Beobachtungs- und Beurteilungsbogen für Eltern, Eintritt in die 1. Klasse

@Taucherli, meine Tochter ist die jüngste in der ersten Klasse, das heisst, sie wird im April 7 Jahre alt. Wenn es um Kriterien wie "still sitzen", "nicht rein reden" usw. gehen würde, dann wäre sie wohl noch in 10 Jahren NICHT Schulreif. Sie ist einfach eine kleine Wilde.
Andererseits ist sie vom Schulstoff her eine der Besten in der Klasse. Sie ist schon mehrmals nach Hause gekommen und hat gemeint: "ja die A. und ich müssen hier im Math die ganze Seite machen, weil wir es schon so gut können, die anderen der Klasse müssen nur die Hälfte".

Wie will man also so ein Kind einstufen? Das sie intelligent ist und sich interssiert, trotzdem nicht gut still sein kann, dass sehen wir selber auch. Da brauch ich keinen Beurteilungsbogen. Entweder ist man aufmerksam genug und sieht selber was läuft oder man füllt auch den Bogen völlig illusorisch aus.

nur weil auf dem bogen danach gefragt wird, heisst es doch nicht, dass vom kind all dies erwartet wird!

es wird soll nicht bewertet werden, sondern geschaut werden, wer welche wahrnehmung hat und ob es VIELLEICHT einen bedarf gibt, genauer hinzuschauen.

denkt ihr wirklich, dass es den pädagogen und heilpädagogen nicht bewusst ist, dass kinder sich unterschiedlich entwickeln und ihr alter sie auch nicht zu allem befähigt, was auf dem bogen steht?
ein bisschen mehr vertrauen würde nicht schaden und die zusammarbeit täte das umfeld in dem sich das kind bewegt (die schule) stärken.

kinder die merken, dass ihre eltern mit ihrer schule unzufrieden sind, können sich in der schule auch nicht so gut entwickeln, wie kinder die eltern haben, die hinter der schule stehen und vertrauen schenken.

@linda-priska

Du schreibst: "Wenn ein Kind sich im KIGA dauernd prügelt, dann läuft etwas schief..."

Ich schreibe: "Wenn ein Kind sich im KIGA dauernd prügelt, weil ein anderes "seine" Puppe hält...."

Erkennst du den ganz feinen Unterschied? Ich habe eine ganz konkrete Situation beschrieben - du beschreibst ein allgemeines Verhalten. Genau solche Aspekte können durch einen Beurteilungsbogen hervorkommen, weil eben der Blick neu/anders geschärft wird. Genau im Sinne von Holzwurms Posting.

Dein Kind hat viele verschiedene Fähigkeiten, die ganz unterschiedlich ausgeprägt sind. Das Gesamtbild macht aus, wie sich das Kind in der Gruppe, im Unterricht, im Bewältigen des Schulalltags zurechtfindet und wohl fühlt. Möglicherweise hilft deiner Tochter, dass sie sich viel bewegen kann - die Lehrperson kann das entsprechend berücksichtigen. Möglicherwiese wird ein anderes Kind durch die Unruhe deiner Tochter eingeschränkt - die Lehrperson kann auch dies entsprechend berücksichtigen. Dazu ist es nötig, dass die LP ein möglichst umfassendes Bild jedes einzelnen Kindes hat - dafür kann ein Beobachtungsbogen, ausgefüllt in verschiednene Kontexten, grosse Hilfe bieten.

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@anita-cornelia, leider haben wir in letzter Zeit mit unserer Schule eher negative Erlebnisse gehabt, so dass es schwer fällt in unsere Lehrpersonen Vertrauen zu haben.
Es führt zu weit, alles hier rein zu schreiben, wahrscheinlich würde es sich auch sehr wirr anhören. Nur so viel: es würde einigen Lehrpersonen ganz gut tun, Schema X eben Schema X sein zu lassen, evtl. sogar mal einen Bogen weniger ausfüllen. Dafür etwas mehr Feingefühl für jedes einzelne Kind in der Klasse entwickeln und versuchen, das Futter zu geben was jedes einzelne benötigt. Das ist unter Umständen mit einem mehr Aufwand verbunden und den wollen gewisse Lehrpersonen leider nicht auf sich nehmen und schieben die Verantwortung aufs Kind und die Eltern ab.

@Anita-Cornelia, nochmal: offene Eltern machen sich auch so Gedanken. Und wer eine verklährte Sichtweise hat, wird auch den Bogen dem entsprechend ausfüllen.