Auditive Wahrnehmensstörung und Teilleistungsschwäche in Deutsc

Malteserli
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 09.01.2007
Beiträge: 37
Hallo zusammen,

Vielleicht kann mir hier jemand einen Tipp geben, wie ich weiter vorgehen muss oder soll.

Gestern abend hatten wir das Elterngespräch mit der Lehrerin unseres Sohnes (2. Klasse). Und irgendwie fiel ich aus allen Wolken....
Das unser Sohn Mühe in Deutsch hat wussten wir, aber dass es gleich so schlecht steht, war mir nicht bewusst.

Er hat ein diagnostiziertes ADHS, wodurch er auditiv sehr schlecht Informationen aufnehmen kann. In der Schule wirkt es sich so aus, dass er von einem Thema, wo die Kinder 15 Merkmale zusammengetragen haben (müdlich) genau eine Sache noch wusste und sie dann unleserlich aufschrieb (konnte es beim besten Willen nicht entziffern, was er da schrieb). Er kann sich die Sachen nicht merken und das was er sich noch gemerkt hat, kann er aber dann doch nicht zu Papier bringen.

Die Lehrerin konnte mir aber irgendwie auch nicht sagen, was genau zu machen ist. Von Horchtraining nach Tomatis, über Logopädie (er ging schon 2 Jahre lang in die Logo, wurde aber vor den Sommerferien beendet) über Psychomotorik hat sie mir alles vorgeschlagen. Aber irgendwie hätte ich einen geziehlten Therapievorschlag erwartet. Wird ja nicht das erste Kind sein mit dieser Diagnose.

Hat evt. Jemand von euch so ein Kind und kann mir sagen, wo ich jetzt am Besten beginnen soll? Ich will nämlich nicht dass er nachher in der Schule nachhinkt.

Danke für Eure Hilfe

Malteserli
RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
Ich habe zwar keine Erfahrung, würde aber mal sagen, wende Dich an den Schulpsychologischen Dienst für eine Abklärung (die Adresse sollte die Lehererin Dir geben können).
fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
Beiträge: 1583
Eines meiner Töchter hat "nur" die auditive Wahrnehmungsstörung ohne "extras". Abklärungen beim Schulpsychologen ergaben teilweise erhöhte Begabung in abstrakt-logischem, dafür in "normalen" Dingen nur durchschnittliche Werte.

Ergebnis nach der Abklärung: zetiweise Unterstützung durch Heilpädagogin (so jedes 2. semester 1 Stunde pro Woche) und sonst die Erklärung, dass eine entsprechende Lerntechnik, um das auditive anders lernen zu können, eh erst mit 12 lernbar ist. Bis dahin seien Kinder Lerntechniken gegenüber zuwenig aufnahmefähig.

Weitere Unterstützung gleich Null.

Meine Tochter ist jetzt 12, in der 6. Klasse, sie wird in die Realschule kommen, ist aber schulisch in einem Mittelfeld. Irgendwie haben wir es gepackt.

Partner, 4 Kinder mit teilweise Schwiegerkindern, aktuell 2 Enkel :-)
Stricken, Lesen und immer wieder an meinem Lieblingsplatz sitzen und den Bäumen zuhören.
Malteserli
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 09.01.2007
Beiträge: 37
Ganz herzlichen Dank. Werde am Montag die Klassenlehrerin fragen, ob sie ihn beim SPD anmelden kann. Wenn die mir helfen kann, wäre ich schon sehr dankbar
jeruscha
Dabei seit: 30.12.2003
Beiträge: 1196
Ich habe Erfahrung bei auditiver Wahrnehmungsstörung zusammen mit AD(H)S und/oder Autismus.
Die beiden betroffenen Kinder sind heute "fit" im schulischen, sie haben gelernt ihre Defizite zu kompensieren, beide sind visuell sehr begabt.

Die grössere Tochter hat keine adäquate Therapie gehabt, sie erhielt einzig Stützunterricht (und machte dort ein Jahr lang Übungen für visuelle Wahrnehmungsstörungen!!!! weil die gute Frau sich nur damit auskannte und die Schulbehörde uns das aufzwang), ein bisschen Ergotherapie, Kinesiologie .... letztendlich hat sie sich selber irgendwie geholfen, weil sie unbedingt wollte und dranblieb, sie macht im Sommer die Matura. Aber es waren brutale Jahre, ich konnte es oft kaum mitansehen wie sie sich quälte und abrackerte, Rückschläge erlitt, niemand an sie glaubte, mir wäre damals Realschule und danach eine Lehre lieber gewesen. Nun ja, seit etwas mehr als einem Jahr ist sie Klassenbeste.

Ihr Bruder war im Sprachheilkiga, erste Klasse im Dorf und danach zwei Jahre in der Sprachheilschule, nun ist er in der 7. Klasse am Gymnasium in Deutschland. Rechtschreibung und Grammatik ist sehr gut, Diktate schlecht (auditive Wahrnehmungsstörung) Aufsätze knapp genügend bis schlecht (Autismus), Gesamtnote aber im grünen Bereich.

Die Schweiz kennt ja rein theoretisch den Nachteilsausgleich und das Behindertengleichstellungsgesetz. Beides müsste ren theoretisch für deinen Sohn in der Schule zum Tragen kommen. Würde zb. bedeuten, dass er anstelle der auditiven Angebote visuelle bekäme, bei Diktaten Wanderdiktat oder Notenbefreiung, bzw anderer Notenschlüssel usw.

Aber eben, all das ist theoretisch, in der Praxis klappt es selten. Wie sieht es aus mit Sprachheilschule? Wäre das eine Möglichkeit?
hefrmaja
Dabei seit: 16.04.2004
Beiträge: 559
Unser Sohn hat "nur" auditive Wahrnehmungsstörung und geht in die Sprachheilschule. Er wird da super gefördert und man geht eben auf die auditive Schwäche ein.
Wir liessen ihn auch abklären und sie haben uns diese Schule vorgeschlagen. Ich habe unseren Sohn übrigens SELBER angemeldet. Kannst du auch, du musst nicht auf die Lehrerin warten.
ole blue eyes
Dabei seit: 11.02.2008
Beiträge: 472
@jeruscha

"Themenmissbrauch" - PN für Dich!

cheers
obe
Malteserli
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 09.01.2007
Beiträge: 37
@hefrmaja

Danke, wusste ich nicht. Dann mache ich das gleich am Montag. Bin nämlich gerade beim SPD am Montagabend, da ich das Schlussgespräch von meiner Tochter habe