jahren.Es schaffen auch da immer ein paar Schüler die Aufnahme,bei der Vorbereitungsklasse aber fast alle.
Dann kann mann die schule normal mit 3 Jahre abschliessen und auch da
von der Sek aus die Kantiprüfung zu machen.
Bei uns wäre aso nichts verloren.Lass ihn doch mal schlechte Noten schreiben,von ein zwei schlechten Noten kann es sicher nicht abhängen ob er in die Sek A kommt.
Also bei uns ist es so das in der Sek auch schon das selbstängdige arbeiten gefragt ist. Sehe das bei meiner Tochter.Ich habe da als Eltern keinen überblick mehr .SIe kommt selber wenn sie Hilfe braucht.
Boenu
Dabei seit: 04.11.2003
Beiträge: 1330
@Vilu
Du musst klar Grenzen setzen. Wenn Dein Sohn weiss, Du schaust schon, dass er dann genügend gelernt hat, dann kann er seine Verantwortung an Dich abgeben. Mein Sohn z.B. hat es letzte Woche auch einmal probiert, erst meinte er "ich habe keine Hausaufgaben", damit er mit dem Velo in den Wald kann nach der Schule, aber abends um 21.30 Uhr ist ihm eingefallen, dass er doch noch etwas machen muss, in Franz. Er konnte die Hausaufgabe dann nicht ganz lösen und ich sollte ihm helfen! Da habe ich gesagt, ich helfe gerne, aber nicht um 21.30 Uhr! Nach 20.15 Uhr nicht mehr! Er muss früher kommen. Habe ihm dann angeboten, es am nächsten Tag vor der Schule anzuschauen, aber das wollte er nicht! Er meinte nur, dann mache ich es halt nicht und kassiere einen "Eintrag". Habe mich aber nicht erweichen lassen. Jetzt kommt er wieder früher, wenn er etwas will. Kontrolliere auch nicht sein Hausaufgabenheft, wann er Tests hat usw. Entweder er lernt oder er lernt nicht. Ich frage schon zwischendurch, hast Du gelernt, hast Du die Hausaufgaben gemacht. Ich helfe den Kindern immer, wenn sie Fragen haben, ich frage ab für Tests. Aber ich frage auch erst ab, wenn sie selber schon etwas gelernt haben, ich lerne nicht alles mit den Kindern zusammen, erst sollen sie selber etwas arbeiten!!!
Wie gesagt, probiere etwas die Verantwortung "abzugeben" und sage das auch Deinem Sohn, dass sich da jetzt etwas ändert. Dass es sein Leben ist, Du unterstützt ihn (aber nicht am Abend noch), aber er muss selber alles organisieren von den Hausaufgaben her, selber lernen. Sag ihm, dass er ja ein intelligenter Bub ist, dass Du ihm das zutraust! icon_wink.gif
tjatja
Dabei seit: 06.12.2008
Beiträge: 329
hör damit auf, die schule als deine sache anzusehen. sie ist der job eures sohnes!

unser 13-jähriger versuchte auch oft, seine prüfungen noch nachts um zehn zu lernen und ich sollte ihn abfragen. meist merkte ich schnell, dass er den stoff überhaupt nicht gelernt hatte und sich auf mich verlassen wollte, dass ich ihm dann schon helfen würde.

bei uns gibts die regel, dass wir ab 20h nicht mehr zb keine wörtli mehr abfragen. so ist es sein thema, ob er vorher lernt und uns abfragen lässt, falls nötig.wenn er nicht abfragen lässt, ist das sein entscheid.

auch weiss er, dass sein vater die meiste zeit zum fragen am wochenende hat. ich kann ihm zb beim mathistoff des 3. gymi nicht mehr helfen, also muss sein vater helfen.

die fortschritte seit wir losgelassen haben und ihm die verantwortung überlassen haben, sind extrem.

grenzen setzen ist gut, kinder brauchen aber auch einen guten boden. sie müssen spüren, dass wir ihnen was zutrauen, dass wir ihnen vertrauen und dass wir sie auch lieben, wenn sie nicht im gymi bzw in der sek a sind.
dido
Dabei seit: 08.03.2002
Beiträge: 462
Oh, auch bei uns ist das bekannt. Der Grössere geht jetzt in die 1. Bez, es hat ihm aber eher knapp gereicht und nun kommen die ersten Tests zurück und er muss sich offensichtlich an Noten zwischen 4 und 4-5 gewöhnen. Und endlich von sich aus rechtzeitig lernen für Prüfungen. Denn jetzt geht es plötzlich nicht mehr ohne Lernen. Aber ich kann Dir so gut nachfühlen, wir fühlen uns auch noch viel zu sehr zuständig für die Schule und seine Aufgaben und Prüfungen. Er will unbedingt studieren, aber dafür braucht es einfach mehr Motivation und Ehrgeiz. Und das kann ich ihm nicht eintrichtern, wenn er selber nichts dafür tut. Ich möchte mir später auch nicht vorwerfen, zuwenig geschaut und gekümmert zu haben... aber im Kopf ist mir klar, dass wir uns jetzt zurückhalten müssen.
Vilu
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 18.07.2002
Beiträge: 2006
Danke euch allen.
Ja, ihr habt schon recht, ich sollte mich mehr zurückziehen. Es stimmt schon, ich kann schlecht zusehen, wie er seine Tests "verchachelet" weil er einfach nur faul ist.
Ach ja, Hausaufgaben klappen tiptop, da muss ich nichts sagen, da fragt er höchstens mal wenn er grad nicht draus kommt. Nur das auf Prüfungen lernen klappt nicht. Genauer gesagt, mal ein paar Tage früher anfangen und dann nach und nach lernen.

Gestern haben wir nun einen Plan erstellt, was er bis heute Abend noch machen sollte. So, dass er auch immer wieder Freizeit dazwischen hat und auch klar weiss, um 19h ist fertig mit der Lernerei.
Meine Idee wäre eigentlich, dass er einfach täglich z.B. eine halbe Stunde lernt, neben den Hausarbeiten. Wenn er z.B. bei einem "teste dich selbst" in der Schule nicht gut war, dann soll er das zuhause nochmals anschauen. Täglich eine halbe Stunde zur gleichen Zeit. Dann wäre er auf die Blitzer immer vorbereitet und hätte auch vor Tests weniger Stress.
Was haltet ihr davon? Ist das realistisch?

Nochmals: Wir Eltern sind nicht erpicht auf Sek A! Er hat jedoch schon einige Berufe aufgezählt, die ihn interessieren, und für alle müsste er studieren. Daher sein Ziel. Kanti können wir Eltern uns aber gar nicht vorstellen, auch wenn es von den Noten her reichen könnte. Daher unser Vorschlag, wenn schon Kanti, dann nach 2 Jahren Sek A und nicht sofort.


Leben und leben lassen
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
sind die kinder in der sechsten klasse nicht aber auch
mitten in der pupertät.... einige sind schon reifer, andere sind noch am
suchen und finden.... und die jungs tendenziell voll und mitten drinn?

eigenverantwortung finde ich eigentlich gut.... doch das kind sollte von der entwiklung her auch dazu bereit sein - sonst gerät es doch in eine art überforderung und dies nicht, weil es intelektuell nicht das potenzial hat - sondern eher mit der überforderung der eigenverantwortung.

nicht das lernen stresst - das wie.

Vilu
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 18.07.2002
Beiträge: 2006
Ja, das WIE und das WANN stresst vor allem, sehe ich auch so. Nämlich alles am Vortag der Prüfung...
Ich denke nicht, dass er schon mitten in der Pubertät ist, er wird ja Ende Jahr erst 12 und ist schon noch recht kindlich und klein. Ou ja, wenns dann auch noch mit der Pubertät losgeht. Uiuiui...icon_rolleyes.gif

Leben und leben lassen
*Ladina
Dabei seit: 04.10.2002
Beiträge: 705
Einige von Euch erinnern sich sicher noch, dass ich eine vehemente Anhängerin von Jesper Juul bin. Mein entsprechender Familienkalender sagt heute folgendes/passendes:

"Wer heute als 14- oder 25- oder 40-Jähriger in dieser Welt lebt, muss in der Lage sein, für sich selbst Verantwortung zu tragen. Denn es gibt nur zwei Möglichkeiten: Ich bin entweder für mich selbst verantwortlich, oder ich bin Opfer - jemand anderer ist schuld."

Eigenverantwortung muss man aber schon ganz früh ÜBEN - und das geht schon mit ganz kleinen Kindern - ihrem "Können" entsprechend - sehr gut.

Noch wegen dem "planen" - das Dogma: "zuerst die Arbeit - dann das Vergnügen" finde ich auch so schlimm. Da sitzen die Kinder/Jugendlichen stundenlang in der Schule - kommen mit SOOOO einem vollen Kopf nach Hause und sollen dann als erstes Hausaufgaben machen - möchten WIR das? NEIN !!! Niemals !!!



Erfolg ist die beste Rache
nase
Dabei seit: 08.07.2008
Beiträge: 1350
Ich habe nun ja auch schon einige Jahre Schulerfahrungen mit unseren Kindern hinter mir. Bis zur 6. Klasse lief es mehr oder weniger bei beiden gut und beide wurden mit durchschnittlichen Noten und dem vorgängigen Lehrer-Eltern-Kind Gespräch in die Sek. A 1/1 eingestuft. Bei meinem Sohn war mir klar, dass er nicht zu Besten gehören würde. Nicht weil er nicht intelligent genug ist, sondern einfach zu wenig machte. Aber auch er "wollte" in die Sek A. In der Oberstufe hatten wir fast drei Jahre lang einen Kampf. Ich habe ihm bestimmt gefühlte 1000x gesagt er solle seine Hausaufgaben ins Aufgabenheft einschreiben, was jeweils wenn überhaupt vielleicht 2 bis 3 Tage klappte. Auf Prüfungen haben ich mit ihm gelernt, er kam aber nie auf mich zu. Die Initative kam immer von mir aus. In der 3. Sek. wurde es mir zu blöd und es gab dann halt ab und zu eine wirklich schlechte Note. Dann hatte er massiv Probleme mit einem Lehrer und war dadurch noch weniger motiviert. Auch die Regel mit der täglichen halben Stunde, die er für die Schule aufbringen sollte und mit der besseren Einteilung der Hausaufgaben haben wir mehr schlecht als recht geschafft. Alles in allem einfach drei Jahre ein riesen Krampf!!!
Vor einem Jahr hat er dann aber doch relativ schnell seien KV Lehrstelle gefunden und wie könnte es anders sein, für das restliche Schuljahr nicht mehr viel geleistet.
Nun ist er in der Lehre und ich kann dir sagen ich kenne meinen Sohn kaum noch. Er ist total motiviert, geht sehr gerne zur Arbeit und ist aufgestellt. In der Schule gibt er sich Mühe, schreibt seine Hausaufgaben immer ein und macht freiwillig seine geforderten Aufgaben rechtzeitig fertig.
Mein Fazit : Obwohl er nicht gerne in die Schule ging, wollte er eine gute Lehrstelle finden und gut sein in der Schule. Als Eltern muss man die richtige Mischung finden für das Kind und das ist weiss Gott nicht einfach. Man kann kein Rezept für alle anbringen, denn jedes Kind ist anders.

Meine Tochter bestand nach der 3. Sek. die Gymiprüfung. Auch sie schlug sich mehr recht als schlecht durch. Nicht weil sie mit dem Stoff Mühe hatte, sondern weil sie einfach faul war und nur das Minimum gemacht hat. Der Hammer kam vor den Sommerferien und glaube mir auch wir Eltern hatten unsere Mühe. Vor dem letzten Gymijahr hat sie die Promotion das 2. Mal nicht geschafft, was im Klartext heisst. Aufhören oder die 5. Klasse wiederholen. Das war sehr hart für sie. Zuerst wollte sie sofort austreten und eine Lehrstelle suchen. Mittlerweile hat sie sich doch entschieden zu bleiben und ich sehe sie endlich lernen und sich einsetzen. Hier war es wohl so, dass sie so einen Tritt gebraucht hat um endlich aufzuwachen und ihr Leben in die Hand zu nehmen. Sie hat ein paar harte Wochen hinter sich. Wir haben sie unterstützt, aber auch ganz klar aufgefordert endlich ein Stück erwachsen zu werden. Die schönen Zeiten sind definitiv vorbei.

es chunnt scho so wies muess..
taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
@Vilu

Wenn dein Sohn mit Plänen gut klar kommt, dann ist das eine gute Möglichkeit. Wichtig scheint mir, dass ihr den Plan gemeinsam macht und ER entscheidet, was er wann für die Schule erledigen muss und wieviel er dazu investieren soll. Du bist dabei die Unterstützung, dass du den oberen Rahmen setzt und das Ganze in einen Realitätsrahmen setzt.

So kannst du den Plan vorbereiten und alle fixen Termine (Schule, Musik, Sport, Hobby,....) eintragen. Danach gemeinsam die festgelegten Prüfungen eintragen. Anschliessend soll dein Sohn entscheiden, wann er sich Zeit für Schularbeiten nehmen möchte. Du überprüfst, ob das alles auch relalistisch ist. Z.B. nach einem 8stündigne Schultag würde ich nicht noch eine Stunde Prüfung-Lernen eintragen, sondern lediglich die Ufzgi für den nächsten Tag. So kannst du ihn begleiten, selbständig zu werden.

Wenn er im Sommer nicht in die Sek A kommt - ich gehe davon aus, er kann diesen Wechsel auch zu einem späteren Zeitpunkt machen, oder? Ein Studium ist ja deswegen nicht ausgeschlossen. Vielleicht tut es deinem Sohn gut, wenn ihr Eltern ihm klar mitteilt, dass es für auch auch absolut i.O. wenn er in der Sek B startet - wichtig sei für euch, dass es IHM gut gehe.

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.