Ich erlaube mir mal ein Plädoyer für meine unglückliche Kollegin. Dass es ihr selber SCHLECHT geht, ist doch wohl nicht zu übersehen. Dass dies nicht erst seit vorgestern so ist, dürfte wohl auch mehr als deutlich sein. In einer Institution voller Pädagogikprofis, wie können ihr da alle über Jahre (oder Jahrzehnte) immer nur zuschauen und die Probleme wachsen lassen?
Was ist das für eine schreckliche Lehrplanvollzugsanstalt?
Die Instanz in der Lehrerin, die fürs Überleben zuständig ist - ich nenne sie das Unbewusste - muss etwas unternehmen, dass auf den Tisch kommt, was mit ihr los ist. Da für ein normales, einfühlsames Gespräch offenbar niemand zur Verfügung steht, bleibt dem Unbewussten nichts anderes übrig, als das Unglück der Frau, mit dem sie nicht fertig wird, in jemand anderen hineinzuprojizieren und mit diesem anderen Menschen das als Drama aufzuführen, was ihr selbst widerfahren ist und nicht bewältigt wurde.
Ich habe das vor einem Dutzend Jahren mit der 7jährigen Sabrina erlebt, die wurde von ihrer Lehrerin täglich vor der Klasse bloßgstellt. Die ganze Ich-kann-Geschichte hier zu erzählen, fehlt der Platz, sie ist andernorts nachzulesen. Hier nur die Lösung: Sabrina erkannte, dass ihre Lehrerin mit sich selbst nicht umgehen kann und dass man ihr diesen Fehler nicht nachmachen sollte. Sie lernte zaubern und schickte ihrer Lehrerin im Geiste alles, was ihr zum GUTsein fehlte - einfach durch DENKEN. Die Lehrerin änderte sich binnen Tagen. Und Sabrina wuchs natürlich. Wenn man erlebt, welch große Macht man als kleines Kind über eine 56jährige Frau hat, wenn man mit ihren Kräften GUT umgeht, davon wächst jeder. Und wenn man wächst, wird man dem Leben und seinen Aufgaben GEWACHSEN.
Ich freue mich auf Euren Erfolg.
Franz Josef Neffe
"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué