Angst beim Einschlafen - kann nicht sagen wovor..

Petzi
Dabei seit: 31.03.2004
Beiträge: 218
Bei uns hat Osteopathie gegen Angst geholfen. Zudem sind die Sorgenpüppchen sehr wichtig für unsere Kinder.
Veza
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 09.02.2004
Beiträge: 148
super, da sind ja ein paar gute Inputs gekommen. Das mit der Magie ist bei Sohnemann eher schwierig, er ist eben wirklich extrem logisch und vernünftig - die Kindergärtnerin hatte ihn schon im 1. KiGa als "fast beängstigend vernünftig" beschrieben. An Hokuspokus glaubt er nicht. Aber das mit der gemeinsamen Suche nach einer möglichen Lösung finde ich sehr gut, das werde ich in der Art versuchen...
Glück76
Dabei seit: 07.09.2005
Beiträge: 224
Hallo Veza

Meine tochter ist 6 Jahre alt und hatte im vergangenen Herbst auch so eine Art "Angst-Phase".
Ich habe ihr zugehört und ihr gesagt, dass Angst haben etwas normales sei und auch erwachsene Menschen Ängste hätten. Weiter habe ich ihr gesagt, dass es wichtig sei, damit umgehen zu können.
Gemeinsam haben wir einen Traumfänger (Modell Eigenbau) gebastelt und ihn über dem Bett aufgehängt. Während dem Basteln haben wir uns über die Ängste, wie sie entstehen und wie sie wieder weggehen ausgiebig unterhalten.
Es hat tatsächlich gewirkt. Zudem lassen wir ihr zum Einschlafen die Nachttischlampe an, lehnen die Zimmertüre an und lassen im Gang das Licht (Energiesparlampe) während der ganzen Nacht brennen...

Wichtig finde ich persönlich, dass Du Dein kind ernst nimmst. Höre ihm zu und hilf ihm konstruktiv weiter. Ich persönlich bin der Meinung, dass es normal ist, dass es Ängste gibt. Dein Sohn soll lernen, wie man damit umgeht. Gerade wenn er möglicherweise ein sensibles, empfindsames Kind ist, braucht er eine möglichkeit, wie er damit umgehen kann...

Meldest Du Dich, wie es Euch ergangen ist...?!

Alles Liebe...
mauserl
Dabei seit: 20.07.2008
Beiträge: 1186
Ich lehn mich jetzt mal noch etwas weiter raus als mit dem hokus pokus....
du sagst den sohn sei "extrem logisch und vernünftig", glaubt nicht an hokus pokus und bestimmt nicht an geister?
wie wird das thema "geister" oder besser gesagt "arme seelen" bei euch in der familie behandelt? gab es schon solche gespräche und wie stehst du selbst (und dein mann)dazu?
wir sind diesbezüglich sehr offen (liegt vielleicht auch an meiner herkunft und erziehung) und nehmen unsere 3 jährige tochter sehr ernst wenn sie sagt das sie jemanden im haus sieht oder an angstzuständen leidet.
kinder sehen dinge die wir nicht sehen können und es deshalb uns oft nicht leicht fällt das ernst zu nehmen.
es sind vielleicht nichtmal seelen die im haus/raum sind sondern schlechte schwingungen aufgrund von streitereien...
könnte es sein das dein sohn auch angst davor hat zuzugestehen das es so etwas ist und aus diesem grund nicht recht sagen kann wovor er angst hat?
wir haben die schlaflosen phasen sehr gut überstanden weil wir dies ernst nehmen, auch wenn ihr mich nun für verrückt erklährt icon_smile.gif
egal wie ihrs macht ich wünsch euch das es bald besser geht!

du bist nicht allein
mauserl
Dabei seit: 20.07.2008
Beiträge: 1186
die schreibfehler mal grosszügig übersehen icon_smile.gif

du bist nicht allein
Veza
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 09.02.2004
Beiträge: 148
Danke auch Glück76 und Mauserl

Also gestern war es überhaupt kein Thema mehr, allerdings hat mein Mann die Kinder ins Bett gebracht, und unser Sohn hat gar kein Wort von Angst oder so gesagt und anstandslos wie immer in seinem Bett geschlafen... Mein Mann meint natürlich (einmal mehr), ich würde die Sache aufbauschen, und unser Sohn würde das einfach ausnützen... ich weiss es nicht, einerseits möchte ich ihn wirklich ernst nehmen, ich hatte ja auch Ängste, andererseits finde ich es seltsam, dass er mit dem Papa keinen Mucks macht...

@Glück76: das mit dem Traumfänger ist auch schön, aber unser Sohn klagt nicht über schlechte Träume, er hat Angst vor etwas im Wachzustand, er hat nicht Angst einzuschlafen, sondern er kann nicht schlafen, weil er Angst vor etwas hat, wenn er alleine in seinem Zimmer ist.

@Mauserl: Tja, schlechte Schwingungen wegen Streitereien haben wir sicher, ist aber (leider) nichts neues... Was "Geister" betrifft, sind mein Mann und ich an sich beide offen, ist allerdings kein grosses Thema bei uns. Manchmal denke ich allerdings auch, dass unser Sohn mit seiner Vernunft Mühe hat, gewisse Dinge zu akzeptieren, die er eben nicht erklären kann. Ich vermute auch, dass ihm die Tatsache Angst macht, dass er Angstgefühle hat, ohne erklären zu können, wovor er sich fürchtet. Mir kommt es vor, als hätte einfach Angst vor der Einsamkeit in der Dunkelheit (was ja wohl irgendwie angeboren ist), aber nicht die Fantasie hat, sich vorzustellen, was da denn so schreckliches passieren könnte - weiss nicht, ob das veständlich rüberkommt...

Ich hatte als Kind ziemliche Angst vor der Dunkelheit, z.B. wenn ich allein in den dunklen Keller musste um Vorräte zu holen, allerdings konnte ich mir ziemlich konkret vorstellen, was denn da in der Dunkelheit sein könnte, wovor ich Angst haben müsste, und ich kann mich bis heute auch sehr gut daran erinnern.

Na ja, bin mal gespannt, was heute kommt, wenn ich die Kinder wieder ins Bett bringe...
mauserl
Dabei seit: 20.07.2008
Beiträge: 1186
das ist allerdings komisch das es beim papa dann keine probleme gibt, da bekäme ich wohl auch zweifel an eurer stelle....

das mit der angst in der dunkelheit und einsamkeit ist ja nicht nur ein kinderproblem!!!
ich bin heute noch nicht gern allein und geh dann schon grad gar nicht gern in keller oder waschküche. aber wie du sagst kann ich mir eben auch lebhafte bilder vor augen führen was da so alles sein/passieren könnte...

ich hoffe und wünsche euch das ihr bald eine passende lösung findet und euer sohn sich ausdrücken kann.
ansonsten würde ich an eurer stelle mal zu einem vertrauenswürdigen hellsichtigen kontakt aufnehmen.

du bist nicht allein
Veza
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 09.02.2004
Beiträge: 148
Tja, wie erwartet kam die Geschichte gestern wieder... ich habe mich dann zu ihm ans Bett gesetzt und angefangen zu erzählen, dass ich ja auch Angst hätte manchmal und gerade als Kind auch Angst hatte - da hat er sofort eingehakt und wollte alles wissen - also am Schluss habe ich ihm unsere halbe Familiengeschichte erzählt, dabei noch erklärt, wie das funktioniert, wenn man ein Haus kaufen möchte, resp. weshalb wir unser Haus damals verkaufen mussten, weil wir die Hypozinsen nicht mehr zahlen konnten, wie man Flächen berechnet, um eben Wohnungs- oder Hausgrundflächen zu ermitteln und und und... grins... dabei ist er dann schon fast eingeschlafen und ich konnte problemlos rausgehen. Muss sagen, es war toll, wir haben irgendwie zum ersten Mal in Ruhe solche Gespräche geführt, und ich hatte das Gefühl, er saugt das alles auf wie ein Schwamm... Vielleicht wird unser Junge ja auch nur langsam älter und möchte "erwachsener" behandelt werden...
bin ja gespannt, wies heute weitergeht...
Smilelynn
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 749
Unsere Tochter hat auch oft Angst beim Einschlafen... ich bin mir aber oftmals auch nicht sicher ob es einfach noch eine Art ist ein bisschen Aufmerksamkeit zu bekommen. Aber ich will ihr da nichts andichten. Wir nehmen sich auch ernst und versuchen nach Lösungen zu suchen.

Seit einigen Tagen sagen wir zusammen einen Fürbitte Spruch (oder auch ein Gebet, wie du willst) Wir sind nicht gläubig und der Spruch hat auch nicht direkt etwas mit Glauben zu tun. Mein Grossmutti hat mit uns Grosskindern diese Fürbitte immer gesagt und plötzlich vor einigen Tagen ist es mir wieder eingefallen:
Wir übersetzten die Zeilen ins Schweizerdeutsch

Schutzengel mein
lass mich dir empfohlen sein
Tag und Nacht, ich bitte dich
beschütze, führe und leite mich
Hilf mir im Leben recht und fromm
damit ich zu dir in den Himmel komm.

Bei uns hilft das bisher. Ich sage ihr dann auch, dass wir eben den Schutzengel nun rufen, der dann bei ihr ist. Sie kann sich das mit ihren 7 Jahren auch noch sehr lebhaft vorstellen, Fantasie hat sie genug, deshalb wohl auch die Ängste.

Alles Gute

Spinne am Morgen, dann hast du es hinter dir!!
Glück76
Dabei seit: 07.09.2005
Beiträge: 224
Hallo Veza

Hey, super wie Du Dich um die "Probleme" Deines Sohnes angenommen hast. Mein Kompliment!!

Dein Sohn fühlt sich von Dir ernst genommen, angenommen und verstanden. Kindliche Probleme wirken auf uns Erwachsene zum Teil banal - für das Kind haben sie jedoch eine immense Tragweite. Schenke Deinem Sohn die nötige Aufmerksamkeit und höre ihm zu.
Ich denke, dass jedes Kind anders ist und es keine fixen Regeln gibt, wie mit den Ängsten umzugehen ist. Wichtig ist jedoch das Vertrauen und die Gesprächsbereitschaft. Vielleicht möchte Dir Dein Sohn sagen, was ihn bedrückt, kann sich jedoch noch nicht klar ausdrücken.

In meiner Kindheit wurde vieles einfach "unter den Teppich gekehrt" und etwaige Probleme wurden auf diese Art und Weise gelöst. Heute kann ich Dir sagen, dass das Verdrängen eine denkbar schlechte Variante ist, um mit Ängsten, Sorgen etc. umzugehen...

Auch ich muss lernen, meiner Tochter die Dinge zu erklären,l wie sie sind. Der Umgang und das Annehmen von Problemen ist gar nicht immer so einfach und ich bin der Meinung, dass mit einem "korrekten Verhalten" der Eltern viel dazu beigetragen werden kann, dass das Kind solche Hürden meistern kann...

P.S. Der Traumfänger hat bei uns eher Symbolcharakter - er hält schlechte Träume und schlechte Sachen fern. Er sorgt für ein gutes "Raum-, Schlaf-und Einschlafklima"...

P.S. Ich stelle auch immer wieder fest, dass mein Mann viel weniger Mühe und Probleme hat, wenn er unsere Tochter ins Bett bringt. Keine Ahnung wieso dies so ist...