enorme schulische Probleme

leonie_70
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 17.06.2003
Beiträge: 10
Hallo zusammen

Langsam aber sicher, weiss ich mit meiner Tochter (12) nicht mehr weiter. Sie schreibt nur noch schlechte Noten, lernt nur das allernötigste und wenn sie lernt, dann ist nach einem Tag schon wieder alles weg. Selbstständig lernen damit tut sie sich nur schwer und immer braucht sie meine Hilfe. Ich habe schon einige Gespräche mit der Lehrkraft gehabt und nun auch ist auch noch eine Abklärung bei der EB. Ich verstehe nicht warum sie den Stoff nicht begreift, nicht lernt wie viele andere Kinder. Ich motivire sie wo ich kann, bin da wenn sie mich braucht etc. nichts hilft. Sie hat null Motivation und wenn ich versuche mit ihr zu lernen, eskaliert es oft und wir brechen die Uebung ab. Sie hat kein Ehrgeiz und am liebsten stuft sie sich als die aller Schlechteste und alles ist egal. Ich weiss aber, dass dem nicht so ist und sie enorm unter diesen schlechten Noten leidet, kann ihr trotzdem nicht helften. Was kann ich tun? Wo oder was würde meiner Tochter helfen? Ich bin komplett ratlos. Würde mich gerne mit betroffenen austauschen, danke.
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Gut finde ich, dass du sie nun bei der EB abklären lässt. Was meinen denn die Lehrkräfte dazu? Ist die Tochter im letzten Primar Schuljahr und wird im Sommer in die OS übertreten, oder ist sie bereits, frisch, in der OS?

Bei uns ist auch die 5. Klasse, letztes Schuljar vor OS, auch um einiges anspruchsvoller als die vorherigen, jedenfalls das 1. Semester, bis die def. Einstufungen vorüber sind. Ebenfalls fand ich das 1. Jahr Oberstufe auch happig. Viele neue Fächer, mehrere Lehrpersonen, jeder hat andere Ansprüche/Anforderungen an die Schüler.

Unser Sohn ist in der 2.OS und von den Leistungen her ist bei ihm immer ähnlich wie Berg- und Talbahn. Da bringt er 3.5 heim, tagsdarauf wieder 5.0. Vor Kurzem unterhielt ich mich mit dem Lehrer, der ihn lobte und fand, seine Leistungen hätten sich verbessert, was ich absolut nicht fand, sondern eher wie immer. Er muss auch lernen, doch manchmal denke ich, könnte er noch mehr Einsatz zeigen, vorallem teilweise ohne angesagte Prüfung.

Wie erlebte sie denn die letzten Schuljahre? Waren die nicht so schwierig? Vielleicht ist zur Zeit effektiv der Druck (zu) gross, so dass sie sich aufgibt und nicht mehr mag.
leonie_70
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 17.06.2003
Beiträge: 10
DAnke für deinen Beitrag. Sie wird nächsten Sommer den Uebertritt in die OS haben, d.h. das letzte halbe Jahr war krass mit unerwarteten Prüfungen, Resumes etc. sie kann's oder könnte es, stuft sich aber immer schlechter, als sie sein könnte, das nervt. Sie geht gerne zur Schule und ich vermute auch stark, dass der Druck gross war. Nun habe wir entschieden, dass sie die Real besucht und ich wünsche mir, dass sie endlich mal den Knopf auftut und mehr übt, sich Gedanken macht, wofür etc. sie tut sich nämlich mit dieser Einstellung selber schwer. Mich dünkts auch, dass sie gar nicht richtig weiss wie lernen, klingt jetzt blöd, aber so kommt es mir manchmal vor.

Die Lehrkraft sieht das genau wie ich bzw. wir haben dieselbe Meinung. Ich habe einen sehr guten Draht mit den Lehrpersonen und sie wie ich unterstützten meine Tochter wo wir können, doch das Resultat ist einfach nicht befriedigend. Ich hoffe, dass es besser, viel besser wird, weiss nur nicht genau wie.
hypericum1
Dabei seit: 18.05.2004
Beiträge: 779
in dem Fall hatte sie bis jetzt keine spezielle Förderung?

Seit wann besteht denn das Problem?

Meine Tochter hatte schon früh (1. Klasse) eine Teilleistungschwäche. Wurde zum Glück früh abgeklärt (auch wenn heute Vieles übertrieben wird in dieser Hinsicht).
Bei uns war es Gold wert. Sie würde richtig gefördert, hatte mehr Zeit, weniger Druck und eine super Lehrkraft in der Förderung , die genau wusste wie sie auch das Lernen vermitteln muss.
Unterdessen ist sie 10,5 und kan in diesem besagten Bereich zu 90% mit der Schulklasse mithalten.

Darum ist Abklären wohl spät, aber sicher sinnvoll auch für die Oberstufe.

Alles Gute
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Liebe leonie_70: Ich finde dies eine vernünftige Entscheidung. Unsere Nichte war ähnlich, wie du beschreibst. auch sie wurde in die Real eingestuft und ist nun eine super Schülerin. Alle Noten zwischen 5 und 6, ganz selten mal eine 4.5. Wenns klappt, wird sie sogar im Sommer prüfungsfrei in die Sek übertreten, was mich sehr freut.

Wie ich dir schon geschrieben habe, erlebten wir vor 2 Jahren dasselbe. Da wurden zwar Prüfunge angesagt, die Kinder markierten gar noch einzelne Sätze, die sie lernen mussten, doch in der Prüfung wurden Sachen gefragt, die nie auf einem Blatt standen. Ebenfalls mussten ganz einfache Fragen ausführlich beantwortet werden. Die Formulierung wurden dann logischerweise auch mitbewertet. Ich war einmal sehr traurig, weil ich wusste, unser Sohn kanns und hat viel dafür gelernt. Doch er hat noch heute Mühe mit Texten gut zu formulieren, so meinte er es zwar richtig, doch schriftlich wars dann halt teilweise oder ganz falsch.

Auch heute geht es ihm nicht super, aber ich bin sicher, er macht seinen Weg, wie deine Tochter auch. Wünsche ihr Glück.
Gelöschter Benutzer
Unser Sohni mogelte sich irgendwie durch die Mttelstufe, musste nicht viel lernen, vieles ging einfach... dann die OS.. nun reichte das wie bisher nicht mehr .. Probezeit wurde zum Nervenkitzel .. und wir erkannten dann, dass er nicht richtig wusste, wie man richtig lernt - lernen soll (vermutlich war das schon in der Mittelstufe so, nur da reichte es halt) ... so haben wir verschiedenes aufgegleist, damit er Hilfe erhielt für die Lernstrategie -- und dann machte es klick und er war wieder vorne dabei... nun dasselbe wieder, wieder Probezeit und wieder neue Lernschwierigkeiten, was wir diesmal mit einem Professionellen Lerncoach angehen ... wie das sich entwickelt, zeigt dann das baldige Ende der Probezeit - daneben brachten div. Gespräche und Kinesiologie auch viel.... zumal immer ER wollte, wir mussten nie Druck machen, wir helfen ihm, SEIN Ziel zu erreichen
Gelöschter Benutzer
Warum denken Eltern bloss immer: Das Kind könnte schon, wenn es nur wollte. Wenn es könnte, dann würde es auch. Interessanterweise habe ich noch nie gehört, dass jemand gesagt hätte: Das Kind ist viel besser in der Schule, als es eigentlich sein sollte.

* * *

Nimm Druck von deiner Tochter, lobe sie für das, was sie macht, anstatt mehr zu verlangen, als sie im Moment leisten kann.
Quest
Dabei seit: 05.11.2002
Beiträge: 975
Mein Sohn war in der 4. - 5. Klasse genau gleich.

Es hat irgendwie schleichend angefangen. Und die 4. Klass Lehrerin hat nicht gesagt und sich um nichts gekümmert.
Dazu kam noch der Selbstmord seines Vater.

Ich habe dann von mir aus einen Therapeuten gesucht der Schulkinder bei Problemen unterstütz.
In der Schule bekam er Psychomotorik und die endete mit dem 4. Schuljar. Schön schreiben tut er immer noch nicht, aber man kanns lesen. Es hat erwas Probleme mit der Rechtschreibung, bei Diktaten kommt er nie unter 20 Fehler weg, aber leider nicht genug, als das es als Legasteny angesehen wird.

In der 5. Klasse bekam er eine neue Lehrerin. Die merkte schon bald, das er sein Potential nicht ausschöpft und bat uns zu einem Gespräch. Wir versuchten herauszufinden wo das Problem liegt. Aber genau das war das Problem. Er konnte nicht sagen, warum er sich nicht konzentrieren kann in der Schule.

Der erste Therapeut brachte gar nicht.
Wir haben mit Sohnemann und Lehrerin überlegt, was wir machen könnten und ich ging zu einem anderen Therapeut. Der war super und konnte meinen Sohn nehmen. Und hier konnte er auch erklären, warum er sich nicht konzentrieren kann und darum immer schlechte Noten machte.

Es hat mich extrem viel Geduld gebraucht und auch loslassen. Irgendwann hab ich ihm gesagt, dass es eine Zukunft sei. Er müsse einen Job erlernen ich hätte einen. Und wenn er mit 18 irgendwo eine Hilfkraft wäre und nicht genug Geld habe um sich alles zu Kaufen was er sich wünsche, sei das nicht mehr mein Problem.

Und dann hat's rums gemacht. Er hat sich geöffnet und heute ist er in der 6. Klasse und so wie es auschaut schafft er es in die Sek. Die Noten sind fast 1 Note besser als noch vor 1 Jahr.

Es ist extrem schwierig, das Kind los zu lassen. Es selber machen zu lassen. Seine Zukunft selber zu tragen. Aber bei uns war es im Endeffekt das was am meisten geholfen hat.

Noch heute helfe ich gerne wenn er fragt, aber sobald irgend eine blöde Bemerkung oder etwas Negatives kommt, gehe ich weg und lass ihn sein.

Bei uns hat das geholfen.
Viel Glück
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
@me too
ich sehe es auch so. druck weg nehmen.

noten mal ganz ignorieren..... standpunkt anschauen und mit dem kind wege suchen, damit es ihm besser geht. man kapituliert, wenn man versucht, immer wieder vesucht und trotzdem immer zu den schlechtesten gehört.

interessant, sind einem nur die dinge - die wir für sinnvoll halten.
Gelöschter Benutzer
***Warum denken Eltern bloss immer: Das Kind könnte schon, wenn es nur wollte. Wenn es könnte, dann würde es auch. ***

genau würde es denn, wenn es könnte.... wenn es aber nicht wirklich kann und das auch nicht erkennen kann... bzw nicht sagen kann... versuchen wir Eltern ja schon hilfestellung zu geben... sofern wir es eben als "nicht können" einstufen und nicht bloss als "nicht wollen"

Klar muss das Kind wollen... und manchmal ist Hilfe von aussen annehmen fürs Kind einfacher ...