Für Religionsunterricht bezahlen?

thea
Dabei seit: 28.06.2013
Beiträge: 878
Bei uns gibt es in Unter- und Mittelstufe pro Woche 1 Lektion Religion.
In der Oberstufe können sich die Kinder/Eltern entscheiden zwischen Religion oder Ethik, eines der beiden Fächer muss besucht werden, ebenfalls 1 Lektion pro Woche.
Diese Religionsstunden sind allgemein/ökumenisch gehalten und finden während den normalen Unterrichtszeiten statt.

Dann gibt es für die jeweiligen Landeskirchen separate Angebote/Stunden ausserhalb der Unterrichtszeit: Für die Katholiken die Vorbereitungen für Erstkommunion und Firmung, für Evangelische dasselbe für die Konfirmation.

thea
Dabei seit: 28.06.2013
Beiträge: 878
"Sina04" schrieb:

Das ist bei uns exakt so der Fall. Wir (= Eltern) sind beide katholisch, unsere Kinder jedoch konfessionslos. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, könnten unsere Kinder den Religionsunterricht gegen plus/minus den genannten Betrag besuchen. Wenn ich wollte, dass unsere Kinder diese Lektionen besuchen könnten, fände ich den Betrag/die Art und Weise ok so. ... mein grösseres Fragezeichen wäre dann eher, warum die Kinder dann konfessionslos sind (wenn sie dann doch den Religionsunterricht besuchen und "am Programm teilnehmen"icon_wink.gif.


Ihr seid katholisch und gehört einer Kirchgemeinde an? Ich dachte, Kinder gehören automatisch zur Konfession/Kirchgemeinde ihrer Eltern... oder nur, wenn sie auch dort getauft wurden?
Dann wäre die Taufe also der Eintritt in die eigene Konfession und berechtigt das Kind zur Teilnahme an allen Stunden und Angeboten, um als Jugendliche/r entscheiden zu können, ob er/sie in dieser Kirche bleben möchte oder nicht (Konfirmation / Firmung mit 1icon_cool.gif.


[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 17.06.2016 um 11:27.]
Wirbelsturm
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@ Fr Zulauf.
Wir haben während der Schulzeit also im Stundenplan kein Fach das mit Religion zu tun hat in der ganzen Gemeinde. Diese ist freieillig ausserhalb der Schulzeit am Montag oder Mittwoch Nachmittag. Auch in anderen Gemeinden oder Kantone kenne ich es auch so das der Religionsunterricht nicht während der Schule statt findet.

Mir egal ob ich in den Himmel oder in die Hölle komme, ich hab auf beiden Seiten Freunde.

Menschen glauben oft der Mehrheit und nicht der Wahrheit.

Einige Menschen sind nicht Dumm, die haben einfach nur Pech beim Nachdenken
Globi
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@wirbelsturm

Doch, bei uns wird das zum Teil auch so gemacht. Weil sonst wieder die Eltern motzen, dass die armen Kinder noch eine Stunde länger Schule haben. Wenn es von den Kirchgemeinden machbar ist, wird eine Stunde sozusagen in den Stundeplan integriert. (andere Kinder haben dann Clübli oder werden in der Schule betreut). Trotzdem ist das aber freiwilliger kirchlicher Unterricht, der für Leute, die keine Krichensteuer bezahlen wollen, bei Wunsch halt dann nicht gratis ist.

Erst in der Obestufe gibt es ein Fach Religon und Kultur, dass zum Lehrplan gehört und für ALLE, von den Atheisten bis zu den Zeugen Jehovas obligatorisch, ist. Und damit auch nichts kostet.
thea
Dabei seit: 28.06.2013
Beiträge: 878
Bei uns ist das eine Vereinbarung zwischen Kirche und Schule: Die Schule muss die Lektion zur Verfügung stellen, die Kirche die Lehrperson. Der Inhalt ist allgemein und wie schon beschrieben wahrscheinlich eine Art "Einführung / Werbung für die Kirche".
Die Teilnahme ist eigentlich obligatorisch, die Eltern haben aber die Möglichkeit, das Kind mit einer entsprechenden Begründung vom Unterricht freizustellen.
Es ist mir nicht bekannt, dass Eltern, die nicht Mitglied in einer Landeskirche sind, oder Kinder, die nicht getauft wurden, dafür bezahlen müssen. Für die separaten Angebote der Landeskirchen kann ich mir das aber durchaus vorstellen, macht ja auch Sinn.
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Ich frage jetzt mal echt provakativ alle, die keine Kirchensteuer bezahlen aber kostenlos die Dienste der Kirche in Anspruch nehmen wollen:

Ihr seid berufstätig. Frau M. möchte gerne eine Beratung ausserhalb der offiziellen Öffnungszeiten im Geschäft. Am Sonntag Morgen von 10-12 Uhr. Dies kommt immer wieder vor, auch von anderen Kunden. So ca. 20x pro Jahr, also 40 Stunden.

Es ist für euch klar, dass Herr X oder Frau M. für die (sonst auch kostenlose) Beratung nichts zahlen und ihr die 40 Stunden im Jahr kostenlos arbeitet. Ist doch Ehrensache, oder?

Mich nervt es einfach, generell, wenn es um das eigene Geld geht, soll möglichst alles günstig oder gratis sein, aber die anderen sollen ruhig zusätzlich und unentgeldlich arbeiten banghead.gif?
Yvonne
Dabei seit: 31.12.2001
Beiträge: 676
Bei uns war der Religionsunterricht nach der offiziellen Schulstunde (Randstunde) in einer anderen Gemeinde, dh. der Transport musste noch organisiert werden.

Da mein Sohn konfessionslos ist, habe ich mich nie darum gekümmert, ob er hätte gehen können und obs was kosten würde - er ging nicht. Und wurde auch gar nicht eingeteilt icon_smile.gif

Ich finde, dass er Kirche ja oder nein auf jeden Fall selber entscheiden darf, auch kennenlernen soll. Dies aber erst jetzt mit der Volljährigkeit, weil er das jetzt wohl auch kann.

Gruss Yvonne
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Ich selber bin auch in einem Sportverein. Wir bezahlen nur 100 Fr. pro Jahr, könnten 2x wöchentlich trainieren und es gibt 2-3 Anlässe pro Jahr, die (fast) kostenlos sind, im Wald/Waldhütte.

Dort sponsert der Verein die Waldhütte und bringt Getränke mit. Jeder Teilnehmer bringt sein eigenes Essen mit plus Salat oder Dessert. Es gab auch schon Events, wo das Essen sogar vom Verein bezahlt wurde. Einmal jährlich die General Versammlung inkl. Nachtessen und Getränke.

Man kann gratis ein Probetraining absolvieren und sich entscheiden, ob man dabei sein will oder nicht. Natürlich dürfen die Mitglieder auch einfach "nur" den Beitrag zahlen und an die Events kommen.

Aber es würde wohl jeder reklamieren, wenn JEMAND regelmässig an die Anlässe kommt, aber kein zahlendes Mitglied ist.

Bei manchen Sachen ist es auch so, dass gewisse Dinger günstiger sind, wenn man im Verein Mitglied ist. Vor Jahren, als meine Kinder in die Spielgruppe gingen, konnte man im Elternverein Mitglied werden und die Kinder dafür günstiger in die Spielgruppe schicken. Der Jahresbeitrag war etwa identisch mit dem Geld, das man einsparte.
Es gab Eltern, die im Verein so lange Mitglied waren, wie die Kinder in der Spielgruppe.

Aber niemand wäre jemals auf die Idee gekommen zu verlangen, dass Nicht-Mitglieder den gleichen Betrag zahlen, wie Mitglieder.

Weshalb sollte es in der Kirch anders sein?

Pestalozzi ist schon lange gestorben.
Willma
Dabei seit: 24.11.2003
Beiträge: 118
ich frage mich einfach nur: wieso tritt man aus der landeskirche aus und möchte dann, dass seine kinder trotzdem den ru besuchen?? das ist der punkt, den ich nicht verstehe. der austritt wird wohl seinen grund gehabt haben, oder nicht?

ich kenne eine familie, welche mitglied ist in einer freikirche. aus der landeskirche sind sie ausgetreten. weder die hochzeit, noch die taufe der kinder fand in der landeskirche statt. sie nehmen an keinem (landes)kirchlichen anlass statt und trotzdem schicken sie ihre kinder in den ru (und bezahlen dafür).
sie möchten, dass ihre kinder in der klasse keine sonderfälle sind, weil sie nämlich die einzigen wären, die weder den evang. noch den kath. ru besuchen... für mich total unverständlichbanghead.gif
fisi
Dabei seit: 05.04.2007
Beiträge: 4066
"Willma" schrieb:

ich frage mich einfach nur: wieso tritt man aus der landeskirche aus und möchte dann, dass seine kinder trotzdem den ru besuchen?? das ist der punkt, den ich nicht verstehe. der austritt wird wohl seinen grund gehabt haben, oder nicht?

ich kenne eine familie, welche mitglied ist in einer freikirche. aus der landeskirche sind sie ausgetreten. weder die hochzeit, noch die taufe der kinder fand in der landeskirche statt. sie nehmen an keinem (landes)kirchlichen anlass statt und trotzdem schicken sie ihre kinder in den ru (und bezahlen dafür).
sie möchten, dass ihre kinder in der klasse keine sonderfälle sind, weil sie nämlich die einzigen wären, die weder den evang. noch den kath. ru besuchen... für mich total unverständlichbanghead.gif


Doch, ich kann diesem Vorgehen durchaus was Positives abgewinnen. Denn somit kommen die Kinder mit den Landeskirchen wie aber auch mit der Freikirche in Kontakt und können sich für eine Meinungsbildung mit beiden auseinandersetzen - und werden nicht zum Vornherein in eine Rolle gezwungen, die sie vielleich nicht wollen.

Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.