Fremdsprachen in der Primarschule

kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
Löwin, finde ich gut, wie Du das machst. Bei uns war ein Problem die fehlende Regelmässigkeit und die Unklarheit, was genau getestet wird. Meine Tochter ist übrigens problemlos in die SekA gekommen. Wie es dann dort geht, weiss ich aber noch nicht.
Nuvole
Dabei seit: 02.06.2007
Beiträge: 1743
@kaye
Witzig! Meine Tochter kommt auch in die OS. Nach den letzten beiden Jahren bin ich aber zuversichtlich, dass es nur besser kommen kann.

@Löwin
Gefällt mir, wie du das machst! Und deine Erfahrung bestätigt meinen Eindruck, dass die Kinder nicht von Natur aus auf "Nichtlernenwollen" programmiert sind. 😉
*Fanta*
Dabei seit: 22.01.2006
Beiträge: 981
nimmt mich sehr wunder, wie es nach den Sommerferien dann weitergeht in der Oberstufe mit dem Französisch, mein Sohn kommt dann in die 6. Klasse
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
Dieses Thema zeigt doch mal wieder, dass es gar nicht möglich ist, es allen Eltern recht zu machen. Die einen finden es nicht gut, dass Kinder schreiben dürfen, wie sie wollen, die andern finden es nicht richtig, dass Wert auf die korrekte Schreibweise gelegt wird. Ja was denn nun, liebe Eltern?

Grundsätzlich muss man mal unterscheiden zwischen Unterstufe-Schülern und Mittelstufe-Schülern. Im Kanton ZH wird F ab der 5. Klasse gelehrt und gelernt. Natürlich sollen die Kinder in dem Alter auf Rechtschreibung achten! Das bedeutet ja nicht, dass die Rechtschreibung in der Bewertung einen hohen Stellenwert hat, aber für viele Schüler ist das durchaus eine Herausforderung, die sie packen und meistern. Man stelle sich die Eltern mal vor, wenn die Rechtschreibung in der 5. und 6. Klasse egal wäre und dann in der Sek oder im Gymi plötzlich vorausgesetzt wird...

Ja, für manche Schüler sind Fremdsprachen ein Krampf. Für andere ist es Mathe oder Handarbeit oder Turnen. Müssen wir deshalb gleich das Anforderungsniveau senken?

Und natürlich spielt es eine Rolle, wie gut die LP selber die Sprache beherrscht, aber Primarlehrer sind Allrounder. Sie müssen kein Sport-Ass sein, um Turnen zu unterrichten, kein Mathe-Genie für den Rechenunterricht und kein Muttersprachler mit Hochschulstudium für Englisch und Französisch. Hey, die Kinder sind Anfänger! Bleiben wir mal ein bisschen auf dem Boden.

Und dass das auch noch gesagt ist: Wenn eure Kinder Mühe mit den Fremdsprachen bekunden, liegt das nur zu einem klitzekleinen Teil an den LP. Euer Anteil daran ist viel grösser.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 12.07.2014 um 10:36.]
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
vielen Dank, KlaraM, für die Blumen…
ich habe nicht gesagt, dass ich es schlecht finde, dass auch die Rechtschreibung gelehrt wird. Es kommt auf die Menge an. Ich habe nur festgestellt, dass mein Kind in den letzten zwei Jahren eine starke Abneigung gegen Französisch entwickelt hat, und versuche herauszufinden, woran das liegen könnte.
Und beim Englisch das gleiche: ich liebe und beherrsche englisch, meine Tochter hat es zwei Jahre lang hassen gelernt in der Schule. Seit dem Lehrerwechsel ist es damit besser, aber der vermurkste Anfang wiegt schwer. Und das soll nun auch meine Schuld sein?
Ich gebe die Schuld auch nicht nur den Lehrpersonen: die machen halt, was sie können. Aber wenn gefragt wird, was ich von zwei Fremdsprachen in der Primarschule halte, kann ich nur sagen: meiner Erfahrung nach ist es keine gute Idee, würde eine reichen. Und lieber nicht Französisch.
Spargel_2
Dabei seit: 26.10.2007
Beiträge: 1388
Vorne ab: Meine Kinder lernen die Sprachen relativ leicht. Trotzdem finde ich es zu viel. Ich spreche Franz und Englisch. Allerdings habe ich die Sprachen nicht zur gleichen Zeit gelernt. Für mich macht es einfach keinen Sinn, wenn man noch nicht mal die deutsche Grammatik intus hat, und schon zwei Fremdsprachen lernen muss.

Anfänglich war es bei uns spielerisch.... das war super. Sie mussten die Wörter nicht korrekt schreiben usw. Die Antwort kam dann, als die ersten Primarschüler mit Fremdspachen in die OS kamen. Dort mussten sie nämlich alle Wörtchen richtig schreiben können. Jesses, gab das ein Aufruhr in der Bevölkerung (was ich auch verstehen kann). Die Kids sind alle um mehr als eine ganze Note gefallen. Das war demotivierend für die Kinder und für die Eltern.
Jetzt müssen sie bereits viele Wörtli lernen und schreiben können (so wie es Löwin macht). Das spielerische ist weg, und die Kinder haben weniger Freude an der Sprache. Gilt übrigens für FR und EN.

Nehme jeden Tag wie er kommt!
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
"kaye" schrieb:

Und das soll nun auch meine Schuld sein?
Ich gebe die Schuld auch nicht nur den Lehrpersonen: die machen halt, was sie können.


Von "Schuld" habe ich nie gesprochen. Nur schon die Idee liegt mir fern.
lirumlarum122
Dabei seit: 18.09.2013
Beiträge: 184
Ich finde, dass nur Muttersprachler eine Sprache richtig lehren können, dazu gehört unbedingt auch die Umgangssprache. Zum Beispiel:"Qu'est-ce que c'est" UND "C'est quoi, ça?" etc.
Ein paar Wochen im Sprachgebiet bringen viel mehr als jahrelanges Vocabulaire büffeln.
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
"lirumlarum122" schrieb:

Ich finde, dass nur Muttersprachler eine Sprache richtig lehren können, dazu gehört unbedingt auch die Umgangssprache. Zum Beispiel:"Qu'est-ce que c'est" UND "C'est quoi, ça?" etc.
Ein paar Wochen im Sprachgebiet bringen viel mehr als jahrelanges Vocabulaire büffeln.


Für dein Beispiel muss man ja nun echt nicht Muttersprachler sein. Ideal ist sicher, wenn jemand zweisprachig ist. Wichtig ist aber gerade bei jungen Anfängern, dass die LP unbedingt L1 (also D) ebenfalls sehr gut spricht. Nicht unbedingt um zu übersetzen, aber um die "Knöpfe" zu sehen, um Sätze auch zu verstehen, wenn mal ein Wort aus L1 benutzt wird etc. Ausserdem: Wollen wir wirklich auf der Mittelstufe nochmals zwei Fach-LP mehr oder schwebt uns die eierlegende Wollmilchsau vor?
*Fanta*
Dabei seit: 22.01.2006
Beiträge: 981
"KlaraM" schrieb:

Man stelle sich die Eltern mal vor, wenn die Rechtschreibung in der 5. und 6. Klasse egal wäre und dann in der Sek oder im Gymi plötzlich vorausgesetzt wird...


ja, eben genau darum geht es mir, mein Sohn kommt jetzt in die Sek und in der Primar war die richtige Schreibweise kein Thema, da fangen sie ja dann in der Sek wieder von vorne anicon_rolleyes.gif

auch gab es hier schon 2 verschiedene Lehrmittel für das Französisch, spricht ja auch nicht gerade dafür

der Lehrplan 21 ist also nicht gerade das Gelbe vom Ei