Bin gespannt auf konkrete Lösungsvorschläge

ole blue eyes
Dabei seit: 11.02.2008
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Hi Sinalco

ich zitiere mich selber aus einem verwandten Thema (und weiss auch nicht, wie alt Dein Sohn ist und ob ich bei meinem ebenfalls so cool reagieren könnte):
"Der Pädagoge Hartmut von Hentig hat in seinem Leben viel Dummes getan und gesagt. Aber mit seiner Idee, dass Jugendliche und vor allem Jungen irgendwann schulmüde sind und etwas anderes als Unterricht brauchen, gehe ich durchaus einig.

Zitat: Hartmut von Hentig, der in seinem 2006 publizierten Buch Bewährung – von der nützlichen Erfahrung, nützlich zu sein die „Entschulung“ der Mittelstufe empfiehlt. Unter Entschulung versteht Hentig mehr als die Bemühung, Rücksicht auf die Bedürfnisse pubertierender Jugendlicher zu nehmen. Vielmehr plädiert er für eine „Pädagogik der Selbstverpflichtung“, die den „Leistungszwang“ ersetzen sollte, indem an die Stelle von „Belehrung“ der „Einsatz“ und das „persönliche Erlebnis“ treten."

Vielleicht magst Du das Buch ja mal lesen (http://www.perlentaucher.de/buch/24880.html) und über die Idee nachdenken, Deinen Sohn ein Jahr aus der Schule zu nehmen und in einem Projekt arbeiten zu lassen? Ob er nun ein Jahr früher oder später abschliesst, ist doch nicht wichtig, solange er eine gute Basis für die Zukunft hat und die Freude am Lernen nicht verliert. Eventuell gibt es sogar ein Projekt, das an seine Interessen anknüpft?"

Sterkte!
obe
Sinalco
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@eineFremde
Grundsätzlich habe ich immer das Feedbeck, dass mein Sohn anständig, freundlich und gut erzogen sei. Seine Schwester (10) würde dies jetzt so nicht unterschreiben, aber er ist wirklich ein friedliebender, ruhiger Typ mit ganz viel Humor.
Ich kann mich auf ihn verlassen - muss ich auch, denn ich arbeite 100 % (ich muss!). Er macht sich jeden Mittag das Essen warm und wenn ich abends später komme, ist oft auch der Znacht schon gemacht. Seine Wäsche schmeisst er selber in die Maschine und ich weiss, dass er auch zu seiner Schwester nett ist, wenn ich nicht da bin.
Er hat viele positive Züge, darum fällt es mir schwer, bei ihm radikal durchzugreifen. Frage mich gerade, ob die oft von mir kritisierte Ordnung im Zimmer nicht eine Art Hilferuf sein könnte, denn richtig schlimm ist es, seit er in der Schule so abgesackt ist...

You don't get always what you want - you get what you need!
Sinalco
ThemenerstellerIn
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@old blue eyes
geht das tatsächlich ??? einfach aus der schule nehmen für ein jahr ?
habe letztens diese ideee gehabt, allerdings nicht, dass er hier in einem projekt mitmachen würde, sondern dass ich ihn zu seinem vater in den libanon schicken würde. einfach, um mal wieder seinen vater zu haben, evtl. eine sprache zu lernen und kopf frei werden. aber ich möchte auf keinen fall, dass er sich dann abgeschoben vorkommen würde....
gruss
s.

You don't get always what you want - you get what you need!
paul&shark
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Sinalco, nur kurz: ein Jahr Schulpause kann viel Substanz kosten, es ist anstrengend, eine Struktur und eine sinnvolle Beschäftigung/Praktikum zu finden. Aber sehr wertvoll. Ausland?
Dann: mein Cousin ist Pilot bei einer guten Fluggesellschaft. Er hat damals die Realschule abgeschlossen. Dann Lehre. Dann Berufsmatura. Dann USA, Lizenz und Flugstunden alles dort gemacht, finanziert mit Nebenjobs. Auch ein POS- Kind gewesen wie ich, brauchte einfach beim Übertritt in die Oberstufe viel Support für die Persönlichkeitsentwicklung.
Gelöschter Benutzer
*hüstel*

Es Puff im Zimmer ist in der Pubertät so ziemlich normal.
ole blue eyes
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Liebe Sinalco

alles geht, schlimmstenfalls mit einem freundlichen Gutachter bzw. -in icon_smile.gif Ich würde allerdings von Alternativen abraten, bei denen keine Struktur vorgegeben ist (es gibt ja auch "coole" Strukturen wie Schildkröten retten oder so). Kann sein Vater etwas in der Richtung bieten? Und auch durchziehen? Und willst Du Deinen Sohn wirklich in eine (Achtung, Vorurteil) Macho-Kultur schicken, wenn er gerade einen Hänger hat?
Schnupper doch mal rein bei von Hentig (findest auch Einiges im Netz), ausserdem empfehle ich Dir Haim Omer so als Hintergrundinfo (bin nicht in allem einig mit beiden, aber immerhin!)

cheers
obe
pascale 11
Dabei seit: 27.03.2002
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Du kannst dein Kind dann von der Schule abmelden, wenn er aus der Schweiz weg geht. Wenn er zurückkommt wieder anmelden und einschulen. Wenn er in den Libanon gehen würde, dann müsste er dort unten sicher auch in eine Schule gehen und wenn es nur für die Sprache hilfticon_wink.gif
Ich finde die Beziehung zum Vater, grad für Jungs, in der Pupertät sehr wichtig und wenn dein Ex eine gute Beziehung hat zu ihm und ihm ein Vorbild sein kann - wieso nicht....
~Tornado~
Dabei seit: 25.01.2005
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@einefremde

warum genau würde sie lachen, wenn wir vom beispiel HIER ausgehen?

www.elterncoach.ch
Balaine
Dabei seit: 13.03.2002
Beiträge: 1475
Verlangst du nicht zu viel von einem 13 jährigen? Ist er über Mittag alleine oder kommst du heim, wenn das Essen warm ist?

ich bin ein Star, holt mich hier raus!
*Ladina
Dabei seit: 04.10.2002
Beiträge: 705
meine stieftochter hatte mit 13 auch massive probleme - sie ist dann ein jahr vom kanton bern (mutter) zu uns ins tessin gekommen. sie hat dasselbe schuljahr auf italienisch wiederholt, hier viele freunde gefunden und die krise überstanden ...

Erfolg ist die beste Rache