Beratungsresistentes Schulkind

Mmmocca
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 11.09.2013
Beiträge: 127
Unsere Tochter (11 3/4, 5. Klasse) ist ein cleveres Mädchen, das sich bis jetzt mit durch Minimalaufwand erreichten guten Noten durch die Schule gemogelt hat. Die Noten bewegen sich zwischen 5 und 5 1/2. Sie möchte gerne in die Spez-Sek. aber nicht um jeden Preis.

Sie ist vielseitig interessiert, liest viel und besucht gerne Kurse und war auch schon bei girls@science von "Schweizer Jugend forscht". Sie spielt Bambusflöte und E-Piano (mit wenig bis gar keinem Übungsaufwand, daher auch nicht gut), zeichnet und handarbeitet, kocht und backt gerne.
Sie ist in der Vorpubertät, sehr unausgeglichen, oft aggressiv und unnahbar.

Leider hat sie noch nicht gelernt, fleissig zu arbeiten und zu üben.
Von mir will sie sich nicht helfen/motivieren lassen.

Wir sind offen für Ideen und Anregungen, und natürlich für Mitgefühl und ähnliche Geschichten mit gutem Ende.

Merci!
Scheri
Dabei seit: 22.12.2014
Beiträge: 399
Unser ältester Sohn, 15 Jahre, 3. Oberstufe/Gymi, ist was gute Noten ohne grossen Aufwand anbelangt ganz ähnlich.
Wir finden das ok und erwarten nicht von ihm, dass er durch etwas mehr Aufwand mehr erreichen soll. Daher muss er sich von uns auch nicht besonders abgrenzen (bez. "unnahbar",könnte das ein Grund sein?).
Natürlich würde es mich freuen, würde er von sich aus z.B. im Franz. nicht die Minimalschiene fahren, gerade weil ich weiss, dass er nicht sehr viel investieren müsste, um aus der vier im Zeugnis eine fünf zu machen.

Aber im Grossen, möchten wir das ihm überlassen und seiner Eigenverantwortung so viel Raum wie möglich lassen.

Bezüglich Erwartungen an die Kinder, weiss ich natürlich, dass das je nach Familienkonstellation unterschiedlich ist. Wir haben es relativ einfach, da meine Frau und ich beide eher "einfachere" Jobs ausüben und bescheiden leben (ohne Leid und mit genug Lebensqualität). Somit ist es für uns natürlich einfach, sich bald einmal über einen tollen Nachwuchs zu freuen. Diese Freiheit schafft auch ein entspanntes und bestärkendes Verhältnis und ich kann mich über alles freuen, was aus der eigenen Motivation meines Sohnes entsteht.
Globi
Dabei seit: 30.07.2008
Beiträge: 2774
@Mmmocca

Du hast ja Sorgen! Bei deinem Thementitel dachte ist, es gehe um ein "katastrophen" Schulkind! Was erwartest du denn von deiner Tochter, wenn sie ohne Aufwand so gute Noten schreibt? Dass sie noch besser wird? Dass sie noch mehr Hobbies einfach mit links macht?

Sei froh, hast du so ein pflegeleichtes Kind. Irgendwann kommt sie sicher an den Punkt, an dem sie mal was üben muss, oder an ihre Grenzen stösst. Wäre sie schlecht in der Schule, würde nur zu Hause rumhängen, dann müsstest du dir Sorgen machen. Aber grad das Gegenteil ist der Fall. Und je mehr du sie jetzt zu was drängst, was für sie keinen Sinn macht, je mehr wird sie wohl trotzen.

Einfach zurücklehen und mal abwarten. Sei stolz auf sie, dass sie es in der Schule so gut macht. Und dass sie so tolle Hobbies hat icon_smile.gif
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
Ich denke, das ist so ziemlich der Normalfall, ausser dass nicht alle damit gute Noten schreiben. Fleiss und vor allem Übungsfleiss liegt den wenigsten Kindern im Blut. Gut möglich, dass sie aufdreht, wenn die Anforderungen steigen. An sich ist das ja eine Stärke: gerade so viel investieren, bis man die Arbeit gut gemacht hat, und den Rest der Zeit dem widmen, was man am liebsten macht. Ich finde es schwieriger, wenn Kinder immer perfekt sein und das Maximum erreichen wollen. Das setzt enorm unter Druck.
Freu dich ab deiner Tochter und vertraue darauf, dass es schon gut kommt.
Mmmocca
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 11.09.2013
Beiträge: 127
Danke für eure beruhigenden Worte.

Ich wünschte mir, sie würde die Schulaufgaben im Rahmen des Wochenplans erledigen, sich auf Prüfungen vorbereiten und die Instrumente üben. Wenn ich sie darauf hinweise, blockt sie vollständig ab.
Scheri
Dabei seit: 22.12.2014
Beiträge: 399
Tönt für mich wie wenn es ihr ein grosses Bedürfnis wäre, dass du diesbezüglich keine Erwartungen an sie stellst. Mit 5ern und 5einhalbern hättest du ja genügend Spielraum, um einfach einmal auszuprobieren, wie es sich für sie und für dich anfühlt, wenn du dich nicht mehr um ihre Schule kümmerst.
thea
Dabei seit: 28.06.2013
Beiträge: 878
@Mmmocca
5 und 5.5 sind ja wirklich gute Noten... Vielleicht liege ich mit meiner Vermutung richtig, dass es Dir nicht darum geht, diese Noten noch zu verbesseren, sondern vielmehr darum, dass sie lernt zu lernen? Dass sie für sich eine geeignete Lernmethode findet, um dann auch schwierigere Fächer/Themen in der Oberstufe bewältigen zu können?
Mmmocca
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 11.09.2013
Beiträge: 127
Ich habe sie immer machen lassen, und deshalb ein schlechtes Gewissen, weil ich sie nicht gelehrt habe, wie man lernt und (ungeliebte) Aufgaben erledigt.

Thea:
Genau!
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Ich denke, das wird sie dann schon lernen, das Lernen. Ein Kind, das den ersten Schwinmkurs besucht, muss auch nicht erst lernen, wie schwimmen zu lernen.

Wenn sie ein Ziel hat und merkt, dass das nicht mehr einfach so zu erreichen ist, muss sie zwingend erlernen, welche Strategien für sie in Frage kommen. Dann kannst du sie unterstützen.
Mmmocca
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 11.09.2013
Beiträge: 127
Morgen muss/darf sich mein Mann (ich arbeite) mit der Klassenlehrerin zu einem Gespräch treffen.

Unsere Tochter arbeitet zu wenig im Wochenplan, vergisst viel und kommt manchmal einige Minuten zu spät (sie weigert sich manchmal, in die Schule zu gehen und geht erst, wenn wir sie mitsamt Kleidern/Schuhen/Schulrucksack vor die Tür bugsiert haben).

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 20.02.2017 um 14:43.]