Frage zu Schulnoten

buzzman
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Dabei seit: 11.09.2017
Beiträge: 16
"KlaraM" schrieb:

Betrachte es doch einfach von der anderen Seite: Für dein Kind hat es den Vorteil, dass es von einem besseren Französisch-Unterricht profitiert, wenn einige Kinder bilingue sind. Ausserdem profitiert es umgekehrt bei der Notengebung im Fach D (ausser es ist auch zweisprachig, dann sind die Voraussetzungen wieder gleich).


Einerseits sehe ich das mit dem profitieren genau gleich. Und ich persönlich bin nicht fokussiert auf die Noten.
Nur ist es leider immer noch so, dass oftmals alleine aufgrund von Noten entschieden wird ob man den Übertritt in die Sekundarstufe schafft oder nicht (zumindest in den meisten Fällen; gibt sicher auch andere Lehrpersonen). Aber bei uns scheint es auf alle Fälle so zu sein.

Und Ihm bringt dann ein gutes Level im Französisch "nichts" wenn es um den Übertritt geht wenn nur die Noten ausschlaggebend sind.
Und später in der Berufswahl ist es leider auch nach wie vor zu oft so, dass die Stufe (Real/Sekundar) und die Noten entscheidend sind ob man eine Lehrstelle erhält oder nicht.
Aber ich denke das ist ein allgemeines Problem. In der Gemeinde A ist eine Note 5 vielleicht wertvoller als in der Gemeinde B. Aber eben, das ist noch Zukunftsmusik.
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Erfolgt der Übertritt denn nicht erst in 1 3/4 Jahren? In dieser Zeit kann noch sehr viel passieren.

Wir hatten damals schon mehr als 1 Jahr vor Übertritt ein Standort Gespräch.

Später mussten die Schüler, Eltern und LP alle separat ein Formular ausfüllen, zur Beurteilung des Schülers.

Unser Sohn wollte in die Sek. und hat das auch immer so kommuniziert. Bei der definitiven Beurteilung wurden die LETZTEN 2 JAHRES Zeugnisse betrachtet, Selbstkompetenz, Sozialverhalten, Ehrgeiz und auch Unterstützung durch die Eltern. Das ergab dann ein Gesamtbild, aufgrund dessen entschieden wurde.

Die Noten alleine werden sicher nicht berücksichtigt. Das erfolgt später für die weiterführende Schule.

Hier in unserer Gegend gibt es einige Kinder, die 2 sprachig, Englisch-Deutsch sind. Für die ist nun Englisch sehr einfach.

Zudem zweifle ich, ob wirklich fast alle in der Klasse bilangue sind und all die alles richtig hatten. Denn auch wenn sie die Sprache beherrschen, müssen sie die Rechtschreibung üben.
sunnestrau
Dabei seit: 01.12.2008
Beiträge: 180
Nur noch zur Info

Im aktuellen Lehrplan des Kanton Berns sind die Hausaufgabenzeiten pro Woche folgendermassen angegeben:

1./2. Klasse: 1½ Stunden pro Woche
3./4. Klasse: 2 Stunden pro Woche
5./6. Klasse: 3 Stunden pro Woche
7.–9. Klasse: 4 Stunden pro Woche


buzzman
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 11.09.2017
Beiträge: 16
"GabrielaA" schrieb:

Erfolgt der Übertritt denn nicht erst in 1 3/4 Jahren? In dieser Zeit kann noch sehr viel passieren.

Zudem zweifle ich, ob wirklich fast alle in der Klasse bilangue sind und all die alles richtig hatten. Denn auch wenn sie die Sprache beherrschen, müssen sie die Rechtschreibung üben.



Genau, der Übertritt würde erst im August 2019 erfolgen. Da ist tatsächlich noch viel Zeit. Wie das genau läuft werden wir diese Woche am Elternabend erfahren.
Bei den Nachbarn habe ich gesehen, dass leider primär die Noten ausschlaggebend sind obwohl die anderen Faktoren auch oft erwähnt werden. Wer unter einer 5 hat in den entsprechenden Zeugnissen (beim Nachbar war nur das eine ausschlaggebend, nämlich das Herbstsemester vor dem Übertritt im kommenden Sommer) ist per se chancenlos (in den Fächern Deutsch/Franz/Math). Da wurde nicht verhandelt. Und bei einer 5 (oder drüber) war der Übertritt eigentlich beschlossene Sache; eben extrem gesteuert von Noten.
Es hat einfach meinen Sohn demotiviert. Er sagt zurecht, dass seine Leistung ja ganz ok war aber weit weg von ungenügend. Und weil der Drucker der Lehrer und wohl auch Mitschüler kommt wegen dem Übertritt fühlt er sich jetzt nicht besonders gut. Und eine 3.5 wieder auf einen 5er-Schnitt zu bringen wird wohl nicht ganz einfach (sofern bei der Beurteilung die 5. Klasse auch angeschaut werden würde).

Das wurde falsch verstanden, bei uns sind nicht nur zweisprachige Kinder, das war nur ein Extrembeispiel. Es hat sicher einige, vielleicht 1/3 der Klasse. Und klar, dass die auch nicht perfekt beide Sprachen sprechen. Ich würde es eben nur komisch finden, wenn der Notenspiegel nach Klassenleistung und nicht nach Erreichen der Lernziele gemacht würde.
glitzerfee2
Dabei seit: 26.03.2004
Beiträge: 305
In unserer Primarschule wurden die Voci-Tests nicht angekündigt. Die Hausaufgaben waren klar formuliert: neues Voci muss bis zur nächsten Lektion / Woche gelernt werden, inkl. Rechtschreibung. Die LP hatte so die Möglichkeit, immer wieder Voci abzufragen, mal mündlich, mal schriftlich. So hatte sie Ende Semester vielleicht 8 bis 10 kleine Vocitests, die sie zu einer Note zusammen nahm. Ähnlich wie beim Blitzrechnen.
Und ja, wenn Voci abgefragt ist, ist Do nicht Di...sondern falsch.
Ich würde mich wohlwollend per Mail erkundigen, wie stark dieser Test gewichtet wird und dann deine Schlüsse daraus ziehen.

Bzgl. Bilingue: wie würdest du die zwei drei Kinder der Klasse, die zuhause kein Deutsch spricht, benoten? In Mensch und Umwelt, wo es Texte verstehen muss, in Mathe wo es Satzrechnungen lösen soll?

buzzman
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 11.09.2017
Beiträge: 16
"sunnestrau" schrieb:

Nur noch zur Info

Im aktuellen Lehrplan des Kanton Berns sind die Hausaufgabenzeiten pro Woche folgendermassen angegeben:

1./2. Klasse: 1½ Stunden pro Woche
3./4. Klasse: 2 Stunden pro Woche
5./6. Klasse: 3 Stunden pro Woche
7.–9. Klasse: 4 Stunden pro Woche


Danke, gut zu wissen. Und ist ein erheblicher Unterschied zum Lehrplan21
glitzerfee2
Dabei seit: 26.03.2004
Beiträge: 305
Nach welchen Faktoren wenn nicht dem Erreichen der Lernzielen (und den daraus resultierenden Noten) soll den der Übertritt erfolgen?

KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
"glitzerfee2" schrieb:

Nach welchen Faktoren wenn nicht dem Erreichen der Lernzielen (und den daraus resultierenden Noten) soll den der Übertritt erfolgen?


Im Kanton ZH erfolgt die Empfehlung für Sek A oder B nicht rein nach Noten, wobei die Noten in der Gesamtbeurteilung schon die Hauptrolle spielen. Es zählt aber auch um Arbeitshaltung, selbständiges Arbeiten, Interesse, Umgang mit komplexeren Aufgaben etc.
buzzman
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 11.09.2017
Beiträge: 16
"glitzerfee2" schrieb:

In unserer Primarschule wurden die Voci-Tests nicht angekündigt. Die Hausaufgaben waren klar formuliert: neues Voci muss bis zur nächsten Lektion / Woche gelernt werden, inkl. Rechtschreibung. Die LP hatte so die Möglichkeit, immer wieder Voci abzufragen, mal mündlich, mal schriftlich. So hatte sie Ende Semester vielleicht 8 bis 10 kleine Vocitests, die sie zu einer Note zusammen nahm. Ähnlich wie beim Blitzrechnen.
Und ja, wenn Voci abgefragt ist, ist Do nicht Di...sondern falsch.
Ich würde mich wohlwollend per Mail erkundigen, wie stark dieser Test gewichtet wird und dann deine Schlüsse daraus ziehen.

Bzgl. Bilingue: wie würdest du die zwei drei Kinder der Klasse, die zuhause kein Deutsch spricht, benoten? In Mensch und Umwelt, wo es Texte verstehen muss, in Mathe wo es Satzrechnungen lösen soll?



Danke, im ersten Teil der Antwort hat es hilfreiche Hinweise bezüglich Voci-Tests. Werde mich mal informieren, ob das bei uns auch so bewertet wird.
Und klar ist die Verwechslung von Dienstag und Donnerstag (resp. Juni und Juli) falsch, in beiden Fällen. Mir persönlich ist die Benotung aber dennoch (um einiges) zu streng. In einem "normalen" mir bekannten Notenschlüssel gibt 70% richtige Antworten aufgerundet sicher eine 4.5 und nicht eine 3.5. Aber eben, das sind Details und mein persönliches Empfinden. Bin keine LP und dankbar für alle Infos und den Austausch hier.

Ich habe kein Patentrezept für die Benotung, erst recht nicht von fremdsprachigen Kindern. Aber in einer deutsch geführten Schule (in einer deutschsprachigen Stadt) wo französisch eine Fremdsprache ist müsste diese auch als Fremdsprache gewertet werden auch wenn die Mehrheit der Schüler zweisprachig wäre. Das ist meine Meinung.
Dass die zweisprachigen Kinder einen Vorteil haben ist doch tiptop und das mag ich ihnen gönnen. Dann sollen die alle mit 0 oder 1 Fehler eine 6 erhalten. Nichts desto trotz sollte meiner Meinung nach der Rest der Schüler fair beurteilt werden so wie wenn kein Kind zweisprachig wäre und eben nicht strenger nur weil ein paar Kinder sehr gut sind.
Aber ich würde mich hüten, irgendwelche Tipps bezüglich Integration zu geben (unsere Kinder sind übrigens auch zweisprachig, aber leider in einer Sprache die nicht relevant ist). Wir haben aber den Fokus klar auf Deutsch gelegt, weil das in der Schule zählt. Vielleicht fängt die Integration schon zu Hause an


[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 11.09.2017 um 13:18.]
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
Ich würde nicht nachfragen gehen. Wenn Dein Sohn fragt, ok. Eltern sollten sich nicht einmischen, ausser das Kind leidet längere Zeit. Ein Notenschlüssel muss nicht "normal" sein, es kann zB. pro Fehler eine halbe Note Abzug geben... offenbar wollte der Lehrer, dass die Schüler die Voci sehr gut können. Meine Tochter hatte praktisch keine solchen Voci, und siehe da, jetzt kann sie auch praktisch kein Franz. Es gibt immer Vor- und Nachteile... Am besten mischt man sich nicht ein und erklärt dem Kind, dass Noten relativ sind. Es kann wichtig sein, gute Noten zu machen, zB. siehe Übertritt, aber dann muss es das Kind im gegebenen System (Lehrer,Schule, Kanton) schaffen. Meine Tochter hatte zB. in der Sek jeweils eine 3.5 oder 3 in Englisch. Und dann einen neuen Lehrer, 3.Sek, eine 5.5! Was stimmt nun? Der StellwerkTest war auch eher 5.5...