Ausgrenzung / wie weiter ?

Muck8
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 18.11.2010
Beiträge: 13
Hallo, wir wohnen seit 3 Jahren in einem kleinen "friedlichen" Dorf, eigentlich die Heile Welt. Die Klassen in unserem Wohnort sind sehr klein - eigentlich auch sehr positiv. Meine Tochter geht mit zwei weiteren Mädchen zur Schule. Seit unserem Zuzug wechselt sich das Ausschliessen in der Mädchengruppe ab. Anfänglich verteilte es sich regelmässig, seit diesem Schuljahr ist meine Tochter betroffen. Die "Freundinnen" ignorieren sie und haben sie schon körperlich angegriffen. Das Gespräch mit dem Lehrer haben wir gesucht und auch mit den Eltern der anderen Mädchen. Die Essenz daraus ist - man lässt sie in Ruhe aber sie aussen vor. Da die Schule sehr klein ist und auch klassenübergreifend keine grossen Freundschaften gepflegt werden, ist sie viel alleine. Klar hat sie Hobbies, aber durch ihre scheue Art findet sie nicht leicht Freunde. Gibt es jemanden der ähnliche Erfahrungen gemacht hat ? Ich bin soweit, dass ich schon einen Umzug in Erwägung ziehe - vielleicht ist es an einem grösseren Ort einfacher ? PS: Sie ist 11 Jahre alt. Bin für eine Meinung dankbar.
oregano
Dabei seit: 23.07.2008
Beiträge: 58
Wie gefällt es euch dann in diesem Dorf? Habt ihr Anschluss gefunden? Was sagt denn deine Tochter zu der ganzen Situation?

Ich bin nicht so der Dörfli Mensch, haben es auch schon probiert und sind dann in eine kleine Stadt gezogen. Wäre dann in der Nähe was? Seid ihr in einer Mietwohnung oder müsstet ihr Haus/Wohnung verkaufen?
Buntikus
Dabei seit: 03.12.2007
Beiträge: 164
PN für dich.
~Tornado~
Dabei seit: 25.01.2005
Beiträge: 1384
ich finde das eine schwierige frage, auf die es wohl keine schlüssige antwort gibt.


du kannst umziehen und dann findet dein kind doch keinen anschluss.

du kannst bleiben und es entwickeln sich vielleicht irgendwann freundschaften. es zieht jemand zu, weg oder die kinder verändern sich - was sie sicher tun icon_wink.gif

du kannst bleiben und es bleibt immer so....

du kannst umziehen oder bleiben - welche botschaft soll dein kind erreichen? welchen wert willst du vorleben?
wer ist wie in der familie von einem umzug auch betroffen und muss es mittragen? ev. wäre das auch eine zusätzliche belastung für dein kind?

ich glaube nicht, dass du hier eine antwort bekommst, die dir hilft...

....

habt ihr einen schulsozialarbeiter? wenn ja, würde ich den aufsuchen und einbeziehen.

www.elterncoach.ch
queenie
Dabei seit: 21.05.2002
Beiträge: 632
Unsere Kinder gingen/gehen auch in eine Dorfschule, wo die Auswahl an Freund(innen) von der Anzahl her sehr klein ist. Das ist halt ein grosser Nachteil von Kleinklassen. Wenn Deine Tochter 11 ist, wird sie ja wohl nicht mehr lange in diese Schule gehen, sondern nächstes Jahr in die Oberstufe wechseln, oder seh ich das falsch)?
Falls ein Schulwechsel absehbar ist, würd ich das Problem versuchen auszusitzen, aber wenn um Jahre geht, würde ich vielleicht auch versuchen, die Schule zu wechseln.
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
Also ich würde nicht wegziehen. So wie Tornado schreibt, gibt es immer wieder Schülerwechsel welche die Klassedynamik verändern.
Ein Wegzug wäre für mich wie Flucht. Da müssten schwerwiegendere Probleme da sein, als dein geschildertes.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Glockenblume
Dabei seit: 30.09.2009
Beiträge: 237
Dies ist eine schwierige Situation. Selber kenne ich die 3er Konstellation von meiner Tochter. Häufig können sie ganz friedlich miteinander. Aber es gibt immer wieder Reibereien oder ein Kind wird ausgeschlossen und dies seit Jahren. Wir haben bis heute keine Lösung gefunden. Meine Tochter ist allerdings nicht diejenige, welche meist ausgeschlossen wird. Sie mag einfach keinen Streit und dies setzt ihr zu.

Es sind 3 ganz normale Mädchen (10 J.) mit verschiedenen Persönlichkeiten, verschiedenen "Besitzansprüchen" und Launen. Mit beiden Eltern stehen wir in gutem Kontakt, aber es klappt trotzdem häufig nicht.

Leider kann ich euch keinen hilfreichen Tipp geben, dafür mitfühlen.

Die Wahrheit ist ein pfadloses Land.
murbeli
Dabei seit: 28.03.2004
Beiträge: 453
Ich finde jetzt nicht, dass dies ein ignorierbares Problem ist. Wenn ich daran denke, wie viele Erwachsene zwischen 30 und 40 Jahren mir allein im letzten Jahr von ihren Problemen in der Schule erzählt haben und wie sie darunter gelitten hätten... also sowas scheint ja schon sehr nachhaltig zu prägen. Ich würde alles tun, um meinem Kind die Schulzeit in guter Erinnerung zu behalten. Natürlich soll man nichts überstürzen, aber wenn es längere Zeit so geht und sich keine grundlegende Änderung abzeichnet, dann würde ich tatsächlich einen Neuanfang wagen - auch wenn die Gefahr besteht, dass es wieder nicht klappt. Aber ich hätte es zumindest versucht.

Urteile nicht über einen Menschen, ehe du nicht eine Meile in seinen Mokassins gelaufen bist.
Sinalco
Dabei seit: 23.04.2003
Beiträge: 1255
Ich würde das Gespräch nochmals mit den Lehrpersonen suchen. Evtl. kann die Ausgrenzung Deiner Tochter mal wähend einer Schulstunde besprochen werden. Oder der/die Lehrer/in kann spielerisch versuchen, deine Tocher wieder näher an die anderen Kids hinzuführen.
Vielleicht bringt es was, wenn Du zwei, drei Kinder zu einer kleiner Party (Kuchen und Getränke) zu Euch einladest.
Viel Glück Euch.
s.

You don't get always what you want - you get what you need!
eleni
Dabei seit: 02.06.2004
Beiträge: 1380
Ab und zu eine Klassenkameradin nach Hause zu euch einladen, immer wieder eine andere und so den Kontakt wieder herstellen.
Anstatt wegzuziehen: gäbe es eine Möglichkeit für den Besuch einer Privatschule? Auch das Zügeln kommt teuer, Umzug selber, ev. höhere Miete, weiterer Arbeitsweg etc.