Beobachtungs- und Beurteilungsbogen für Eltern, Eintritt in die 1. Klasse

RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
@jelena, genau das meine ich: haubtsache Schema X.

@Anita-Cornelia, wie ich drauf komme, dass die LP nicht bereit ist was zu tun? Ganz einfach: meine Tochter hatte im letzten Zeugnis eine 4,5 in Mathe, für uns stimmt die Note, da wir wissen, dass Mathe halt ihr schwächstes Fach ist. Dieses Schuljahr kommen sehr viele ungenügende Noten nach Hause. Ich habe mit meiner Tochter gesprochen und mehrmals das Gespräch mit der LP. Die LP sieht das Problem nicht, versteht nicht, dass meine Tochter immer wie mehr Angst vor Mathe hat und immer wie frustrierter ist. Die Meinung der LP, ist, dass wir zu Hause schauen müssen und wenn man ihr das dann so zu sagen vorwirft, streitet sie ab, jemals eine Aussage in diese Richtung gemacht zu haben.
Es hat noch mehr Kinder in der Klasse, die nach Hause gehen und nach fragen, ob schon gerade diese Kinder eine Note höher waren als meine Tochter. Auch diese Kinder erzählen, die LP habe den Stoff nicht erklärt.

Eine Abklärung stand bis jetzt nie zur Diskussion, da meine Tochter bis jetzt zum Glück LP's hatte die mehr Feingefühl hatten, als ihre jetztige.
Gelöschter Benutzer
Beurteilen anhand von solchen Bögen finde ich nicht verwerflich. Aber die Aussagen sollten so formuliert sein, dass man damit mit allen Kindern und Eltern diskutieren kann. Deshalb wird es bei uns so gemacht, dass fast alle Lehrpersonen für die Eltern-Kind-Gespräche noch eigene Bogen entwerfen. Dort können sich dann Kind, Eltern und LP auf einer Art "Thermometer" einzeichnen. So ist das viel bildlicher als die Minus und Pluszeichen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Einschätzungen meistens von allen drei Seiten her übereinstimmen.
nona
Dabei seit: 12.10.2004
Beiträge: 176
Ich mag diese Fragebögen nicht. Ich sehe eine grosse Gefahr, das hinter diesen standardisierten Beurteilungen das Kind als Mensch verschwindet. Die Lp muss auch nicht mehr "kreativ" hinschauen, im Gegenteil, sie kann sich mit dieser normierten Sichtweise absichern, um ja keine Fehler zu machen. Das passiert überall, in der Wirtschaft hat das wohl schon jeder erlebt, die "Standortanalyse" mussten sicher schon einige über sich ergehen lassen.... Ich habe diesen Fragebogen nicht ausgefüllt und hatte ein angenehmes Gespräch mit der Kigä über mein Kind. Wir sprachen darüber, wie sie ihn wahrnimmt, wie ist er zuhause, was bereitet ihm Mühe, wie können wir ihn unterstützen etc.. Ein gutes und kreatives Gespräch wie ich es erwarte ohne -- ++....
anita-cornelia
Dabei seit: 18.09.2004
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also die gefahr, dass sich ein partei zu wenige gedanken oder zu wenig ganzheitliche gedanken macht, besteht wohl mit oder ohne ICF bogen.
der bogen an sich, sollte auch die kreative und musische sichtweise nicht stören. darum zählt für ich das argument, dass der bogen diese sichtweisen hemmt total.
wie in jedem beruf, gibt es natürlich auch unter den lehrpersonen weniger aktive und aktivere...aber die meisten lehrpersonen machen diese arbeit, weil sie für die kinder da sein wollen und nicht gegen sie!


@linda-priska
ich nehme an, dass deine tochter jetzt eine stufenwechsel hatte und die noten seither so runter sind?
ich finde auch, dass ein gespräch angebracht ist, wenn die aufgabenstellung immer unklar scheint. mit einem stufenwechsel oder klassenwechsel, kann aber auch die anforderung stark steigen. meist brauchen die kinder dann eine weile, um sich mit dem erhöhten niveau zurecht zu finden. manche stossen aber auch an grenzen, die es davor halt noch nicht gab und dann muss geklärt werden, wie es weiter geht. die schuld all zu früh der lehrperson zuzuweisen, finde ich gefährlich, weil sie auch die motivation des kindes hemmt, wenn die eltern eine solche haltung vorleben.

meine tochter hatte mit dem wechsel in die OS auch die ersten monate mühe mit mathe und die verzweiflung war gross...mit der zeit hat sie sich aber gewöhnt und nun gelingt es ihr wieder besser...es lag nicht an der lehrperson, sondern am gesteigerten tempo, den vielen neuen eindrücken, der neuen klasse, der anderen art zu unterrichten...manches braucht einfach zeit und vor allem vertrauen.
Carbonara
Dabei seit: 23.03.2004
Beiträge: 136
Ich glaube auch, man darf das nicht so eng sehen und den LP durchaus einen sinnvollen Umgang mit den Beurteilungsbogen zutrauen.
Wenn die LP ganz eigenmächtig nur das beobachten/protokollieren würden, was ihnen gerade wichtig ist, und somit jedes Kind von jeder LP nach ganz verschiedenen Massstäben beurteilt würde, fänden das viele Eltern wohl auch nicht richtig. Und dass man den Bogen im Voraus erhält ist ja auch eine Chance.

Wir haben den Zuger Bogen auch gerade erhalten für unseren 2.-Klässler. Ich werde sicher vieles gar nicht ankreuzen, weil ich ja nicht beurteilen kann, wie er sich in der Klasse verhält. Aber die Themenbereiche haben mich an Verhaltensweisen erinnert, die ich am Gespräch ansprechen möchte. Ohne den Fragebogen hätte ich das Thema vielleicht vergessen, weil es nicht so ein gravierendes Problem ist.

Was bei den neuen standardisierten Beurteilungsbögen neu ist: Sie können/sollen beim Klassenwechsel der nächsten LP weitergegeben werden. Dies braucht allerdings nur das ausdrücklichen Einverständnis der Eltern.
Zoe007
Dabei seit: 28.02.2007
Beiträge: 1663
Die Formulierungen sind schon sehr ungeschickt: Beurteilen enthält immerhin das Wort "Urteil", auch dass man Kindergärtler "bewerten" muss, finde ich nicht sinnvoll. Sicher ist es gar nicht so gemeint, auch wenn es so rüberkommt.

Bei uns gibt es auch einen Bogen mit der Überschrift "Wie erleben Sie Ihr Kind?" Da gibt es Fragen zu den verschiedenen Kompetenzen, aber nichts zum ausfüllen oder ankreuzen, sondern damit sich die Eltern vor dem Elterngespräch Gedanken machen können über die Punkte, die besprochen werden. Die Kindergärtnerin macht sich ebenfalls vorab Notizen.
RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
@anita-cornelia, wir haben bei uns das Modell 6/3, also 6 Jahre Primarstufe, 3 Jahre Real- bzw. Sek. Meine Tochter geht jetzt in die sechste Klasse. Bis in die dritte Klasse ist es eigentlich recht gut gelaufen in Mathe, Anfang 4 Klasse waren dann die ersten nennenswerten Schwierigkeiten. Da die Klasse aber voher in der dritten getrennt war (es gab zwei gemischte Klassen) und in der vierten kamen sind sie dann wieder zusammen gekommen und unterschiedlich weit. Wir haben mit dem Lehrer geredet und es ist bis ende 5 Klasse gut gelaufen, da sie zwei Jahre den gleichen Lehrer hatten. Ich habe zwar den Eindruck, das dieser Lehrer ein sachlicher Mensch ist, trotzdem interessiert daran war, das es den Kinder gut geht.
Nun in der 6 Klasse ging von Anfang an das gleiche Problem los und ich sprach schon vor den Herbstferien mit der Mathe-Lehrerin, schon damals erfolglos. Da die ganze Klasse Schwierigkeiten mit einem Teilpensen-Lehrer hatte, ging ich davon aus, es würde unter Umständen besser, wenn diese Probleme gelöst sind.
Leider bestehen die Matheprobleme immer noch, obschon die anderern Probleme gelöst sind.
Das unsere Tochter die Realstufe machen wird, war mir schon letzten Sommer klar, damit habe ich auch kein Problem. Ich denke, wenn sie den Notenschnitt von letztem Sommer hätte halten können, wäre es ihr in der Real gut gegangen. Und da es bei uns Niveauklassen gibt, hat sie immer noch die Möglichkeit eine Stufe höher zu kommen (das ist von mir aus aber kein "muss", ist es so dann so, freut es mich, ist es nicht so und sie bringt in der Real gute Noten heim, ist das auch gut).

Mir geht es einfach darum, dass sie bis Ende Jahr den Anschluss nicht verpasst und gut in die Realstufe starten kann. Sie wird ins Oberstufenzentrum wechseln und dort mit Kindern aus den umliegenden Gemeinden zusammen kommen und da ist es mir schon wichtig, dass sie gerade in den Hauptfächern mit kommt.
anita-cornelia
Dabei seit: 18.09.2004
Beiträge: 826
ich glaube die umstände mit den vermehrten wechseln von klassen und lehrpersonen, macht es für kinder, denen ein fach nicht so leicht fällt, schwerer.
diese erfahrung habe ich persönlich und beobachte sie auch bei schülern, die ich betreue.
wenn dann zusätzlich mit der lehrperson noch unstimmigkeiten auftauchen, wirds mühsam.
ich rate aber für das gespräch, davon auszugehen, dass alle an einer guten lösung interessiert sind. gegenseitige anklage bringt euch nicht weiter, und eure tochter ganz sicher nicht.
wenn du also dahin gehst und als erstes gleich sagst, was dir auffällt und um was du dich sorgst und auch wo deine "erwartungen" sind (eben nicht weiss ich wie hoch), wird es ein guter einstieg ins gespräch geben und ihr findet sich eine geeignete unterstützung für deine tochter. hab vertrauen. die schule ist daran interessiert, dass möglichst alle kinder ihren weg finden...auch schule sind auf ihren ruf angewiesen icon_wink.gif
RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
@anita-cornelia, für uns ist das Gespräch gut verlaufen, wir konnten unsere Bedenkten ruhig anbringen. Die LP musste sich unsere Seite halt zum x-ten Mal nochmal anhören und da der Schulleiter ja auch dabei war, kann sie nicht mehr "ausweichen". Der Schulleiter wird auch ein Auge drauf haben, er meint, wir sollen ihm in ein paar Wochen eine Rückmeldung geben wie es weiter gelaufen ist.
anita-cornelia
Dabei seit: 18.09.2004
Beiträge: 826
das klingt doch schon mal gut - viel erfolg icon_wink.gif