Ausgegrenzt

kolibri
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 09.07.2008
Beiträge: 540
Mein Sohn geht seit dem Sommer in den grossen Kindergarten, unser Nachbarjunge ebenfalls. Die beiden verstehen sich mässig, sie spielen oft zusammen, oft streiten sie auch, was sich aber immer wieder schnell legt.
Seit diesem Jahr kommt unser anderer Nachbarsjunge ebenfalls in den Kindergarten. Mein Sohn kommt jetzt öfters Heim und klagt, dass ihn die anderen ausgrenzen. Das fängt laut ihm schon auf dem Kindiweg an, wobei die anderen beiden tuscheln und dann davonrennen. Oder sie im Kindi bei den grossen Spielen dorthin gehen, wo nur zwei Kinder spielen dürfen, in der Absicht, dass mein Sohn dann keinen Platz mehr hat dort.

Heute ist wieder der erste KiGa-Morgen und es tut meinem Mutterherz so weh, zu wissen, dass mein Sohn ungerecht behandelt wird. Ich habe bisher noch nichts gesagt, weder Sohn noch Mutter, da ich befürchte, damit die Sache noch schlimmer zu machen. Die Mutter des grösseren Jungen verteidigt ihren Sohn sowieso meistens, so dass kein vernünftiges Gespräch stattfindet.

Ich weiss gar nicht wie ich mich verhalten soll. Einfach abwarten? Aber ich fühle mich im Moment so hilflos, würde gerade am liebsten mit dem Jungen sprechen, aber dann halte ich mich wieder zurück. Mein Mann meint, das ist normal bei Kindern, das würde sich schon wieder ändern.
Ich wünschte ich könnte das so sehen, aber es schmerzt mich einfach...

Danke für eure Tipps.
Gelöschter Benutzer
jahaaa, für mütter ist das schwierig, wenn man zuschauen muss. aber dein sohn kann sich im fall gelegentlich vermutlich auch so verhalten icon_wink.gif ich würde in diesem fall nicht reagieren, oft legen sich solche dinge oder die gruppenzusammenstellung ändert sich, d.h. er und einer der jungs sind freunde. oder er geht eh nicht mehr mit ihnen nach hause eine weile. ich würde es einfach mal lassen.
lilie
Dabei seit: 14.02.2004
Beiträge: 359
bestärke deinen sohn! die beiden jungs sind ja nicht die einzigen kinder mit denen man im kindergarten spielen kann. und den weg schafft dein "grosser" locker auch allein. oder, du gehst ihm entgegen.

meistens legt sich das ganze dann von allein, und jeder findet so seine favoriten zum spielen. ich würde einfach den blick deines sohnes von den beiden jungs weglenken.

alles gute
(ich kenne die situation übrigens)

wer nicht lebt, stört nicht!
murbeli
Dabei seit: 28.03.2004
Beiträge: 453
Bei uns legen die Kindergärtnerinnen grossen Wert darauf, dass man ihnen so etwas erzählt. Sie können dann ein Auge auf die Jungs werfen und helfend einwirken. Dies entspricht übrigens dem Gesamtkonzept der ganzen Schule. Dort gibt es Verhaltens-Regeln. Eine davon ist, dass keine Kinder ausgegrenzt werden dürfen. Und ich finde es sehr gut, dass dies immer mal wieder angesprochen wird. Zwar gehört es zum Kindsein, aber man muss den Kindern ja auch sagen, dass dies nicht in Ordnung ist und das andere Kind verletzt. Von wem sonst, als von den Erwachsenen sollen sie es denn sonst lernen? Nur weil das früher bei uns auch so passierte, heisst das ja noch lange nicht, dass es in Ordnung war! Für mich war es damals eine Lebensaufgabe, mich solchen ausgegrenzten Mitschülern anzunehmen. Und ich hatte ganz schön zu tun icon_wink.gif.

Urteile nicht über einen Menschen, ehe du nicht eine Meile in seinen Mokassins gelaufen bist.
kolibri
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 09.07.2008
Beiträge: 540
da wir ausserhalb des dorfes wohnen, kommen die kinder mit dem fahrdienst. sie gehen dann nur noch das letzte stück zusammen.
ich habe auch schon versucht vorzuschlagen, dass er mit anderen kindern spielen soll. oder dann alleine gehen. sich nicht provozieren zu lassen.
bisher ging er immer gerne in den kindergarten, er mag auch seine lehrerin ganz gut. aber ich habe angst, dass es ihm die freude nimmt. ich musste ihn in der letzten zeit eher motivieren zum kindi zu gehen, was ich vorher nie tun musste...
Katinka
Dabei seit: 29.08.2002
Beiträge: 752
Ich verstehe dich, dass dir das weh tut. Mein Sohn wurde im 1. Kiga von den anderen Jungs gemobbt, nur er sagte nichts, er spielte einfach nur mit den Mädchen. Sogar sein bester Freund "durfte" im Kiga nicht mehr mit ihm spielen, dieser wurde von den anderen Erpresst. Zum Glück erzählte dann dieser Junge alles seiner Mutter und so sprachen wir mit der Kigä, diese hatte sich zwar über die Dynamik die herrschte gewundert, hatte sich keine Gedanken gemacht. Als sie aber wusste, was hintenherum lief, begann sie Spiele, Arbeiten zu machen, wo die ganze Gruppe zusammenarbeiten musste. Wo jedes Kind seine Stärken zeigen konnte. Und schon bald wurde es besser. Mein Sohn wurde dann auch von den anderen akzeptiert. Mein Rat nun, sprich mit der Kigä und zwar ruhig, ohne die anderen Kinder gross anzuklagen. Dann siehst du auch, was die Kigä dazu meint. In meinem Fall hat niemand mit den Müttern der anderen Jungs gesprochen, das hätte auch keinen Sinn gehabt, da diese Kinder überbehütet waren/sind und die Eltern nie eingestanden hätten, dass ihre Kinder andere plagen.
Gelöschter Benutzer
murbeli, ich denke, es kommt auf den grad der ausgrenzung an. wenn das kind im kindi auch so behandelt wird, finde ich es was anderes als wenns gelegentlich solche situationen gibt eben weil sich die gruppenzusammensetzung immer mal wieder ändern kann. aber es ist lässig, dass die lehrerer sowas wissen möchten.

ich habe gestaunt, als mein grosser mir erzählt hat, er dürfe seiner lehrerin sagen, was ihm passiert auf dem heimweg (die erste wollte nicht wirklich was darüber hören). allerdings ist es ein etwas anderes kaliber, ein junge hat ihm 2x in den unterleib getreten wenige tage nach der beschneidungsoperation und dieser junge und ein anderer haben ihn regelmässig an einem punkt abgepasst und mit steinen beworfen. auch für uns ist heute erster schultag nach den ferien, mal gucken.
vegan
Dabei seit: 19.06.2007
Beiträge: 284
wenn es sich über einen längeren zeitraum abspielt (2-3 monate) ist das unbewusstes mobbing der kinder an deinem sohn und ich würde unbedingt die kindergärtnerin informieren und in einem gespräch zusammen mit den anderen eltern eine aussprache herbeiführen, dass das so nicht geht und nicht geduldet wird.

ausserdem melde deinen sohn doch in einem sportclub, pfadi etc. an, sodass er dort unabhängige, neue kontakte und freundschaften knüpfen kann und sein selbstbewusstsein dadurch gestärkt wird. so ist er nicht nur auf diese kinder in seiner umgebung angewiesen. sein "ansehen" wird längerfristig steigen und er wird auch weltoffener.
Gelöschter Benutzer
Stimme Vegan zu. Stärke deinen Sohn. Und wegen der Motivation: die erste Zeit im grossen KiGa ist nicht einfach, weil alles etwas langsamer geht mit den Kleinen, und die Grossen kennen halt alles schon. Da leidet die Motivation auch sonst.
divchen
Dabei seit: 05.01.2005
Beiträge: 73
@all
mir geht es im moment auch so. unsere tochter wird auch sehr stark ausgegrenzt. weiss auch nicht mehr weiter. auch heute früh drehte sich bereits mein magen wieder, als die kinder in den kiga liefen.
leider geht es bei uns von der mutter aus, da sie mich nicht mag und ihre kinder nun leider gottes gegen unsere tochter aufhetzt.