Dyskalkulie?

Clajas
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 08.03.2004
Beiträge: 43
Meine Tochter 7 1/2 besucht die 1. Primarklasse,
jeden Tag dieselbe Qual beim Lösen der Rechenaufgaben.
Alles was über 10 hinaus geht bereitet ihr Mühe.
Sie vergisst auch ganz leicht das Gelernte wieder.
Heute morgen zum Beispiel:
Da fragte ich Sie nur so beiläufig, 0+ =5
Nach langem Nachdenken kam die Antwort 0?
und dies nachdem ich ihr immer und immer wieder erklärt habe dass, 0 = Nichts bedeutet.
Gestern wusste sie es noch und heute?
Wer kennt diese Probleme und hat sein Kind auf Dyskalkulie abklären lassen?
Beim Schulgespräch darauf angesprochen meinte die LP es sei noch zu früh dies so sagen zu können...

alles hat seinen Sinn
deb1
Dabei seit: 23.06.2007
Beiträge: 207
Unser Sohn hatte etwa die gleiche Problemen in der 1. Klasse. Auch uns sagten sie, dass eine Abklärung noch zu früh sei. Wir haben sie dann in der 3.Klasse gemacht ( allerdings wärs für die 2. vorgesehen gewesen ).
Wir haben immer noch grosse Probeleme mit ihm in der Zwischenzeit 5.Klasse, obwohl er keine Dyskalkulie hat aber einfach grosse Rechenschwierigkeiten mit POS. Jeden Tag ein Kampf. Echt nervenaufreibend.
Wünsche euch viel Kraft.
deb1
Dabei seit: 23.06.2007
Beiträge: 207
Unser Sohn hatte etwa die gleiche Problemen in der 1. Klasse. Auch uns sagten sie, dass eine Abklärung noch zu früh sei. Wir haben sie dann in der 3.Klasse gemacht ( allerdings wärs für die 2. vorgesehen gewesen ).
Wir haben immer noch grosse Probeleme mit ihm in der Zwischenzeit 5.Klasse, obwohl er keine Dyskalkulie hat aber einfach grosse Rechenschwierigkeiten mit POS. Jeden Tag ein Kampf. Echt nervenaufreibend.
Wünsche euch viel Kraft.
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
ich glaueb Du kannst der Lehrerin vertrauen, es ist noch zu früh daraus etwas zu schliessen. Diese Probleme mit dem Zehnerübergang und mit dem abstrakten Zahlenbegriff (typisch, dein Beispiel mit der Null) sind am Anfang normal. Darum legen sie ja heute in der Schule soviel Wert darauf, dass die Kinder vielfältige Erfahrungen mit den Zahlen machen, immer wieder, körperlich und mit Dingen. Mein Kind hatte so Chips in der ersten Klasse, damit konnten sie ohne Finger über 10 hinaus rechnen. Es ist ganz individuell, wann die Chips nicht mehr nötig sind. Gib ihr Zeit. Aber schau, dass sie immer so rechnen darf, wie sie es kann. zB. mit malen der rechnung, mit Nüssli oder Smarties. Raten darf nicht sein, oder gar auswendiglernen. Meine Tochter ist jetzt in der Dritten, und muss immer noch überlegen beim Uebergang zB. von 56-8 (sie ist aber im Vergleich gut im Rechnen, es ist wohl normal). Aber jedes Kind soll eine Strategie entwickeln können, wie es das ausrechnet. Selber! Immer wieder sagen nützt da genau nichts. Immer wieder Erfahrungen machen lassen mit Mengen und Zahlen, ist die einzige Möglichkeit.
Wichtig ist, falls es Schwierigkeiten bei den Hausaufgaben gibt, die Lehrerin immer wieder darauf hinzuweisen. De Aufgaben sollten vom Kind ohne Hilfe machbar sein. Sind sie zu schwierig, musst Du mit der Lehrerin eine andere Lösung finden.
Dasselbe gilt ja auch beim Lesenlernen: am Anfang ist eine Vertauschung von Buchstaben normal, oder Spiegelschrift schreiben. Wenn es jahrelang bestehen bleibt, ist es Legasthenie. Ich finde es schwierig, am Anfang schon zu erkennen, welches Kind dauerhafte Probleme haben wird, aber vielleicht haben Fachpersonen andere Hinweise.
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Unser 2. Geborener ist eh ein etwas spezieller Fall, auch was das Schulische angeht.

Er hatte (teilweise immer noch) lange Mühe mit den Zahlen. Er ist am Dritt-Klass-Stoff, lernt aber eigentlich erst jetzt Mulitiplikation - ich dachte, das käme in der 2. Gestern hatte er ein Blatt mit 8er Reihe. Er ging ins Zimmer, kurze Zeit später zeigt er mir das Blatt, alle richtig.

Ich war etwas misstrauisch, ob er wohl gemogelt hatte, und fragte ihm noch einmal mündlich ab. Siehe da, er konnte es wirklich.

Dafür hatte er wieder bei einfachen Plus/Minus Aufgaben mehr Mühe. (5+3 muss er einen Moment überlegen).

Hier kam mir wieder FJN in den Sinn, der meint, die Kinder müssen immer wieder neue (schwerere) Herausforderungen haben.

Auch er lernte mit "Bätzeli" und Rechenstäbe, wie ich damals.
Clajas
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 08.03.2004
Beiträge: 43
Lieben Dank für Eure Antworten.

Heute kam meine Grosse ganz happy nach hause. Sie hätten bei einem anderen Lehrer minus-Rechnen gehabt, ohne Fehler zu machen. Der Lehrer griff bei jeder Rechnung in seine Hosentasche und die Kinder mussten ihm die richtigen Zahlen - Ergebnisse nennen. Zu ihrer Belustigung zog er die jeweils genannte Zahl aus seiner Hosentasche raus, "so cool Mami".
Sie hat jetzt wieder mehr Spass am Rechnen, hoffe es bleibt so.
Schade nur, dass sie nicht zu diesem Lehrer in die 1. Klasse kam.
Könnte es evtl. doch an der Lehrerin liegen, bringt sie es zu trocken?
Fragen über Fragen...
Erstmal warten wir das nächste Schulgespräch ab, dann sehen wir weiter.

alles hat seinen Sinn
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 1021
Also ich bewundere Deine Tochter grenzenlos, wie sie das, was Du mit ihr machst (und offenbar auch die Schule) aushält, ohne davonzulaufen.
Wie die allermeisten, "löst" auch Du/Ihr das verkehrte Problem und Du müsstest eigentlich längst gemekrt haben, dass das Problem bei dem, was Du tust, immer noch größer wird. Probleme ERSCHEINEN als SACHproblem, sie SIND aber in WIRKlichkeit immer PERSÖNLICHE Probleme. Ihr macht immer nur am SCHEINproblem rum und macjht dadurch das SEINSproblem größer.
Das SEINSproblem Deines Kindes ist, dass es sich als VERSAGER fühlt. Es macht Eure Rechenaufgaben immer als VERSAGER und übt damit nicht Rechnen sondern, wie Du gut beobachten kannst, VERSAGEN ein. Damit wird es auch nicht in Rechnen sondern in VERSAGEN immer besser.
Eure Pädagogen, die das alles nicht erkennen, was doch ohne die übliche pädagogische Brille gar nicht zu übersehen wäre, kannst Du in der Pfeife rauchen. Würdest Du Deinen Mechaniker bezahlen, wenn er in dieser Qualität Dein Auto repariert??? Wenn ich sehe, wie diese an sich leicht zu lösenden Probleme über die Jahre hingeschleppt und groß gemacht werden mit ABSTUMPFUNG DER PERSÖNLICHKEIT, dann frage ich mich, warum das alle mitmachen und auch noch als "wissenschaftliche Pädagogik" honorieren; es ist einfach nur Impotenz und Inkompetenz.
Zurück zur Lösung! Wie Du gut sehen kannst, verhungert und verdurstet bei diesem Umgang die Seele mit ihren entscheidenden Kräften. Es nützt nichts, alles dem bewussten Verstand noch tausendmal zu er"klären"; Du siehst ja, wie das die Klarheit nur immer mehr vernichtet. Der bewusste Verstand ist für fast alles, was Ihr von ihm wollt, gar nicht zuständig. Die entscheidenden FEINEN Kräfte liegen IM UNBEWUSSTEN. Für diese feinen, hoch sensiblen Kräfte ist Eure Pädagogik eine einzige Qual. Mich erstaunt, dass noch nicht alle Talente die Flucht vor Euch ergriffen haben. Diese entscheidenden Geistes- und Seelenkräfte sind so hoch sensibel, dass sie jeden Gedanken unds jedes Gefühl wahrnehmen, das Ihr ausstrahlt. Und nun schau Dir diese Gefühle IN DIR einmal an!
Mütter sind mächtige SENDER. Was sie denken und fühlen strahlen sie permanent aus - in ihr Kind hinein. Das könnte auch Dein Vorteil sein. Wenn Du ganz anders denkst und empfindest und Deinem Kind eine neue Atmosphäre der Zuversicht, der Stärke, des Interesses an einer guten Entwicklung zustrahlst, dann LÖST DU DAS SEINSproblem. Dann stärkst Du die geschwächten Kräfte und richtest sie auf, dann weckst Du auf feinste Weise neues Interesse am Leben und Wachsen. Du brauchst kaum mehr zu tun, denn die TALENTE Deines Kindes sind nur für eins auf dieser Welt: ALLES FÜR DEIN KIND ZU TUN. Das ist der Sinn ihres Lebens. Dafür sind sie da. Und Eure Aufganbe ist es, diese PERSÖNLICHEN Kräfte zu stärken, zu bestätigen, zu ermuntern, zu ermutigen, aufzurichten und für ihre eigene gute Entwicklung zu begeistern.
So löse ich mit der neuen Ich-kann-Schule die Probleme, die die Du-musst-Pädagogik nur großmacht und nicht lösen kann. Als Ich-kann-Schule-Lehrer würde ich genau die Talente, denen Ihr nur Eure Sorgen hineimnprojiziert, grenzenlos bewundern und auf ihre gute Entwicklung setzen. Ich würde mich pausenlos heiß für das Können dieser Talente interessieren und mich ganz eindeutig - wie zum Beispiel hier - auf und an ihre Seite stellen. Ich würde ihre Talente so behandeln, wie ich mir die Behandlung wünschte, wenn ich das Talent wäre. Ich setze hier öffentlich auf die Rechen- und alle anderen Talente Deiner Tochter. Traust Du Dich das auch? Ich freue mich auf Euren Erfolg; er ist möglich.
Franz Josef Neffe

"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué
Barbapapa70
Dabei seit: 19.12.2008
Beiträge: 337
Würde nicht voreilig sein, hattest Du das Zeugnisgespräch schon?
Bin gespannt bei unserer, sieht manchmal auch so aus wie dein beschreib...ich lasse es mal auf uns zukommen!
Zumal würde sich sicher auch die Lehrerin melden.
Papaja
Dabei seit: 23.06.2002
Beiträge: 197
Ach Franz Josef Neffe was willst du damit sagen?

Bei meiner 1. Klässlerin habe ich bemerkt, dass die 10er Uebergänge und die Minusrechnungen für sie nicht ganz einfach sind. Jetzt habe ich mich mal hingesetzt und ihr dabei zugesehen und sie gebeten mir mal zu sagen wie sie das mache, normalerweise macht sie das leise und ich höre nicht was sie dabei denkt. Nun habe ich festgestellt, dass sie im Grunde zählt und nicht rechnet. Sie kann die Mengen noch nicht sehen. Jetzt habe ich ihr einen alten Zählrahmen hingestellt, damit funktioniert es jetzt gut. Sie zählt zwar auch damit, kann es aber auch visuell sehen. Zudem rede ich laut wenn ich selber eine Rechnung mache, damit sie ev. hört mit welchen Ueberlegungen ich eine Rechnung löse.
Natürlich werde ich das beim nächsten Elterngespräch mit der Lehrerin auch besprechen, in welcher Art ich ihr noch Hilfestellungen geben kann.
Zuerst scheint mir mal wichtig, dass die Hausaufgaben auch Spass machen und sie nicht den "Verleider" bekommt und dann schauen wir mal wie wir das angehen können.
Gelöschter Benutzer
Bei unserer Tochter hat es mit dem Zählrahmen geklappt, sie konnte so die Zahlen auch sehen und plötzlich war der Knopf gelösst und jetzt in der 2. Klasse hat sie absolut keine Probleme mehr