Basisstufe - ich brauche Infos

Ulli
Dabei seit: 26.07.2008
Beiträge: 171
Ich stehe der Basisstufe auch sehr kritisch gegenüber, wenn ich sehe, was bei unserem Junior grad abgeht, da frage ich mich schon, ob die Lehrerin schon gemerkt hat, dass sie Kinder verschiedenen Alters in der Klasse hat. Unser Sohn fühlt sich jedenfalls nicht wie jemand im dritten Schuljahr sondern wie im ersten. Naja, es sind erst ein paar Tage Schule...

batida
Was willst du mit den Argumenten Pro und Contra erreichen?
Ich denke, das neue "Schulsystem" ist gesetzt und wird nicht mehr geändert, nun gilt es, das beste daraus zu machen.
Gelöschter Benutzer
Wir haben keine Basisstufe oder Grundstufe, aber unsere Kindergärtler haben gleichzeitig mit den Schulkindern grosse Pause. Sie werden also "auf den Pausenplatz rausgelassen", wenn du so willst. Ich weiss auch gar nicht, was dagegen sprechen sollte.
Zoe007
Dabei seit: 28.02.2007
Beiträge: 1663
Ich bin Befürworterin der Basis- oder Grundstufe aus folgenden Gründen:

- Kein Kind kriegt den Stempel "Sitzengeblieben", es muss auch keins eine Klasse "überspringen", weil die Basisstufe je nach Kind innert 3 oder 5 Jahren durchlaufen werden kann.

- Kinder die als "Hilfslehrer" fungieren, vertiefen ihr Wissen, indem sie es weitergeben. Es ist ihnen nicht langweilig und sie sind nicht unterfordert.

- In diesem Alter sind die Unterschiede zwischen den Kindern noch riesig und werden mit jedem Jahr kleiner. Deshalb können Sie dann in der dritten Klasse wieder in der klassischen Jahrgangsschule unterrichtet werden.

- Die Kinder sind am Ende der Basisstufe nicht weiter, als Kinder die die Jahrgangsschule besucht haben. Das ist soviel ich weiss auch nicht das Ziel. Aber alle die ein bisschen oder sehr aus der Reihe tanzen, werden nicht am Anfang der Schulkarriere schon frustriert, weil sie "nicht richtig" sind.

Absolute Voraussetzung ist natürlich, dass die Eltern positiv dazu eingestellt sind und wie Smilelynn schon gesagt hat fähige Lehrpersonen.
Shanti
Dabei seit: 30.04.2010
Beiträge: 1489
Ich war alles andere als begeistert von der Grundstufe. Mein Sohn war im ersten Kindergarten in einer, dann zogen wir zum Glück um und er kam in einen "normalen Kindergarten", der ihm mehr entsprochen hat.

Für mich ist die Grundstufe zu verschult für die Kleinen, für Kinder, wie ich finde, generell. Ich finde, dass damit noch mehr an Kreativität, an Spiel und ähnlichen Kompetenzen verloren geht. Klar kann man sagen, dass Kinder in anderen Ländern viel früher eingeschult werden. Wenn man aber bedenkt, dass die Schweiz ein sehr gut ausgebildetes Land ist, dem es relativ gut geht und das gute Fachkräfte ausbildet, die nachher international einsetzbar sind, so kann das System nicht gar so schlimm sein. Klar steht und fällt das nicht mit Grundstufe oder Kindergarten, Gott bewahre, ich will nur dem gegenteiligen Argument den Wind aus den Segeln nehmen. icon_smile.gif

Schaden werden die Kinder wohl keinen Nehmen, es gibt sicher auch positive Seiten, aber ich denke, dass die Gefahr, dass das eine oder andere auf der Strecke bleibt, gross ist, wenn so viele Altersklassen durchmischt sind. Nicht umsonst sind früher in Bergschulen mit mehreren Jahrgängen in einer Klasse oft Kinder durch die Maschen gefallen oder hat sich auch da Analphabetismus durchschummeln können. Ich denke, schon innerhalbt einer Altersklasse hat es verschiedene Bedürfnisse, werden noch mehrere und grad so grundlegende wie die ersten vermischt, wird das noch viel schwieriger, allem gerecht zu werden.

Der Weg ist das Ziel
Gelöschter Benutzer
@obe

Ich erlebe das gerade umgekehrt. In der Jahrgangsklasse war es für die sehr guten Schüler viel langweiliger, weil viel mehr Gefahr besteht, alle in einen Topf zu werfen. ADL entspricht ihnen weit mehr, da sie viel mehr als Individuum wahr genommen werden und nach ihrem eigenen Lerntempo arbeiten können. Ausserdem sind sie ja nicht immer bei den ältesten, sondern zuerst mal bei den jüngsten, dann bei den mittleren. Das ist ideal, z. Bsp. altersgemischte Arbeitsgruppen, Vorträge, Projektarbeiten.
batida
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 04.10.2002
Beiträge: 127
vielen dank für die rückmeldungen...

grundsätzlich bin ich absolut kein gegner einer solchen basisstufe.. wenn die voraussetzungen dafür stimmen, sprich: man hat ein konzept, man weiss, wie man starten will und man hat gewisse vorstellungen. - für meine tochter hätte ich mir dieses modell gewünscht.

leider habe ich am einschulungstag sehr viele "vermutlich wird" oder "wir werden noch sehen" gehört, sodass ich sehr, sehr verunsichert bin. - mein sohn hat nun 5 jahre individualförderung hinter sich.. als baby schon bis zu 5x wöchentlich therapien gehabt, damit wir ihn irgendwie für den kindsgi "parat" machen haben können.

nun wäre es - meiner meinung nach - zeit für ihn, mit kindern zu spielen und eben halt eine "typische" kindergartenkarriere zu begehen. leider ist die klasse offenbar so (gut, das kann man jetzt kaum schon genau sagen), dass die schulbank für die meisten interessanter ist, als der kindsgi, sodass mein sohn mit einem (erwachsenen) assistent in den kindergartenräumen alleine betreut wird (abgesehen davon sind 50% seiner "stunden" therapiestunden, sprich, wieder erwachsene begleitung)

aus all euren aussagen leite ich nun einige punkte für mein gespräch ab. - vorallem möchte ich nun einen klaren projektstand haben. - vor den ferien hats geheissen, sie hätten nun 5 wochen zeit, sich was auszudenken.

ein beispiel für mein ungutes gefühl: ich kriegte ein "schulaufgebot" mit der bitte, den kindern etui und schulsack in die schule mitzugeben. - ist es tatsächlich so, das basisstüfeler dies schon brauchen? - kein kindergartentäschli mehr?.... auf die rückfrage, ob er nun das etui brauche, wurde mit den schultern gezuckt :-/

schräge sache!

Alles hat seine Zeit!
~Tornado~
Dabei seit: 25.01.2005
Beiträge: 1384
jetzt muss ich wirklich schmunzeln....die evaluationsberichte von vielen jahren grundstufe zeigen deutlich, dass ein grundstufen- oder basismodell gleichwertig ist, wie das uns bekannte schulmodell.

ES WAR NIE DIE REDE DAVON, DASS ES BESSER SEIN MÜSSTE!

...denn dafür hätte man ja den lehrplan ändern müssen und dieser ist noch immer DER SELBE! die kinder müssen/dürfen also GENAU GLEICH VIEL LERNEN BIS ZUM SCHULÜBERTRITT und wie die evaluierungen zeigen, tun sie dies auch.

wer sich für TATSACHEN und nicht für gerüchte interessiert, kann dies hier nachlesen

http://edudoc.ch/record/27729/files/Zwischenbericht.pdf

bei ADL unterricht sind die meisten kantone grosszügiger und es darf mit weniger schülerzahlen unterrichtet werden. in kleinen gemeinden ist das natürlich manchmal je nach geburtenrate schwierig, weil für 2-3 mehr kinder keine lehrperson mehr eingestellt werden kann. man ist am sparen und bekanntlich vermehrt im bildungsbreich icon_frown.gif
IHR STIMMT ÜBER DIE POLITIKER AB, DIE UNS DA VERTRETEN!

www.elterncoach.ch
;o)tja
Dabei seit: 11.02.2007
Beiträge: 3402
tornado - du kannst es auch umkehren. letzthin gabs einen bericht, nachdem basis- bzw grundstufenschüler gegenüber den "normalbeschulten" kinder keinen vorteil haben auf ihrem weg durch die schule, bzw im späteren bildungsweg wie lehre.


irgendwie finde ich die entwicklung spannend. also ich vor 15-20 jahren gemeinsam mit meinen kolleginnen diskutietre, dass wir es schade fänden, dass wir mit den motivierten kindern nicht weiter arbeiten dürften, sprich buchstaben, rechnen lernen dürften, fanden wir dies noch extrem. uiiiiiiii die unterstufenlehrerinnen hätten uns den hals umgedreht. wie gerne hätten wir das getan. heute nennt man es basis-, grundstufe!

maul halten, land gewinnen, sicherheitabstand!
Shanti
Dabei seit: 30.04.2010
Beiträge: 1489
Tornado, ich habe keine Gerüchte transportiert, sondern meine eigene persönliche Erfahrung - die sich noch dazu mit der von vielen Eltern in der Grundstufe damals deckte. Zudem hat mein Kind Kindergarten und Grundschule gehabt und ich habe die Fortschritte in beiden gesehen, die es gemacht hat - und ich muss noch dazu sagen, dass er in der Grundstufe die "besseren Lehrer" hatte (vom Menschlichen her sicher).

Studien, was nun besser ist, sind noch verfrüht, denke ich, auch wenn sie sich langjährig nennen. Sie sind zu eng und zu wenig zeitüberdauernd. Trotz allem.

Der Weg ist das Ziel
Gelöschter Benutzer
Ich habe bloss OBE widersprochen bzgl. der leistungsstarken Schüler, nicht generell für oder gegen Basis- oder Grundstufe. ADL kommt diesen Schülern entgegen, egal auf welcher Stufe.