Erziehungstipps, bitte!

Mmmocca
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 11.09.2013
Beiträge: 127
Wie gehe ich damit um, wenn meine 8,5 jährige Tochter kurzfristig nicht mitkommen will, wenn wir etwas abgemacht haben? Ich kann sie ja nicht mitschleifen, aber auch nicht allein zu Hause lassen.

Leider werde ich oft sehr wütend, da die Zeit drängt und sich das Kind weigert, mitzukommen.
dude
Dabei seit: 20.05.2003
Beiträge: 1275
Das hängt sehr davon ab worum es geht, sprich wohin es geht.



You can judge the character of a person by the way they treat those who can do nothing for them
Schmetterling03
Dabei seit: 13.11.2003
Beiträge: 937
kommt doch ganz darauf an, wohin du gehen möchtest und wie lange.

unsere blieben in dem Alter sehr gerne alleine zu Hause. Ich liess sie sicher 1 - 2 Stunden alleine. Sie mussten einfach im Haus sein.

Ob das bei allen Kindern geht, ist schwer zu sagen. Jedes ist anders und das ist definitiv altersunabhängig. Unsere spielten oft, machten Hausaufgaben oder lasen, zeichneten oder was auch immer.
Tochter meiner Freundin (ist 13 1/2) bleibt abends keine 10Minuten alleine, Tagsüber problemlos.
Unsere Kinder können wir auch abends alleine lassen wenn wir das denn möchten. Sie sind 12 und 10. Seit gut einem Jahr geht das,sie gehen ins Bett und schlafen. Kino oder Kaffee trinken abends mit meinem Mann ist so wieder möglich und machen wir etwa alle zwei Monate mal.
Schmetterling03
Dabei seit: 13.11.2003
Beiträge: 937
und wenn es etwas ist, wo Du möchtest, dass sie dabei ist, dann würde ich nicht diskutieren.
Du schreibst kurzfristig. Vielleicht liegt da der Haken. Ansonsten am Morgen sagen, dass ihr am Mittag weg geht und sie mitkommt.

Es gibt sehr vieles, wo ich mit mir diskutieren lasse und die Argumente meiner Kinder höre. Es gibt jedoch auch Sachen, da diskutiere ich nicht und es ist einfach so. Das kennen sie von mir und daher habe ich diesbezüglich keine Probleme.
Mmmocca
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 11.09.2013
Beiträge: 127
Heute wollte sie nicht an einen Auftritt ihres Kinderchors gehen und mitsingen.

Kurzfristig war ihre Weigerung, mitzukommen, nicht meine Vorankündigung.

Für mich ist es auch keine Option, nicht zu gehen, mir fehlen aber Tipps, wie ich sie dazu bringen kann, mitzukommen, ohne sie zum Auto tragen zu müssen.
dude
Dabei seit: 20.05.2003
Beiträge: 1275
Das ist schwierig, da sie offensichtlich Bammel vor dem Auftritt hat.

Ich würde ihr erklären, dass es unfair den anderen gegenüber wäre, wenn sie nicht teilnehmen würde. Aber vor allem würde ich ihr sagen, dass die andern sehr traurig sein würden, wenn sie nicht kommt.

Aber ja, gerade für so eine Situation, kann man nur an den Verstand appelieren, zwingen ist aus meiner Sicht unmöglich.

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Schmetterling03
Dabei seit: 13.11.2003
Beiträge: 937
oh ja, das ist nicht so einfach. Lampenfieber?

Unsere Tochter war vor einigen Jahren in einer ählichen Situation. Sie tanzt und immer einmal im Jahr haben sie eine Aufführung zu ihren 4 Songs. Da ihr 2 dieser 4 Songs nicht (nie) gefielen, wollte sie aussteigen kurz vor dem Auftritt.
Bei ihr half, dass ich ihr erklärte, es sei nicht fair den anderen Kindern gegenüber und auch der Lehrerin nicht, da sie mit ihr rechne. Sie könne mit Tanzen aufhören aber NACH der Vorstellung.
Dieses "ins Gewissen Reden" half bei ihr damals.
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
Ich finde, da gibt es keine allgemeine Regel. Je nach Situation musst du versuchen zu verstehen, woran es liegt, dass sie sich verweigert. Und entsprechend reagieren. In einer Situation kann das sein, dass du ein Machtwort sprichst und es wird einfach so gemacht (war ja auch so bekannt). Hat sie wirklich Angst vor dem Auftritt, könnt ihr vielleicht einen Kompromiss suchen (sie steht ganz hinten) oder im schlimmsten Fall geht ihr gemeinsam hin und entschuldigt sie und geht dann aber wieder heim. Einfach nicht hingehen so kurzfristig würde ich nicht akzeptieren.
Ganz generell würde ich frühzeitig bereit machen (stressfrei) und nicht zu viel Programm. Auch den Kindern wird's vor Weihnachten gern zuviel mit den vielen Extra-Terminen.
taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
Konkretes Beispiel: nicht wütend werden. Einfacher geschrieben als geschafft - würde jedoch nichts zur Besserung der Situation beitragen.

Der Auftritt ist inzwischen durch. Ich würde mich mit meiner Tochter hinsetzten. Sie fragen, was es ihr so kurz davor so schwer gemacht hat, dass sie grad gar keine Lust mehr hatte zu gehen. Hat sie sich vorher gefreut? Geht sie gerne hin?.....Wenn sie das bejahen kann, dann würde ich gemeinsam mit ihr nach Strategien suchen, die ihr helfen, wenn dieser Fall wieder eintritt. Sie hat bestimmt eine gute Idee. Das Ziel muss sein, dass sie an den Auftritt kann, da so dort ja dann einen grossen Spass hat.

Ähnlich würde ich mit anderen Dingen vorgehen. In einer ruhigen Minute mit ihr hinsetzen und ihr erklären, dass das für mich ganz mühsame Situationen sind. Und dass ich deshalb Ideen von ihr möchte, wie wir künftig mit solchen Situationen umgehen. Dabei wird es Kompromisse geben - ich gebe ein bisschen nach und sie gibt ein bisschen nach. Dann gilt es....ausprobieren. Wenn's funktioniert und für beide stimmt...dann können wir so weiter machen. Wenn's für einen nicht stimmt...dann gibt's neue Verhandlungen.

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Im übrigen gibt es auch Erwachsene, die im letzten Moment kneifen.
Die Klasse (9.) unseres Ältesten hatte schon länger ihren Klassenlehrer zum Essen in die Kochschule eingeladen. Heute Mittag erzählt er, er hätte leider keine Zeit, es sei ihm in den Sinn gekommen, dass noch Handwerker kommen. Da haben sie spontan den Englisch Lehrer eingeladen, und der kam.

Wenn Erwachsene sowas machen, finde ich es respektlos!

Bei Kindern - gerade im Falle vom Auftritt der Tochter - gilt es wirklich herauszufinden, was genau der Grund ist.