Beginnende Zwänge bei 10-Jährigem

ellibis5
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 01.05.2004
Beiträge: 52
Unser Mittlerer (bald 10) ist vom Charakter her ein aufgeweckter, impulsierender, gefühlvoller Junge. Seit ein paar Tagen ist mit aufgefallen, dass er "Zwängen" ausgesetzt ist.

Z. B.: er drückt abends x-mal auf den Wecker, um zu schauen, ob er ihn richtig eingestellt hat. Gestern Abend hat er ihn dann zu mir gebracht und gesagt, ich solle den Wecker nehmen, sonst müsse er noch ewig darauf schauen.
Am Nami hatte er die Nanos eingeordnet, und meinte dann, es sei so mühsam, er habe alle eingeordnet, und müsse dann immer wieder an ihnen drehen.
Wenn er am Morgen die Wohnung verlässt, schliesst er die Türe, und muss sie dann immer wieder öffnen um zu schauen, ob er das Licht ausgedreht hat oder nicht. Sicher 4x.-

Kennt das jemand von eigenen Kindern? Wie können wir ihm am Besten helfen? Denn er leidet darunter, das merke ich, und sagt er auch selber.

Besten Dank für eure Tipps.

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eis nachem angere, u mängisch haut aues glichzytig ;-)
beli287
Dabei seit: 02.02.2004
Beiträge: 108
Schau mal hier :

http://de.wikipedia.org/wiki/Zwangsst%C3%B6rung

Ich würde ihn bei einem guten Psychiater anmelden.
sabi72
Dabei seit: 14.11.2009
Beiträge: 121
Ich würde bestimmt nicht gleich zum Psychiater rennen! Ich hatte sowas als Kind auch eine Zeit lang. Es ging irgendwann von alleine wieder. Meine Eltern haben kein grosses Theater daraus gemacht.
*babalu*
Dabei seit: 26.10.2007
Beiträge: 370
Unser Sohn hat auch immer wieder mal einen neuen 'Tick' - aber es störte ihn nicht und unser Arzt sagte mir auch, dass es wieder von alleine verschwindet. Aber wenn er dir sagt, dass er drunter leidet, dann solltest du etwas unternehmen. Such dir einen guten Homöopathen oder Kinesologen.

Nimm es wie es kommt, du kannst es eh nicht ändern
Maya1
Dabei seit: 05.11.2007
Beiträge: 626
Ich würde ihm den Tipp geben, diesem Zwang NICHT nachzugeben. Ich kenne dies Ansatzweise von mir selbst auch und ich hab mir jeweils gesagt: "Ich weiss, dass ich die Tür verschlossen habe und ich kontrolliere das jetzt nicht mehr!" Ist eine Übungssache, ich habe jedenfalls schon lange keine Zwangsgedanken mehr.
abraxas
Dabei seit: 29.01.2005
Beiträge: 298
Dein Sohn löst sich ab, übernimmt neue Verantwortung. Dies fällt ihm anfangs schwer, er möchte nichts falsch machen, kann sich selbst (noch) nicht vertrauen. Dies zum jetzigen Zeitpunkt zu pathologisieren scheint mir zu früh. Stärke sein Selbstvertrauen, zeig ihm, dass er es schon richtig macht...
menuett
Dabei seit: 15.12.2004
Beiträge: 150
ich würde darauf schliessen, dass er mitten in einem entwicklungsschritt ist. dass er darüber spricht (nanos) oder dir den wecker bringt, zeigt, dass er sich selber durchaus wahr nimmt.

ich würde möglichst gelassen reagieren und ihn loben, wenn er selber hilfe organisiert (wecker) oder mehrfach prüft, ob das licht aus ist ... etc. das spricht von verantwortungsbewusstsein und zeigt, dass er verantwortung übernehmen will ... das ist lobenswert... stell einfach das positive in den vordergrund ... dann wird das schon werden..


mein sohn (jetzt 11) zeigt bei entwicklungsschritten ähnliche verhaltensweisen, ich reagiere dann spontan gleich "ängstlich" wie du - aber es läuft "alles" innert ein paar wochen ganz normal - es ist eher ein "üben" als ein "zwang".

also: gelassen bleiben, loben ... (und sicher auch im auge behalten) - kinder sollten möglichst nie das gefühl haben, dass mit ihnen was "falsch" ist.
Gelöschter Benutzer
Es kann sein, dass er grad einen Entwicklungsschritt macht, es kann aber auch der Beginn einer ernsthaften Zwangsstörung sein. In dem Fall wäre es wichtig, eine gute Therapie zu machen, da die Zwänge sonst chronisch werden können. Da dein Sohn im Alltag offenbar beeinträchtigt ist und dies auch so sagt, würde ich nicht lange zuwarten. Ein erster Schritt könnte sein, mit dem Kinderarzt darüber zu sprechen.
Deswegen musst du deinem Sohn auf keinen Fall das Gefühl geben, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Du kannst ihm ja sagen, dass du seine Not erkennst, aber selber nicht weisst, was man da machen könne. Deshalb müsstet ihr mal bei jemandem nachfragen, der sich damit gut auskennt.
ellibis5
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 01.05.2004
Beiträge: 52
Ich danke euch allen schon mal herzlich für "eure Sicht der Dinge".
LG

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Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 1021
Das UNBEWUSSTE ist der Partner für die Lösung dieses Problems, das so mancher Psychiater auch nicht lösen kann. Nicht der bewusste Verstand also löst das Problem für uns sondern die - irritierten - Kräfte & Talente im Unbewussten. Wie jemand, der sich verlaufen hat, sind auch sie froh, wenn sie jemand freundlich auf ihren eigentlichen Weg zurückbringt. Das geht am leichtesten, wenn nichts und niemand dabei stört, und das ist wenn das Kind schläft.
Du setzt Dich an sein Bett und sagst ihm, dass er ruhig weiterschläft. Sag ihm, dass Du ihn magst und seine Talente schätzt und diesen nun den Weg aus ihrem Problem hinaus zeigen wirst. Male die gute Entwicklung aus, sprich Stärkung dafür zu, gib auch ein Bild von den zu erwartenden Vorteilen! Vor allem aber gibt am Ende einen klaren auftrag an alle Kräfte & Talente für die gute Entwicklung und zeige, dass Du sie am Ziel erwartest! Beispiele zur Schlafsuggestion findest Du ggf. im Coué Brief 9. Einige Abende für ein gutes Gespräch mit den tatsächlich zuständigen Kräften unter optimalen Bedingungen. Ich freue mich auf Euren Erfolg.
Franz Josef Neffe

"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué