Dyskalkulie?

Ich hab es doch gesagt, Papaja: die Seele braucht was zu essen, nicht der Kopf immer noch mehr. Wovon soll denn der "Spaß" kommen??? Und glaubst Du wirklich, dass die Persönlichkeit in ihren Nöten keinen anderen Bedarf hat als "Spaß"???
Die Persönlichkeitskräfte, die schon auf dem Zahnfleisch daherkommen und sich zu schwach und überfordert fühlen, brauchen endlich sanfte, substantielle STÄRKUNG. Nicht "Erklärungen" - davon werden sie nicht satt sondern nur noch mehr ausgelaugt, und dann trauen sie sich noch weniger vom "Zählen" weg. Das ist doch bloß die Notlösung, mit der Dir die Talente Deines Kindes zeigen, dass sie IN NOT sind. Diese Not müsst Ihr lösen, dann kann gerechnet werden.
Als Ich-kann-Schule-Lehrer finde ich es wunderbar, dass Deine Tochter immerhin noch zählt. Das zeigt: ihre Kräfte haben noch nicht aufgegeben. Mit Grausen denke ich an all die Fälle zurück, wo ich Kinder erlebt habe, denen die Lehrer dann über Jahre hinweg dieses Zählen (mit den Fingern) abgewöhnen wollten. Damit nehmen sie ihnen die letzte Eigeninitiative aus der Hand. STÄRKEN müssen wir die Kräfte, nicht künstlich manipulieren! Die Grundregel dafür ist doch eh ganz einfach: "Was ich nicht will, das man mir tu, füg ich den Talenten meines Kindes niemals zu." Guten Erfolg!
Franz Josef Neffe

---

Habe den Zählrahmen bei Pro Spiele/Jako-O in Schinznach gekauft, im Bea Laden gibt es auch einen und im guten Spielwarenladen oder Papeterie sollte man auch einen Zählrahmen erhalten

0+ =5

also als erstklässler hätte ich auch mühe mit dieser rechnung! unsere rechnen gut bis 10, bis 20 haben viele mühe. der schritt über 10 ist ein sehr grosser schritt! lückenaufgaben wie die deine sind noch extrem schwierig! überfordere dein kind nicht sondern gib ihm sicherheit im grundsätzlichen.

probier mal aus, wie sicher dein kind in raum-lagebereich ist. also oben, unten, links, rechts, vorne, hinten........und in der mengenerfassung mehr, weniger, gleich viel.

aber mach es spielerisch! zb beim kochen - hol mir bitte fünf karotten und sieben kartoffeln, wieviel gemüsen haben wir jetzt? oder schau, ich habe hier 4 kartoffeln, das reicht nicht, wir brauchen 15.....wer hat mehr chicken nuggets im teller, wieviel muss ich noch dazu geben, damit alle gleich viele haben oder mit gummibärli....tisch deken ist übrigens auch eine gute mathi übung )

solche "lückenaufgaben", die fassbar sind, kann ein kind viel besser lösen, als eine, die einfach so diktiert wird.

spiele viel gesellschaftsspiele mit deinem kind, würfeln = simultane zahlenerfassung, also erfassen der augen ohne zählen. versuch es mit zwei würfeln - wer hat mehr augen gewürfelt.

bei uns ist das rechnen mit den fingern übrigens erlaubt! da braucht es keinen zählrahmen und man hat sie immer dabei.

---

Kennst du di CDs von Fidimaa? Meine Tochter hat eine mit dem 1x1 uns sie hört sie sehr gerne und es hat ihr geholfen, die Reihen mit Musik zu lernen. Auch die Lehrerin von ihr lässt die Kinder im Unterricht zwischendurch diese CD hören.

Es gibt auch eine die zum Rechnen bis 20 geht:"Fidimaa 3 - Rechnen bis 20"

Vielleicht würde deiner Tochter ja sowas helfen und dabei noch Spass machen?

---

@Papaja,
ich möchte Dich mal erschöpft auf einer Bergtour erleben, wo ich als Dein Bergführer fröhlich neben Dir sage, dass ich nur Dein Begleiter bin und Dich nur ganz "praktisch niederschwellig begleiten werde", wohin Du auch gehst. Ein Päd-agoge ist wörtlich ein Kinderführer und keine Begleittante. Wenn ein Führer nicht führen kann, wird es im Ernstfall gefährlich - für ihn und die, die er nicht führen kann.
Warum willst Du denn nicht konkret hinschauen, ob und wie ein Kind in Not ist? Und warum nicht in Seelennot? Hat bei Dir schon mal jemand gefragt, wie es Deiner Seele geht?
Warum um alles in der Welt sollen wir nicht auch einmal konkret überprüfen, ob UNSER eigenes Handeln das Problem löst oder vergrößert? Es ist doch nichts Schlimmes, wenn man einen FEHLER bei sich entdeckt und daran erkennt, was FEHLT und das nun korrigieren kann. Oder bist Du unfehlbar?
Wenn Du bei mir in der Sprechstunde säßest, würden wir uns über die Fortschritte Deines Kindes unterhalten und was es für diese Fortschritte stark gemacht hat und wie wir es beide weiter stärken und für seine eigene gute Entwicklung begeistern können.
Formale Übungen verbrauchen erst einmal nur Kraft. Logischerweise steigt der Leistungspegel nicht, wenn man schwächer wird. Wenn wir dann gleich noch Probleme wälzen und uns Sorgen machen, ist das auch nichts, was geschwächte Kräfte erquickt und aufrichtet. Wenn ich Dir dann einfach im Experiment a) 5 gute Sätze über Dich und b) 5 schlechte Sätze über Dich sage, kannst Du an der Wirkung selbst ablesen, wie wichtig Du bist, wenn Du Deinem Kind etwas Gutes über und für seine geschwächten Kräfte sagst. Ich wünsche Dir guten Erfolg.
Franz Josef Neffe

---