Erfahrungen mit Privatschulen (vorzugsweise SIS)

@Dude

Heute können rund 30 % der Kinder bei Schuleintritt bereits einfache Sätze lesen. Das ist also keine Seltenheit. Echte Frühleser lesen vor dem 5. Geburtstag und haben sich das selber beigebracht (d. h. ohne äussere Hilfe durch Eltern, ältere Geschwister etc.). Nicht mal die sind alle hochbegabt; begabt aber natürlich schon.
Ich sehe das Problem dabei nicht, wenn ein Kind bei Schuleintritt bereits lesen kann. Deshalb kommt es ja nicht automatisch zu kurz. Die Lehrperson wird sicher Gruppen bilden und unterschiedliche Übungen anbieten. Aber 20 Sonderprogramme, das geht einfach nicht. Eine total individuelle Förderung ist nun mal nicht die Grundidee der Volksschule. Dazu bräuchte jedes Kind einen Privatlehrer.

Ich glaube trotzdem nicht, dass die starken Schüler insgesamt zu kurz kommen. Es gibt diverse Möglichkeiten, auch in der Primarschule, unterforderte Kinder zu fördern. Und ja, dann langweilen sie sich halt mal zwischendurch. So what. Das geht ja wohl allen so. Spätestens im Gymi ist es ja dann vorbei mit Langeweile.

Ausnahmen bestätigen die Regel. Aber Ausnahmen sind nicht so häufig, wie das Eltern gern denken.

Aber wir zwei dürfen auch unterschiedlich darüber denken.

@Gabriela
Ich kenne ganz viele sehr nette überhaupt nicht korrupte Ausländer und Schweizer, welche ihre Kinder aud ganz verschiedenen Gründen an eine Privatschule schicken OHNE Problemkinder. Ich finde du bist ganz schön voreingenommen...

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@dude: Die Kinder, welche ich kenne, und einen Privat Schule besuchen, tun dies weil
- die Schule ganztags Betreuung inkl. Ferien anbietet
- die Schule 2-sprachig ist, und die Kinder somit täglich diese 2 Sprachen hören
- weil es in der öffentlichen Schule Probleme gab

Die befreundete Familie von uns machte nun mal positivere Erfahrungen mit der öffentlichen Schule. Vielleicht in ein paar Jahren denken sie wieder anders. Diese von mir erwähnte Schule ist eine internationale Schule, wo halt fast ausschliesslich Kinder von ausländischen Eltern unterrichtet werden. Das sind vielleicht auch Familien, die nur für eine gewisse Zeit hier leben - z.B. Botschafter - und später wieder zurück kehren.

Wie ich auch Familien kenne, die im Ausland leben und dort ihre Kinder genau aus diesem Grunde an eine Int.Schule schicken.

Im übrigen gebe ich KlaraM in allen Punkten recht! Ein Sonderprogramm für 20 Schüler - oder mehr - gibt es leider nicht. Viele Eltern haben das Gefühl, ihr Kind sei hochbegabt.

Ich kannte früher viele Eltern, deren Kinder kurz nach dem Stichtag Geburtstag hatten. Die hatten echt ein Problem, dass ihr Kind erst ein 1 Jahr später eingeschult würde. Eines konnte vom Kindergarten direkt in die 2. Klasse gehen. Es war zwar schulisch sehr begabt, aber von Sozialkompetenz enorm weit entfernt!

Es lachte immer die älteren, schwächeren Schüler aus, weil die so dumm waren und mit 8 noch nicht mal richtig lesen konnte, wo es das schon mit 4 konnte!

Nicht jedes Kind, welches schon früh lesen oder schreiben kann, ist deshalb hochbegabt. Was stellst du dir denn vor, sollte die LP mit diesem Kind machen?

Heute werden die meisten Kinder bereits mit 6 eingeschult. Wenn nun 1/3 davon ein Jahr hinaufgestuft würden, so kämen die mit 14 zur Schule raus. Und dann? Alle ans Gymi und studieren? Mit 14 schon ans Gymi?

Es gibt weit mehr als nur Lesen, Rechnen und Schreiben zu lernen in der Schule.

@dude: Somit gehen die Kinder bei euch nur 8 Jahre zur Schule?

1. Kl. 6 J.
2. Kl. 7
3. Kl. 8
9. Kl. 14 Jahre
Ende Schulzeit 15 Jahre
Wie geht das? Mit Gymi meinte ich die weiterführende Schule

Wieso rechtfertigst du deine Kinder? Ich hatte nie was von deinen Kindern geschrieben...

Wenn ihr nicht schon Erfahrung mit euren älteren Kindern hättet, würde ich sagen: Finger weg von diesem Kleinen, der kommt schon gut. Weiss man denn in diesem Alter wirklich schon, wo genau sein Potential ist? Oder bestimmt ihr das? Ich hätte eher Angst, sein Potential einzuschränken, wenn ich mich zu früh in seine Entwicklung einmische. Da ist doch gerade das Spannende: schauen, wohin die Kinder reisen, wenn man ihnen die Freiheit lässt.

Zum Lesen: unsere Tochter konnte das auch schon vor dem Schuleintritt - keine Ahnung, wo sie es gelernt hat. So gross das Interesse an den Buchstaben zu diesem Zeitpunkt aber auch war, so schnell war es auch schon irgendwo anders. Und da hatten sie die Schulkollegen tatsächlich schnell eingeholt. Ich würde so punktuelle Fähigkeiten nicht überbewerten. Die einen Kinder können schon malrechnen, andere gut Ski fahren. Und es ist halt so, dass die Schule nicht alle überall fördern kann. Es gibt Begabungen, die nie verlangt und nie benotet werden. Das Leben ist ungerecht.

Eingreifen muss man, wenn ein Kind unglücklich ist, nicht schlafen kann und nicht mehr essen mag.

Noch ein Gedanke: Die Jahre vor der Schule sind einzigartig und können nie mehr nachgeholt werden. Zeit zum Spielen, zum Rumtoben, freie Beschäftigung ohne Aufgaben und starren Stundenplan.

Habt ihr schon an eine Waldschule gedacht?